Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

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cas81
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Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

Beitrag von cas81 »

Guten Morgen, allerseits!

Ich hadere dz mit mir selbst: Wird es eine Präzibüchse (im relativen Sinn)? Oder ein KK-Repetierer? Oder ein UHR in KK, vielleicht aber auch in 357/38? Oder doch eine zweite AK? Ich klopfe mal die Möglichkeiten ab, die UHR stehen auf einem eigenen Blatt, denn die kenne ich bereits (Henry). Es werden also ggf noch weitere Threads folgen.

Hier gehts um Möglichkeit Nr. 1, die Präzibüchse.
Vorweg: Ich kaufe, um zu behalten. Ausprobieren, verkaufen und etwas anderes kaufen... Genau so soll es NICHT sein. Ich überlege lieber zuerst und handle dann, darum ist euer Input gefragt. Die Anschaffung ist noch in 2022 geplant, ich muss nichts überstürzen.

Zweck:
  • Ausschließlich Scheibenschießen. IdR auf 100m, manchmal auf 300m.
Voraussetzungen:
  • Kat C
  • Eigenpräzision max 1 MOA.
  • Abzug muss nicht perfekt sein, aber gut.
  • Munitionsverfügbarkeit gegeben und Preis pro Schuss idR nicht über 1 Euro. Innerhalb eines Kalibers teurere GK-Matchmuni gibt's immer, aber "Sonderfälle" sollen nicht das Thema sein.
  • Kaliber 308 Win oder 6,5x55. Zweiteres wäre mir lieber, da ich eigentlich immer schon einen Schwedenmauser wollte, die aber mittlerweile schwierig und äußerst teuer zu erstehen sind, außerdem ist mir das mit dem Verbasteln etc zu heikel. Also lieber moderne Stangenware. Das grundsätzliche Präzi- Potential der 6,5er-Kaliber ist außerdem reizvoll.
  • Ein ZF muss ohne Umbauten montierbar sein.
  • Vorhandenes Mündungsgewinde
  • Preis für das nackte Gewehr ca 1.000 EUR, gerne weniger.
  • Neuware (da ich nicht imstande bin, die relevanten Details zu prüfen)
Nebensächlich:
  • Hersteller
  • Gewicht
  • Lauflänge
  • Holz oder Polymer
  • Offene Visierung (aber wünschenswert)
  • Ob irgendwelche elitären Jockel mich mit meiner Billigware am Stand auslachen

Objekt der Begierde:
Bergara B14, Sporter oder Timber.
Besonders an diesem Punkt bin ich auf Input angewiesen. Ich habe einiges von Savage, Ruger, etc gelesen. Diese Gewehre werden immer nur an Erwartungen gemessen, die durch ein niedriges Budget bereits herunter geschraubt worden. Demnach sind die Wertungen durchwachsen. Ich brauche bitte etwas objektivere Meinungen. Ebenso brauche ich Alternativen zur o. g. Bergara. Sofern es ein Kaliber gibt, das mit den beiden o. g. in allen Bereichen (Preis, Verfügbarkeit, über 6mm, BC, etc) mithalten kann, bin ich natürlich auch interessiert.
Ich suche also adäquate Alternativen, Tipps und Anregungen.

Danke!
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Hane
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Re: Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

Beitrag von Hane »

Was du hören willst:
Gewehr ist gut, alternatives Gewehr wäre eventuell eine CZ.
Patronenauswahl ist gut, eventuell noch 6,5CM als Alternative.

Was du nicht hören willst:
Nimm eine Tikka oder gebrauchte höherpreisige Büchse
Nimm eine .222Rem
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Tobi
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Re: Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

Beitrag von Tobi »

Hane hat geschrieben: 9. April 2022, 09:14 Nimm eine Tikka...
:gott:

Empfehle ebenfalls eine Tikka, 6.5CM halte ich für 100-300m allerdings für sinnlos. Verschleißt nur schneller den Lauf und hat bei diesen Entfernungen keinerlei Vorteile. Ich würde eine CTR oder Varmint in .308 nehmen. Ich habe nach kurzer Zeit bereut, meine damalige Remington 700 in .223 zu nehmen, weil man bei der .308 schneller Munition findet, die gut schießt und man eventuell schneller die Möglichkeit hat, mal weiter zu schießen, als man denkt (Tschechien, Slowakei, HSV...). Außerdem fallen die Kosten bei einem Repetierer weniger ins Gewicht, als bei einem Halbautomaten.

Die Schwedenpatrone schießt sich angenehm, hatte mal einen Schwedenmauser und die Tikka gibt's geografisch bedingt auch in diesem Kaliber, ich habe allerdings keine Ahnung, wie groß das Angebot an Matchmunition ist.
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Re: Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

Beitrag von Chris70 »

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lovec
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Re: Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

Beitrag von lovec »

:lol: Diese Thema gab's schon unzählige Male...

