1851, 1860, 1873 - vormals "Peacemaker" - Tipps und Inf

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m_a_d
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1851, 1860, 1873 - vormals "Peacemaker" - Tipps und Inf

Beitrag von m_a_d »

Hallo zusammen,

ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken mit ein Exemplar einer Ikone zu holen. Ich rede von dem Revolver, mit dem ich schon in meiner Kindheit alle Helden am Fernseher hantieren gesehen habe ;-) (Nein kein historisches Original, soll zum ab und an Schießen und nicht zum Sammeln gekauft werden)

Der Peacemaker soll es also werden und da beginnt auch schon mein Problem. Ich habe versucht mir einen Überblick über das Gerät zu verschaffen, bin aber fundamental gescheitert dabei. Mir scheint es gibt mehr Varianten / Versionen / Abwandlungen davon, als es Staubkörner gibt.

Was ist meine Anforderung - reines "Haben wollen" - ich will damit bnicht in CAS einsteigen oder ähnliches, dh auch kein Paar notwendig, einer tut es durchaus schon.

Kaliber - nächste gute Frage. Da ich .357/.38spc schon für meinen 586er und UHR brauche, wäre eine kalibergleiche Waffe natürlich von Vorteil. Vor allem da die 357er in naher/mittlerer Zukunft auch mal selber geladen werden wird.

Lauflänge - hier hatte ich die 4 3/4 ins Auge gefasst, lasse mich aber gerne beraten

Oberfläche - kein Edelstahl, sondern brüniert bzw was auch immer da zu empfehlen ist. Optisch eher an das Gebrauchs-Original als an die hochglanz-Versionen angelehnt.

Den Uberti Cattleman findet man beim Duke ab ca 430. Hier im Alpenland muss ich noch passen, welcher Händler da der richtige wäre.

Würde mich über Euren Input und Erfahrung und Tipps freuen.

ps: nein es muss nicht unbedingt ein neuer sein, kann auch ein gebrauchter sein, wenn der wirklich gut in Schuss ist - mein Problem hier ist, dass ich mich mit der Materie zu wenig auskenne um das zu beurteilen zu können
Zuletzt geändert von m_a_d am 24. Dezember 2020, 15:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Peacemaker - Tipps und Infos gesucht

Beitrag von Reverend357 »

Imho hast sowieso nur die 2 Optionen Uberti oder modern, aber teuer, Vaquero.

Denke für haben wollen und ab und zu schießen sind die Uberti Teile ideal.

Der hier zb: https://www.siegert.at/shop/gebrauchtwa ... leman-1873

Nur meine persönliche Erfahrung zu den Dingern: Den Griff muss man mögen. Mit netten 38ern, joa. für 357 würd ich persönlich ihn nicht schießen wollen. Da hätte ich eher das auge auf die Bisley variante....

Aber ansonsten bin ich bei dir, wir haben den selben Geschmack. Rohoff ist ja der Haupthändler, da kosten die Teile so um die 570, also wirds in der freien Natur so um die 500 óder darunter spielen.
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Kemira
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Re: Peacemaker - Tipps und Infos gesucht

Beitrag von Kemira »

Hab auch ein Auge offen für gebrauchte Armi Jäger. Ich hatte einen in .45LC, an den denk ich heute noch wehmütig zurück. Präzise wie der Teufel und keine Gebrechen (was man von meinen neuen Ubertis nicht vollumfänglich behaupten kann, vor allem die Innereien waren bei denen ein bisschen Glückssache).
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Re: Peacemaker - Tipps und Infos gesucht

Beitrag von m_a_d »

Armi Jäger scheint es nur als Glücksfall zu geben, zumindest habe ich keine verfügbaren aktuellen Links gefunden. Dorotheum ist preislich bei den Gebrauchten Revos oft spannend. WG findet sich auch kaum was. Drum bin ich bei was Neuem gelandet gedanklich.

Dass die Uberti nix sind deiner Erfahrung nach ist nicht gut. War das ev ein Einzelpech oder ist das tendenziell eher so?
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Re: Peacemaker - Tipps und Infos gesucht

Beitrag von Reverend357 »

m_a_d hat geschrieben: 30. November 2020, 22:48 Dass die Uberti nix sind deiner Erfahrung nach ist nicht gut. War das ev ein Einzelpech oder ist das tendenziell eher so?
Nya, sie sind im CAS doch recht beliebt, so schlecht könnens nicht sein....bei der Preisklasse hast halt immer die eine oder andere Niete dabei.
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Re: Peacemaker - Tipps und Infos gesucht

Beitrag von fivegunner »

Ich bin auch ein Fan des klassischen SA Revolver nach Vorbild des Colt SAA. Bei mir tummeln sich einige, wobei das bevorzugte Kaliber die .45Colt ist. Neben zwei originalen Colts sind da noch Nachbauten von Armi Jäger, Hämmerli, und Uberti.

