Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

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Undertaker
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Re: Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

Beitrag von Undertaker »

Generell gilt: Irgendwann verschleißt, bricht oder vertschüsst sich ein Bestandteil. Welcher Produzent bietet in diesem Fall Unterstützung und Ersatzteile? Colt ist tot, S&W interessiert der europäische Kunde nicht, Taurus hat sowieso keinen Customer-Support und bei Ruger weiß ich nix. Sollte man vielleicht auch nicht ausser Acht lassen.
AUG-andy
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Re: Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

Beitrag von AUG-andy »

Undertaker hat geschrieben: 16. Februar 2021, 16:05 Generell gilt: Irgendwann verschleißt, bricht oder vertschüsst sich ein Bestandteil. Welcher Produzent bietet in diesem Fall Unterstützung und Ersatzteile? Colt ist tot, S&W interessiert der europäische Kunde nicht, Taurus hat sowieso keinen Customer-Support und bei Ruger weiß ich nix. Sollte man vielleicht auch nicht ausser Acht lassen.
Das ist der letzte Gedanken den man sich beim Kauf macht.
Da sind andere Kriterien viel wichtiger, Gefühl und Haptik, Preis, Lieferfähigkeit, um nur einige zu nennen. Ersatzteile gibt's für die Standartgeräte immer, und Federn kann man jederzeit nachmachen lassen. Auch für die Python tauchen immer wieder Ersatzteile auf WG auf z.B.
:wave:
DocRuger
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Re: Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

Beitrag von DocRuger »

Undertaker hat geschrieben: 16. Februar 2021, 16:05 Generell gilt: Irgendwann verschleißt, bricht oder vertschüsst sich ein Bestandteil. Welcher Produzent bietet in diesem Fall Unterstützung und Ersatzteile? Colt ist tot, S&W interessiert der europäische Kunde nicht, Taurus hat sowieso keinen Customer-Support und bei Ruger weiß ich nix. Sollte man vielleicht auch nicht ausser Acht lassen.
Was wird am Revolver wirklich und wie oft kaputt?

Irgendwelche Federn bestellen weil die ermüden ist nun wirklich kein Problem und auch ein Schlagbolzen wird sich auftreiben lassen.

Irgendwann erreicht alles sein Lebensende und schafft platz für etwas Neues :lol:
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fivegunner
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Re: Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

Beitrag von fivegunner »

Ich schenkte vor rund 25 Jahren meinem Sohn zum 18. Geburtstag einen 6" Revolver Smith & Wesson 14 "K38 Target Masterpiece. Diese Neuwaffe kostete mich damals zusammen mit einer 1'000er Kiste Munition und der Jahreskarte der nächsten Indoorschiessanlage sFr 1'400.-., etwa einen Drittel meines damaligen Monatslohns. Er hatte eine Riesenfreude an dieser Waffe und verbrauchte im Laufe dieses jahres noch weitere drei Kisten Munition. In dieser Zeit lernte er wirklich gut schiessen und diese Waffe ist heute noch sein liebster DA Revolver. Da diese Waffe sein einziger .38 Special ist und ich für ihn wiederlade, weiss ich, dass dieser Revolver inzwischen >100'000 Schuss gemacht hat ohne einmal einenBüchsenmacherwerkstatte zuu sehen. Geschossen wurden ausschliesslich .357 158grs Bleigeschosse mit ~270J..

Ich persönlich halte es mehr mit den DA Revolvern, besitze jedoch einige Exemplare von Smith & Wesson in DA, aber alles nur in Niederdruckkalibern. Ich habe mit den Springfieldern in Magnumkalibern schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb S&W nur in Nieferdruck .22lr, .38 Special und .45ACP.
Mein bevorzugter DA Revolöver in "Magnum" ist der Colt Python. Das Nachteil des Python ist die etwas kurz geratene Trommel. Mit Fabrikgeschossen ist bei 158grs Schluss, die 180grs gehen nicht mehr geschweige denn die 200gr. Ich fragte zweimal Büma ob es nicht möglich wäre, die 2,1mm längere Trommel eines S&W M27 in einen Colt Python zu verbauen, das wollte jedoch niemand versuchen. Später ergab sich dann durch zwei Zudälle die Möglichkeit einen optimierten Python zu schaffen.

In der von mir frequentierten Indooranlage hat ein Bewgungsidiot seinen M27 "erschossen". Er hatte auf dem Ladetisch eine Auswahl seiner Waffen ausgebreitet und als er eine Störung an seiner tschechischen VZ52 beheben wollte, löste er einen Schuss aus der den Lauf des M27 traf. Das Resultat, eine massive Beule im Lauf. Ich kaufte ihm das Wrack für kleines Geld ab und der M27 verschwand für einige Jahre in meiner Sammlelsuriumschublade.

