Ich probier's mal in Langform
Wer kann Patronen herstellen:
1. Büchsenmacher
Warum sollte ein BM nicht auf Kundenwunsch (Haftungsverzicht) Ladungen
herstellen die über CIP liegen?
Der begrenzende Faktor ist das Beschussamt.
Wenn im Prüfbericht das Satzl:
Die geprüften Patronen ENTSPRECHEN der Patronenvorschrift
steht, dürfen sie in den Handel gebracht werden - egal ob der mittlere
Gasdruck überschritten wurde oder nicht.
Zu den Kosten
Je höher der Druck vom CIP max. weg ist umso genauer muss gearbeitet werden.
Hülsen kaufen, ausmessen, Rest verwerfen, ein Los herstellen, von diesem Los
Patronen vom BA testen lassen, Kosten für alle Hülsen, ZH, Pulver, Geschoss,
BA und Arbeitszeit mal Faktor dürfte den VP ergeben...
viel unter 2 EUR/Päng wird's nicht sein...
2. Wiederlader
Da ist nicht immer alles schwarz oder weiss... da gibt's jede Menge Grautöne...
Was bei meiner S&W funktioniert kann bei einer z.B. Ruger 45LC zur Zerstörung führen.
(Ich formuliere das jetzt mal ein bissl provokant um auf die Problematik hin zu weisen)
Die 150%igen 45LC aus Alaskans Beispiel locken keinen müden Hund hinter dem Ofen hervor.
Wenn ich "lustige" .45LC Ladungen machen würde so wären 200-300% der Anfang.
Wird halt die Hülse nicht lange überleben, was soll's, dafür ist's lustig...
Warum?
Weil es (wie bereits oben geschrieben) auch auf die Waffe ankommt.
In meine S&W kann ich 45LC (~1100bar) und 460 Mag (~4000bar) reinstopfen.
Bei 200%igen LC merkt meine S&W nicht einmal, dass geschossen wurde.
Sollte mein Standnachbar mit diesen 45LC Patronen schiessen wollen, würde ich ihn davon
abraten...
Soweit mir bekannt ist, werden Waffen mit CIP bei 30% Überdrück getestet...
kann sein (muss aber nicht), dass seine das nicht aushält...
Somit kommst bei "lustigen/Ruger only" Ladungen um's Wiederladen nicht wirklich herum...