Langwaffe? Zum absägen......

Waidmeister
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Re: Langwaffe? Zum absägen......

Beitrag von Waidmeister »

Ihr habt zwar alle Recht, irgendwie, aber diese Einstellung ist einseitig. Warum? Am Anfang waren lange Rohre, doch die wurden allmählich zu lang, weswegen man sie absägte, um für Kavallerie, Train und Artillerie kurze, führigere "Karabiner" zu schaffen. Leider geschah dies ziemlich billig und kopflos, ohne auf die Erhaltung der Präzision zu achten - aus dieser Epoche stammt auch die Fama, dass kurze Läufe schlechter schießen. Das tun sie aber mitnichten, denn ganz im Gegenteil schießt ein kurzer (dicker) besser als ein langer (dünner) Lauf. Paradebeispiel sind die Benchrestläufer, dicke Prügel mit meist nur 50 cm.
Jetzt
Dass ein kurzer Lauf weniger Vau und zumindest bei nicht abgestimmter Ladung mehr Nebenwirkungen ergibt ist übrigens nicht in Stein gemeißelt. So habe ich 45 cm Läufe in 8,5x63 gemessen, die mit SD nahezu die gleiche Vau produzierten wie 60 cm lange.
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Varminter
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Re: Langwaffe? Zum absägen......

Beitrag von Varminter »

Waidmeister hat geschrieben:Ihr habt zwar alle Recht, irgendwie, aber diese Einstellung ist einseitig. Warum? Am Anfang waren lange Rohre, doch die wurden allmählich zu lang, weswegen man sie absägte, um für Kavallerie, Train und Artillerie kurze, führigere "Karabiner" zu schaffen. Leider geschah dies ziemlich billig und kopflos, ohne auf die Erhaltung der Präzision zu achten - aus dieser Epoche stammt auch die Fama, dass kurze Läufe schlechter schießen. Das tun sie aber mitnichten, denn ganz im Gegenteil schießt ein kurzer (dicker) besser als ein langer (dünner) Lauf. Paradebeispiel sind die Benchrestläufer, dicke Prügel mit meist nur 50 cm.
Jetzt
Dass ein kurzer Lauf weniger Vau und zumindest bei nicht abgestimmter Ladung mehr Nebenwirkungen ergibt ist übrigens nicht in Stein gemeißelt. So habe ich 45 cm Läufe in 8,5x63 gemessen, die mit SD nahezu die gleiche Vau produzierten wie 60 cm lange.

Es ist ja kein in Stein gemeiseltes Dogma. Wenn jemand kurze Läufe will, von mir aus.

Aber warum soll ich bei der V300 oder darüber Energie verschenken, solang ich in der Lage bin, eine lange, schwere Bixn auch zu händeln?
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Re: Langwaffe? Zum absägen......

Beitrag von gipflzipfla »

servus
Varminter hat geschrieben:Mich schau´s auch immer ganz entsetzt an, wenn ich sage, die meisten meiner Jagdbixn haben > 60 cm Lauflänge.
...
Ich wollte der Fa. Lothar Walther keine zusätzliche Arbeit anlasten und habe den Lauf meine 8Fün63 in 65cm geordert.

Mei.. passt grad mit Ach und Krach in den SAUER Waffenkoffer rein. Kopflastig ist´s halt schon arg, des Glumpat
Vielleicht hätte es auch ein 17mm Durchmesser getan...
21er Mündung ist schon recht stark :whistle:
"Wer Ironie sät, wird Sarkasmus ernten!"

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Waidmonns Gruaß, vom gipfl
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impact
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Re: Langwaffe? Zum absägen......

Beitrag von impact »

Varminter hat geschrieben:Als Wiederlader kannst du eine Ladung in gewissen Grenzen an die Lauflänge anpassen.