Ein paar Jahre später schloss in der CH die Firma PG in N. ihre Tätigkeit im Bereich private Schusswaffen ab. Diese Firma war bis anhin der grösste Importeur ziviler Schusswaffen in der CH. Unter anderemn waren sie die Importeure von Colt. Bei der Auflösung erhielten verschiedene Händler Listen mit Restbeständen. Bei den Ersatzteilen war auch der Lauf eines Colt Python Hunter Pac gelistet. Ich besorgte mir diesen Lauf, suchte den traurigen Rest des MJ27 hervor, pilgerte zu meinem Freund und Büma Alex. Er fertigte dann eine Adapterhülse mit Innen- und Aussengewinde und so fand der Pythonlauf seinen Platz im S&W Rahmen.

Ein weiterer von mir sehr geschätzter S&W ist das Modell 625 "Model of 1988" in .45ACP. Dieser Revolver wurde vom schweizer Büchsenmachergenie Leon Crottet getunt, wartet mit optimiertem SA Schlosswerk auf und ies st eine reiner f^Freude damit zu schiessen. Die .45ACP ist das von mir am meisten verwendete Kaliber, schiesse jedoch aus dem 625 eine andere Laborierung als aus meinen 1911 Pistolen.

Von mir hochgeschätzte Revolver sind auch die Coltmodelle "Diamondback". Basiert auf den "D" Rahmen, ist geringfügig kleiner als der Python, wartet aber mit dessen optischen Charakteristikum auf, der ventilierten Laufschiene. Diese Modellreihe wurde in .22lr und .38 Special gefertigt in den Lauflängen 2.5, 4 und 6*. Ich habe je einen 6" in beiden Kalibern, mein Wunsch wäre nhocjh einen dritten DB zu besitzen, einen 4" In .38 Special. Die Diamons^dbacks schiessen ausgezeichnet. Ich verschiesse aus dem randzünder die RWS Pistol Match, aus dem .38 die S+B Wadcutterpatrone. Hat der Steuermann einen guten Tag ist das Halten der 10 auf der 50 Meter ebtdernt stehenden P4/10 kein Problem.
DSC_0062.JPG
Oben im Bild der Python, darunter der Diamondback.22lr, ganz unten sein Bruder in .38 Special. rechts davon der S&W M27 mit dem 8" Pythonlauf. Alle vier Revolver tragen Hoguegriffe

Ich schiesse die DB regelmässig im 50 Meterstand. Hat der Steuermann einen guten Tag erwischt, ist es kein Problem das 20cm durchmessende Schwarz der Scheibe P4/10 Kombi zu halten. Der KK kriegt als Futter die RWS Pistol Match, der Zenraklfeuer die günstige S+B 100grs WC.

Wenn man einen DA Revolver in einem vernünftigen Niederdruckkaliber schiesst, ihm Pflege angedeihen lässt und ihn vernünftig lagert, hält er ein Schützenlenben lang. Meine schlechten Erfahrungen stammten von zwei S&W in Magnumkaliber her. Mein erster Revolver war ein S&W M19 "Combat Magnum" in .357 Magnum. Dieser 4" Revolver ist für mich heute noch einer der schönsten und optisch ausgewogensten Revolver aller Zeiten. Leider war mein Exemplar nach wenigen tausend Schuss .357 Magnum Patronen, die dem Zusatz "Magnum" aller Ehre machten, dass er nur noch als Edelschrott zu bezeichnen war. Als mir dann später ein 8 3/8" M29, ein echter "Dirty Harry Special" platzte, platzte mir der Kragen und ich verkaufte all meine Revolver von S&W in den Magnumkalibern 357, 41 und 44.

Das sind so meine persönlichen Erfahrung mit DA Revolvern. Ausserdem haben Revolver für Leute wie mich, Leute die langsam in die Jahre kommen einen Riesenvorteil. Sie behalten Wiederladers Gold bei sich und schmeissen es nicht ziel und wahllos in der Gegend umher wie ihre jüngeren Verwandten, die Pistolen. Kein Bücken, das Messing bleibt in der Waffe bis es direkt aus dem Gerät in den Hülsensack wandert.