Bei meinen modernen SA ist das häufigste Kaliber die .44 Magnum und die das häufigste Erzeugnis Ruger. Da ist ein Pärchen des Ur Vaqueros, im Prinzip ein Super Blackhawk ohne verstellbare Visierung und dem kurzen SA Griff. Meine WVaquerossind 5,5", wiegen jedoch rund 120gr mehr als ein klassischer SAA mit glkeicher Lauflänge. Obwohl die Kontur stimmt ist einfach überall ein bisschen mehr Material vorhanden was zu mehr Stabilität und Gewicht führt. Die moderne Vaqueros das Modell "New Vaquero" ist in Kontur und Gewicht mit dem Vorbild identisch, verfügt aber über eine moderne Sicherheitsmechanik.
Ausserdem sind bei den modernen noch ein Weihrauch "Western Sixshooter" in .45Colt. Versenkte Patronenränder, Sicherheitsmechanik, gefällig anzusehender Revolver mit vergoldeten LM Griffrahmen, schiesst sehr präzise. Kritikpunkt: Ausgeliefert ab Werk mit einem Abzugswiderstand von >12kg. Bei den Modernen ist da noch ein Sauer + Sohn, der Protozyp der SA Revolver dieser Firmsa, das Eionzelstück im Kaliber .44 Magnum.
Das Nonplusultra bei den modernen SA sind jedoch die Waffen von Freedom Arms. Super Verarbeitung bei geringsten Toleranzen aber zu einem happigen Preis. Das Modell 83 ist sogar stärker dimensioniert als der Ruger Super Blackhawl, verschiesst aber mit der .454 Casull eine Patrone die in Maximalladung die doppelte Mündungsenergieeiner gut geladenen .44 Magnum erreicht.
Im Erscheinungsbild näher am Urdesign ist die Modellreihe 97 dieser Firma. Füt den Preis eines .45 dieser Modellreihe kannst Du aber fünf Ubertis erstehen.

Bei meinen Klassikern überwiegen die Ubertis. Ich habe noch nie schlechte Erfahrungen mit Patronenrevolvern dieser Firma gemacht. Schiessen gut und die Verarbeitung ist preisgerecht. Schlechter in der Verarbeitung ist dagegen mein 16" Armi Jaeger. Die Verarbeitung des Hämmerli ist top. die meiner beiden 2. Generatio Colts auch. Mein Büma besitzt einen Taurus SA, auch an diesem Revolver gibt es nichts austzsetzen.
Alle Ubertis besitzen wie die Colts die Trommelhülse, Diese Hülse steckt beweglich in der Zenralbohrung der Trommel und nimmt die Trommelachse auf, Sinn und zweck dieses Bauteils war, die Funktionssicherheit des Revolvers im Gebrauch mit schwarzpulvergeladenen Patronen zu erhöhen. Colt Revolver der dritten Generation haben diese zusätzliche Bauteil nicht mehr.
Absolute Topware sind die USAF eines Schützenkollegen. Der besitzt ein Pärchen 7,52 im .45Colt. absolute Spitzenware. Leider hat die Firma zugemacht, bin schon seit längerr Zeit auf der Suche nach einem .45 dieser Herkunft. Kürzlich gingen mir an einer Auktion, an der ich nur schriftliche Gebote abgab, zwei Exemplare durch die Lappen - Beide Waffen landeten beim gleichen Käufer und zwar bei der nächsthöheren Bietstufe nach meinen Geboten. In DE würde ich mich mit der Firma "The Duke" in Verbibdung setzen, er bietet klassische SA Revolver mehrer Herrsteller an.

Das ein kleiner Überblick aus meiner Sicht.

Aber wenn ich richtig Lust auf Klassiker habe, greife ich zu meinen beiden Uberti Colt 1871 Mason Conversion im Kaliber .44 Colt. Dieser Revolver ist ein Umbau auf Patronen des Colt 1860 Army, des meiner Meinung schönsten und elegantesten Revolvers der je gebaut wurde.

MfG
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Re: Peacemaker - Tipps und Infos gesucht

Beitrag von m_a_d »

fivegunner hat geschrieben: 1. Dezember 2020, 17:33 Ich bin auch ein Fan des [... gekürzt...]

MfG
Fivegunner
Super - danke Dir für die ganze Information. Ich muss das erstmal in Ruhe und mit laufendem Google-Check lesen und versuchen das meiste zu verstehen ;-)

Aber zumindest sind damit die Uberti weiter im Rennen - ich muss schauen wo ich die in Wien-Umgebung bzw südliches Weinviertel mal in live begutachten kann - natürlich erst wieder zu gegebener Zeit.
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Re: Peacemaker - Tipps und Infos gesucht

Beitrag von gynta »

Mein Anspruch bei dem Kauf war etwas anders gelagert:
So identisch wie möglich aber dennoch modern gefertigt.
Somit hab ich einen Colt SAA Cavalary - eine Sammlerwaffe ohne Beschuss ersteigert und sie danach zum Beschussamt gebracht.
Jeder unverkennbare Klick der Trommel bzw. die 4(!) Klicks des Hammers bestätigen mir, eine (für mich) gute Entscheidung getroffen zu haben.