Ich frag mich, was die armen Hunde machen, die sich kurze Läufe aufschwatzen lassen und dann nur schöne Flammenwerfer-Fabriksladungen bekommen... :roll:

Diese Klagen sind in Jägergruppen schon Dauerzustand.
...mehr Schalldämpfer braucht die Welt! :D
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2RECON
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Re: Langwaffe? Zum absägen......

Beitrag von 2RECON »

Waidmeister hat geschrieben:Ihr habt zwar alle Recht, irgendwie, aber diese Einstellung ist einseitig. Warum? Am Anfang waren lange Rohre, doch die wurden allmählich zu lang, weswegen man sie absägte, um für Kavallerie, Train und Artillerie kurze, führigere "Karabiner" zu schaffen. Leider geschah dies ziemlich billig und kopflos, ohne auf die Erhaltung der Präzision zu achten - aus dieser Epoche stammt auch die Fama, dass kurze Läufe schlechter schießen. Das tun sie aber mitnichten, denn ganz im Gegenteil schießt ein kurzer (dicker) besser als ein langer (dünner) Lauf. Paradebeispiel sind die Benchrestläufer, dicke Prügel mit meist nur 50 cm.
Jetzt
Dass ein kurzer Lauf weniger Vau und zumindest bei nicht abgestimmter Ladung mehr Nebenwirkungen ergibt ist übrigens nicht in Stein gemeißelt. So habe ich 45 cm Läufe in 8,5x63 gemessen, die mit SD nahezu die gleiche Vau produzierten wie 60 cm lange.
Geschätzter Waldmeister,

vollkommen richtig. Das man Standard-Infanterie-Waffen für besondere/andere Truppenteile gekürzt hat ist absolut richtig.........aber DARUM geht es ja nicht.
Mir geht es darum aufzuzeigen das es absouter Unfug ist z.B. eine 7x64 mit einem (eigentlich zu schweren) 160grs Accubond aus einem 51er Lauf verschießen zu wollen........

Vergleich:
Kaliber 7x64,160grs. Nosler Accubond
59grs. Norma MRP

650mm LL 916m/sec 862m/sec
510mmLL 4347 Joule 3850 Joule

Es mag ja durchaus sein das einem Jäger die 862m/sec. genügen.........
aber dann kann ich auch gleich eine 7x57 schießen.......

Es gibt scheinbar eine "Tendenz" oder nennen wir es "Mode" das Jagdwaffe immer kürzer werden sollen/müssen.
Vollkommen nebensächlich ist dann welches Kaliber verschossen wird. Ich hab`vor kurzem eine Anzeige für eine BLASER R8 gesehen........Kaliber 338Lapua mit 62cm Läufchen......
Man stelle sich vor der arme Käufer verschießt, ggf. auf einem geschlossenen Stand, MEN-Munition mit ann.-100grs.Ladungsmasse.......DEN Stand hat er für sich.......und anschließend eine "Schrankwaffe" mehr....

Wie schrieb`hier doch ein Kollege: ........HIRN !! es braucht mehr HIRN......

Gruß
2RECON

PS: Die Angaben zu der 8,5x63 glaube ich sofort. NICHT (nur) weil ich deren Konstrukteur hoch schätze, sondern weil die Relation von Kaliber zum Hülsendurchmesser solche Werte möglich macht........
Die Wolke nehm`ich noch mit dacht der Fallschirmjäger und tauchte sanft in den Bodennebel ein.....
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Re: Langwaffe? Zum absägen......

Beitrag von Waidmeister »

Natürlich spricht hier die überstarke Marktmacht Mode mit hinein - nur so funktioniert nämlich Wirtschaft.
Daneben, und solche Leute würde ich nicht als hirnlos bezeichnen, stellt man aber die Kürze des Laufes sprich die Führigkeit vor die Leistung. Das Beispiel oben könnte ja auch so enden, dass jemand der Führigkeit halber eine gekürzte 7x64 deshalb nimmt, um die Leistung der langen 7x57 zu erhalten..
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Old Dog
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Re: Langwaffe? Zum absägen......

