Wie sicher ist die Max Load der Pulverhersteller

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giggos
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Re: Wie sicher ist die Max Load der Pulverhersteller

Beitrag von giggos »

Es ist keine kleine Aufgabe für komplizierte nichtlinearen Modelle - und das ist die Innenballistik - die Unsicherheit der Messung und der Simulation zu bestimmen und zu quantifizieren. Modernerweise geht man so vor:

Ich zitiere einfach aus dem Netz:

ISO/IEC Guide 98-6:2021
Uncertainty of measurement — Part 6: Developing and using measurement models

This document provides guidance on developing and using a measurement model and also covers the assessment of the adequacy of a measurement model. The document is of particular interest to developers of measurement procedures, working instructions and documentary standards. The model describes the relationship between the output quantity (the measurand) and the input quantities known to be involved in the measurement. The model is used to obtain a value for the measurand and an associated uncertainty. Measurement models are also used in, for example, design studies, simulation of processes, and in engineering, research and development.

Die Norm kostet was scheuch um die 200 Euro. Also nicht viel – verglichen mit Zündhütchen.

Diesem grossen Unterschied der Angaben der Herstellers, von GRT und zur BA-Messung des Thread Erstellers sollte derjenige nachgehen, dessen Problem es ist. Zum Glück ist es nicht meines. Sage ich ganz ehrlich.

Das GRT variiert praktischerweise selbsttätig einige Parameter, so dass man recht schnell durch simples Probieren herausfindet, wo die Sensitivitäten hauptsächlich liegen. Ein paar Kurvenscharen im Excel und man sieht schon, wo man daheim ist.
Dann wird ein guter Teil der Abweichung schon nicht mehr so mysteriös sein.
Leider gibt auch das Beschussamt keine belastbare Messunsicherheit nach modernen Standards an. Wenn man die wüsste, wäre auch wieder viel gewonnen.

Die Abweichung ist zunächst einmal hoch und wahrscheinlich ist irgendwo zudem noch ein Hecht drin, entweder in der Rechnung oder Messung. Die Messung muss man wiederholen, das versteht sich von selber.
Auch mit GRT Kontakt aufzunehmen wäre hilfreich.

Das alles würde ich tun, wenn es mein Problem wäre. Das klingt etwas unfreundlich, aber es ist das Gegenteil davon gemeint. Sich mit der Fragestellung des Abgleiches von Rechnung und Messung in der Innenballistik ernsthaft auseinanderzusetzen wäre sehr reizvoll, aber es zahlt mir keiner Geld dafür, weswegen ich nur Ratschläge geben kann.

Giggos
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MarkM
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Re: Wie sicher ist die Max Load der Pulverhersteller

Beitrag von MarkM »

Mein Problem ist es Gott sei Dank auch nicht…es war eher ein Expetiment, was bringt die meiste Energie ins Ziel-innerhalb der Werte. Das Ziel ist zu 90% eine Pappscheibe in Kombination mit LabRadar und RansomRest, bis auf Magnum und Steel Bewerbe ist es die Herausforderung Wiederladen. Zwei technikbegeisterte Deppen, die sich daran erfreuen, wenn eine Waffe unter 20mm Streukreis aus der RR, oder die Abweichung nur wenige m/s beträgt, ohne selbst einen Schuss abgegeben zu haben. Beide Magnum Fetischisten und neugierig.

Aber zur Sache…gerechnet habe ich mit geringen Überdruck, da LPM statt LP verladen wurde. Eigentlich nicht einmal das, weil die Max Load vom Druck auch oft unter den Erwartungen bleibt. Die Messung wird einfach wiederholt beim BA und auch mit LP Zünder und ein reduzierte Ladung, die nach der BA Messung tatsächlich verschossen wird.

Mir geht es um den Erfahrungsaustausch…da ich auch viel Wissen aus Foren gezogen habe und irgendwann mal begonnen habe meine ersten Ladungen zu stopfen und mich auf der sicheren Seite vermutet habe, wenn ich Ladeleitern zwischen min und max bewegt habe. Was im vorliegenden Bericht des BA…vorausgesetzt es ist da kein Fehler aufgetreten…durchaus mit hängenden Ohren enden hätte können.
:sarkasmus: manchmal auch :offtopic:
Helfe aber gerne im Rahmen meiner Möglichkeiten.
giggos
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Re: Wie sicher ist die Max Load der Pulverhersteller

Beitrag von giggos »

Grüss dich MarkM,

es geht mir genauso. Das ist ein superinterssantes Thema. Leider geistert in den Foren allerlei Halbwissen herum. Nicht nur in diesem Bereich.

Ich werde in mich einer stillen Stunde eingehender damit beschäftigen und berichten. Vielleicht kannst du mitteilen was bei der Wiederholungsmsessung des BA herausgekommen ist.

liebe Grüsse
Giggos
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Re: Wie sicher ist die Max Load der Pulverhersteller

Beitrag von spiky »

MarkM hat geschrieben: 20. Oktober 2022, 08:28 Was im vorliegenden Bericht des BA…vorausgesetzt es ist da kein Fehler aufgetreten…durchaus mit hängenden Ohren enden hätte können.
Unwahrscheinlich
1. wird der Beschuss mit 130% durchgeführt und
2. sind die +28% deutlich spürbar (damit sollte eine unabsichtliche Dauerverwendung nicht möglich sein)


... sollte aber trotzdem nicht vorkommen
Mit Gruß aus dem 18. - Spiky (HSV-Wien)
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Pille
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Re: Wie sicher ist die Max Load der Pulverhersteller

Beitrag von Pille »

rotznjaga hat geschrieben: 14. Oktober 2022, 15:51 Ich hatte bei einer wirklich sehr gut schiessenden Ladung in .300 WSM mit einer Maximalladung von N 550 mal einen Hülsenabreisser (und zwei ZH-Ausbläser) durch ein neues Pulverlos. Das brannte soviel aggressiver ab als das 2 Jahre davor gekaufte, daß ich den Hülsenboden aus dem Kammerboden mit dem Graveurstichel entfernen musste. Ob das nun ein Problem ist, das nur VV - Pulvers ... oder Maximalladungen im allgemeinen betrifft, kann ich nicht sagen. Hat aber dazu geführt, daß ich mich nun auf Lovex und Reload Swiss Pulver beschränke und seither is nix Negatives mehr vorgefallen... obwohl ich immer noch Waffen habe, die nur mit Max. Ladungen wirklich super schiessen. ;)
War wohl von 2012 Das 550er Los , zumindest war meines aus dem Jahr recht heftig.
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