Mit den besten Schützengrüsseu und bleibt gesund!
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Re: Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

Beitrag von Mindfreak »

Spitfire du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, das sind nämlich die Gedanken die ich mir mache um das Thema Revolver.
Auf den Bildern gefällt mir der S&W 586 recht gut, in real noch nie gesehen oder in der Hand gehabt.
Gedanken mache mir auch um das MIM Verfahren das bei den neueren S&W verwendet wird, mit dem ich leider keine Erfahrungen habe ob das nun gut, besser oder schlechter oder gar schlecht ist :? Also das MIM geringere Toleranzen aufweist das weiß ich schon, aber ob das jetzt besser oder schlechter als die alte Fertigung ist, keine Ahnung.

Wird aber wohl eine "Matchwaffe" allein schon wegen der Kopfsache die der Doc angesprochen hat.
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Balistix
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Re: Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

Beitrag von Balistix »

Hört sich ein bisschen so an, als würdest du das Thema "zerdenken". Was sind denn deine Anforderungen? Was willst du mit dem Revolver machen? Schießt du hauptsächlich 38 damit oder primär 357?
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Re: Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

Beitrag von m_a_d »

Balistix hat geschrieben: 16. Februar 2021, 21:52 Hört sich ein bisschen so an, als würdest du das Thema "zerdenken".
nomen est omen ;-)

ps: @TE - nimm der eine der auf den letzten Seiten von einigen als gut befundenen Waffen zu einem laut diverser Portale halbwegs normalen Kaufpreis. Dann kannst sie im Fall der Fälle, dass sie doch nicht Dein Herz erobert hat (denn darum scheint es ja ein wenig zu gehen) wieder loswerden
-----------
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Re: Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

Beitrag von Mindfreak »

Balistix hat geschrieben: 16. Februar 2021, 21:52 Hört sich ein bisschen so an, als würdest du das Thema "zerdenken". Was sind denn deine Anforderungen? Was willst du mit dem Revolver machen? Schießt du hauptsächlich 38 damit oder primär 357?
Ja zerdenkt wird das Thema von mir auf jeden Fall, das ist ein altes Problem von mir. Das ich mich zu viel informieren will aus Angst die Katze im Sack zu kaufen.

Anforderungen sind Scheiben schießen auf 25 Meter in SA. Also 6 Zoll lauf und super SA Abzug und verstellbares Visier. Hauptsächlich 38er aber hin und wieder 357er Fabriksmuni.

TARO hat einen hübschen gebrauchten 586er TC für knapp 1100 Euro, geht das anderswertig billiger oder ist das schon ein toller Preis?
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Balistix
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Re: Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

Beitrag von Balistix »

Mindfreak hat geschrieben: 17. Februar 2021, 07:38
Balistix hat geschrieben: 16. Februar 2021, 21:52 Hört sich ein bisschen so an, als würdest du das Thema "zerdenken". Was sind denn deine Anforderungen? Was willst du mit dem Revolver machen? Schießt du hauptsächlich 38 damit oder primär 357?
Ja zerdenkt wird das Thema von mir auf jeden Fall, das ist ein altes Problem von mir. Das ich mich zu viel informieren will aus Angst die Katze im Sack zu kaufen.

Anforderungen sind Scheiben schießen auf 25 Meter in SA. Also 6 Zoll lauf und super SA Abzug und verstellbares Visier. Hauptsächlich 38er aber hin und wieder 357er Fabriksmuni.

TARO hat einen hübschen gebrauchten 586er TC für knapp 1100 Euro, geht das anderswertig billiger oder ist das schon ein toller Preis?
Hm, da tut's im Prinzip jeder sechszöllige S&W im entsprechenden Kaliber. Ein Taurus vmtl auch, da fand ich bspw beim Tracker den SA-Abzug gar nicht so verkehrt. Zu den Abzügen anderer Marken (Ruger, Alfa Proj,...) kann ich wenig sagen.

Die S&W Gebrauchtpreise sind in AT tendenziell hoch im Vergleich mit bspw einem Import aus DE. Da kommt halt wieder das Problem mit der Katze im Sack dazu.

Auf WG liegt ein 586 um 1000 von privat in Kottingbrunn, der hätte sogar einen besseren Griff und ist ein Dash 4 noch dazu. Kann man nehmen (sofern technisch iO), wird man wsl immer um den Preis auch wieder los.
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Re: Wie viel "muss" ein Revolver kosten?

Beitrag von M47 »

Na wird’s dann doch ein 686er 😊
Auf WG kugeln ja eh immer einige herum und damit kannst zum Einstieg sicher nix falsch machen.
Wiederverkaufswert ist gegeben und bei Bedarf lässt er sich auch sinnvoll ein bisschen tunen (Abzug, Visier, Griff...)
Viel Spaß damit.
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