Beitrag von Old Dog »

Varminter hat geschrieben:Als Wiederlader kannst du eine Ladung in gewissen Grenzen an die Lauflänge anpassen.

Ich frag mich, was die armen Hunde machen, die sich kurze Läufe aufschwatzen lassen und dann nur schöne Flammenwerfer-Fabriksladungen bekommen... :roll:

Diese Klagen sind in Jägergruppen schon Dauerzustand.
Na ja, wären´s halt Sportschützen u. Wiederlader geworden. Dann hätten´s mehr Ahnung von der Aussenballistik! :lol:

LG Old Dog
Der Mut zu Warten ist die Kunst, Fehler zu vermeiden.
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Re: Langwaffe? Zum absägen......

Beitrag von Brumbär »

Nun schön Blind werden und irgend wann mal lernen das ne 3006 oder 300WM nicht mit 51 oder gar 45cm LL zu Nutzen geeignet sind. :lol:
Hab gestern bei der suche nach ner Büchse für meine Frau ne 243 mit 44cm LL gefunden :shock: wer soll so nen Krampf überhaupt Schießen? :moep:
MfG Brumbär :chears:
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Re: Langwaffe? Zum absägen......

Beitrag von Incite »

wollte ein Jagdkollege auch, eine Magnum und einen kurzen Lauf :lol:

viele interessieren sich halt einfach nicht für solche dinge und machen einfach...
Auf den Alkohol! Den Ursprung und die Lösung sämtlicher Lebensprobleme (Homer S.)
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Re: Langwaffe? Zum absägen......

Beitrag von 2RECON »

Waidmeister hat geschrieben:Natürlich spricht hier die überstarke Marktmacht Mode mit hinein - nur so funktioniert nämlich Wirtschaft.
Daneben, und solche Leute würde ich nicht als hirnlos bezeichnen, stellt man aber die Kürze des Laufes sprich die Führigkeit vor die Leistung. Das Beispiel oben könnte ja auch so enden, dass jemand der Führigkeit halber eine gekürzte 7x64 deshalb nimmt, um die Leistung der langen 7x57 zu erhalten..
Hallo,

alles OK. Es mag für einzelne/bestimmte Situationen Ausnahmen geben.
Aber....
Grundsätzlich wird Munition für definierte Lauflängen hergestellt (Fabrik-Mun.)
Diese muß ja ein Zulassungsverfahren durchlaufen dem eben DIESE Lauflänge zu Grunde liegt.
Ich habe noch keine Fabrik-Munition gesehen auf deren Verpackung steht sie sei extra für kurze
Läufe gefertigt.
Somit muß ich davon ausgehen das alle Fabrik-Munition für Meßläufe bestimmter Länge gefertigt ist.
Diese Längen, kaum je unter 600mm (Ausnahmen), kann man z.B. im DEVA-Buch oder den Web-Seiten der Beschußämter entnehmen.

Natürlich gibt es Kaliber/Ladungen die besser für "kürzere" Läufe geeignet sind.
-9,3x62 (250grs.Barnes TSX mit Norma202 oder N-540 geladen)
-300WSM ( 150grs.Barnes TTSX mit N-540)
- 7x57 ( 150grs.Swift Scirocco N-150)
funktionieren alle tadellos aus 51-55cm Läufen.
Ach ja, und die 8,5 Reb natürlich.........

Nur bekommst Du solche Munition nicht im Laden oder beim Büchser deines Vertrauens......
Sowas mußt Du selber laden, oder laden lassen............Nur, DAZU mußt du dir dann VOR dem Kauf einer Waffe Gedanken machen WAS du eigentlich willst.
Sich eine 7x64 oder 30-06 mit 51er Lauf andrehen lassen und sich dann beklagen das es dafür nur "Blitzlicht"-Munition gibt ist nicht unbedingt "smart"........

Best
2RECON
Die Wolke nehm`ich noch mit dacht der Fallschirmjäger und tauchte sanft in den Bodennebel ein.....
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