Das ist aber egal, der TS möchte eine neue Büchse kaufen und er braucht etwas Unterstützung und Rat dazu.
Meine subjektive Empfehlung ist, dass ich würde nicht die 308W, oder 6,5x55 SE für die genannte Zwecke kaufen.
Die 308W ist für 100/300m unnötig grosse Patrone und für das Long Range schiessen gibt es heute bessere Patronen. Man kann zwar immer eine Mündungsbremse installieren, aber trotzdem ist es nicht so komfortabel.

Die 6,5x55 ist eine feine Patrone, aber diese wird schon durch die 6,5mm Creedmoor ersetzt. Besonders die Auswahl an neuen Gewehren zeigt diesen Trend mehr als deutlich.
Für 6,5 CM sprechen mehrere Faktoren: Waffen- und Fabrikmuni Auswahl und es eignet sich für das Präzisionsschiessen, egal auf welche Distanzen. Den Laufverschleiss würde ich aus eigenen Erfahrungen als angemessen bezeichnen. Ein 308W Lauf hält zwar länger, aber mit allen Negativen - zu viel Rückstoss und auf längeren Distanzen haben die 6,5mm Patronen die Nase vorn.

Hab mich kurz umgeschaut, in Österreich gibt es lagernd die Sabatti EVO in 6,5x47mm Lapua, und diese kostet nicht so viel über 1k €. Das wäre meine Wahl, ich habe eine 6,5x47 seit paar Jahren im Einsatz und bin damit mehr als zufrieden.

Ich konnte noch zwei Kandidaten nennen, die 6mm Creedmoor und 6mm BR. Da hat die 6mm CM bischen bessere Chancen, es wird z.B. in CZ 600 Range und Sabatti EVO angeboten. Die kleine 6mm BR ist auch mehr als empehlenswert, nur für diese Option gibt es kaum günstige Büchsen in der 1k € Preisklasse.

Mit dem Preis pro Schuss wird es schwieriger, für 1€ bekommt man am besten irgendwelchen 147gr. Vollmantel in 308W, aber das hat nicht viel mit der Präzision zu tun. Die Marktrecherche wird wahrscheinlich zeigen, dass die Preise für die 6,5CM und 308W Fabrik Matchmuni sind sehr ähnlich. Für eine präzise Fabrikpatrone zahlt man heute einfach mehr als 1€. Egal im welchen Standardkaliber.

Als die kostengünstigere Alternative bleibt vielleicht nur die 223 Remington. Es gibt aufm Markt Varmint- und Matchgewehre auch unter tausend Euro und die Muni ist etwas billiger als bei erwachsenen Kalibern wie 308W, oder 6,5 CM.
Für das 100/300m definitiv ausreichende Patrone, man muss nur aufpassen, dass es mit richtigen Drall gekauft wird. Eine Dralllänge von 12 Zoll ist mehr kontraproduktiv, als Minimum würde ich 9" und kürzeren Drall empfehlen. Die präzise Matchmuni ist oft mit schwereren Geschossen in 69-75gr Gewichtsklasse angeboten, darauf muss man beim Waffenkauf aufpassen.

Zum Waffenmarken, Bergara ist völlig in Ordnung, auch preislich, ich habe paar HMR zusammen gebaut und alle schossen sehr gut. Die CZ 600 Range wird etwas mehr kosten als geplannt. Eine Tikka wäre die erste Wahl, aber die sind inzwischen deutlich teurer geworden. Sabatti bietet für den Preis wirklich viel - auch wenn ich mehr Büchsen habe, als ich realistisch nutzen kann, so eine EVO lässt mich nicht kalt. Es gibt natürlich mehr Alternativen, da ensteht nur die Frage von Verfügbarkeit und Preis.
9,3x62mm, .338 Remington Ultra Magnum, .300 Winchester Magnum, 7mm-08 Remington, .260 Remington, 6,5x47mm Lapua, 16/70, .44 Magnum, 9mm Luger, 22 LR
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cas81
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Re: Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

Beitrag von cas81 »

Danke!

Die Tikkas sind mindestens knapp 50% über dem Preis. Kommt nicht in Frage. Aber um die "Fehler" der Bergara aufzuzeigen: Was kann die Tikka denn besser?

6,5 CM kostet auch zu viel. Selbst dann, wenn es nur um ein paar Schuss geht. Vor allem würde ich das Potential der Patrone niemals ausreizen. Das ist bei 6,5x55 zwar auch so, aber die gibt es schon zum Preis von 308, dh ein klassischer No-Brainer. Außerdem hätte ich damit wenigstens einen Faktor des Schwedenmausers. Da spielt das Herz mit rein.