Bild
"Colt Peacemaker Centennial 1873 - 1973
7,5 Zoll-Lauf, hochglanzbrüniert, Rahmen buntgehärtet, typische Beschriftung links am Rahmen und oben am Lauf. Neuwertiger Zustand. Kein Beschuss. In exklusiver Vitrinenkassette, versperrbar (Schlüssel in Kuvert vorhanden). In der mit rotem Samt ausgelegten Kassette eine Plakette zum "Peacekeeper". Schönes Ensemble, Zustand 1"


Schade um eine Sammlerwaffe?
Muß, jeder selber wissen...

Für den Preis bekommst Du jedoch 2 Uberti
Der riesengroße(!) Vorteil von Uberti ist die rel. große Verbreitung und die Ersatzteilsituation.
Habe selbst 2 UHR von Uberti. Ich könnte auch nicht über die Verarbeitung klagen.
Für meinem anderen .45er Colt buntline aus der 3. Generation habe ich eine gefühlte Ewigkeit nach einem simplen firing pin gesucht.
Ein netter Büchsenmacher aus Vorarlberg hat ihn mir dann geschnitzt.
Danke an dieser Stelle noch einmal an Fa. Keckeis GmbH Werdenbergerstraße 2 6700 Bludenz
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Kemira
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Re: Peacemaker - Tipps und Infos gesucht

Beitrag von Kemira »

Reverend357 hat geschrieben: 30. November 2020, 23:36
m_a_d hat geschrieben: 30. November 2020, 22:48 Dass die Uberti nix sind deiner Erfahrung nach ist nicht gut. War das ev ein Einzelpech oder ist das tendenziell eher so?
Nya, sie sind im CAS doch recht beliebt, so schlecht könnens nicht sein....bei der Preisklasse hast halt immer die eine oder andere Niete dabei.
Im CAS waren auch geschätzte 90% der Krachen schon bei irgend einem Tuner zum Herrichten... ;-) Die Alternativen sind mit Pietta, Ruger und das wars dann doch auch eher überschaubar.

Ich gebe einfach wider was meine Dinger hatten:
Uberti Cattleman in .357Mag, ältere Generation: Trommelflucht um fast einen halben Millimeter daneben. Damals noch zu unerfahren um sowas beim kauf zu prüfen. Waffe hat gestreut wie ne Gießkanne.

Uberti Cattleman .44-40, nicht ganz so alt: Trommel drehte mit Patronen im Lager nicht frei, musste nachgearbeitet werden.

Uberti 1871 Richards-Transition, mitte 2010er Fertigung: Ausstoßergehäuse so schief dran, dass aus dem Ausstoßen ein Festklemmen wurde. Umgehend zur Reparatur eingesendet. Danach (nach einigen hundert schuss) festgestellt dass die Innereien offenbar nicht ausreichend gehärtet waren; Rasten haben sich gegenseitig abgenuppelt, Hahn hielt nicht mehr in der Spannrast. Rasten in Eigenregie nachgeschnitten und wärmebehandelt, seitdem rennt das Ding eigentlich ganz gut.

Uberti 1858 Conversion, mitte 2010er Fertigung: Innereien wie oben, ansonsten feines Eisen.

Uberti 1871 Richards-Mason, mitte 2010er Fertigung: der einzige der out of the box seit Jahren ohne Arschwackeln funktioniert.

Aber wie Paul Harrell immer sagt: these are just my experiences...



Versteh mich ned verkehrt, ich würd mir auch mit meiner heutigen Erfahrungslage wieder Ubertis kaufen (Pietta gibts da auch noch, aber von denen kenn ich nur Vorderladerrevolver. Prinzipiell solide, aber der Schlossgang durch die Bank ein Fall für liebevolle Zuwendung). Man muss sich halt drüber im Klaren sein, dass gegebenenfalls Nachbesserungen erforderlich sein können, v.a. Schlossseitig. Hege bietet ja nicht umsonst für jeden Revolver ein "Zusatzpaket" an, das im Prinzip aus Nacharbeiten der Innereien und einrichten der Visierung auf echtes Zero bietet - da zahlst halt dann das, was z.B. ein S&W kostet, für den Uberti, aber dann rennt er out of the box (angeblich)

LG Kemira
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Re: Peacemaker - Tipps und Infos gesucht

Beitrag von m_a_d »

danke für das ausführliche Feedback - aber in Summe macht ihr mir da wenig Hoffnung, um vernünftiges Geld (für eine Spass & ab-und-zu Gun) etwas brauchbares zu finden ...
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