223 ist mir zu wenig. Munitionsfühligkeit, fader Rückstoss, in nächster Zeit sogar die Verfügbarkeit (308 verschießen weniger Schützen aus HA, dh was da ist, bleibt voraussichtlich zumindest etwas länger greifbar) sind nmE die NoGos.
222 schon besser, allerdings möchte ich schon etwas dickere Brummer laden.

Das Thema gabs schon zig mal, ich weiß. Ich will euch nicht langweilen. Aber wenn ich tausend Seiten wälze, die nur punktuell meine Schwerpunkte behandeln, inkl haufenweise OT, dann steht das in keinem Verhältnis zum Aufwand. Außerdem ändern sich die Zeiten und ein Forum lebt auch von Redundanz; Ansonsten könnte man ein Forum ausschließlich auf Neuerungen beschränken und das wäre der Tod eines jeden Forums. Bitte daher um Gnade^^
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cas81
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Re: Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

Beitrag von cas81 »

6,5x47 und 6mmBR kenne ich nicht.
Sabatti habe ich übersehen.
Schau ich mir noch an. Thx!
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spiky
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Re: Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

Beitrag von spiky »

cas81 hat geschrieben: 9. April 2022, 08:58
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  • Ausschließlich Scheibenschießen. IdR auf 100m, manchmal auf 300m.
Voraussetzungen:
  • Kat C
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  • Preis für das nackte Gewehr ca 1.000 EUR, gerne weniger.
  • Neuware (da ich nicht imstande bin, die relevanten Details zu prüfen)
Ich habe eine 308er, eine 6,5 Creedmoor und eine 223iger.
Bei einer Entfernung von -300m ist alles über einer 223 oversized.

1 MOA bringt nahezu jede Waffe zusammen... ist kein Qualitätskriterium nur ein Verkaufskriterium

Üblicherweise bringt die teurere Muni auch die kleinsten SK's, ev. red' Dich mit einem WL zusammen

Aussehen/Schaft jagdlich oder militärisch?

Wenn Du mit der Büchse zufrieden bist, ist der Kaufpreis egal.
Wenn nicht, ist der Tausender zuviel.

In jüngster Vergangenheit habe ich über Sabatti mit den MRR Läufen noch nichts schlechtes gehört - sind aber etwas teurer
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PS: Auch eine 223 kann präzise sein
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lovec
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Re: Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

Beitrag von lovec »

Chris70 hat geschrieben: 9. April 2022, 09:35 Einige Kandidaten :

https://www.awm.wien/waffen/cz-527-varmint-laminated/
CZ 527 Varmint Laminated hatte ich vor Jahren in meinem Schrank. Die schoss zwar präzise, aber sonst ist es ein Kinderspielzeug. Der Schaft ist zu kurz, der Pistolengriff ist zu klein und hat eine komische Form. Der Öffnugswinkel von dem Verschluss ist riesig, da muss man bei Montagen- und ZF Wahl aufpassen, dass diese nicht im Weg stehen. Von mir nicht empfehlenswert.
Für nur wenige €€€ mehr bekommt man einen fertigen Matchgewehr von Sabatti. Und das sage ich als überzeugter Remington Fan, aktuell habe ich drei diverse R700 zu Hause. Sonst ist so eine Basisversion von der Remington 700 nur eine Baustelle. Da braucht man mindestens ordentlichen Schaft und neues Abzug. Das ist gleich 800-1000€ mehr zu dem Einkaufspreis. Oder auch deutlich mehr, nachdem was man bestellt.
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Re: Kaufberatung: Erste Präzisionsbüchse (GK)

Beitrag von Tobi »

Ein Nachteil von militärisch aussehenden Präzisionsgewehren mit Handschutz über dem Lauf ist für mich, dass es dadurch unnötig "hochbeinig" und wackeliger wird, weil auch das ZF über dem Handschutz montiert werden muss. Somit muss auch die Wangenauflage höher sein. Als einzige Vorteile sehe ich auf die Schnelle die Möglichkeit, Vorsatzgeräte zu montieren und ein Zweibein zu verwenden, bei dem das Gewehr darunter "hängt", das empfinde ich als angenehmer, als aufgesetzt, vor allem mit Drehgelenk.

Hier mein Setup mit jagdlichem Schaft mit verstellbarer Wangenauflage. So bin ich so tief und somit so stabil wie möglich am Boden. Die Wasserwaage ist mittlerweile am vorderen Ring montiert, somit sehe ich diese und das Parallaxerad mit dem linken Auge, während ich im Anschlag bin.

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