Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferleistung

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McMonkey
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Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferleistung

Beitrag von McMonkey »

Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit.

Ich habe mir schon länger vorgenommen, die Tücken beim Sportschießen - jenseits von Munition und Gerätschaft - exemplarisch aufzuzeigen. Selbstverständlich ist die Wahl der Munition (Kauf oder Eigenrezept) und das geeignete Sportgerät Eckpfeiler für enge Streukreise. Aber nicht nur! Für den „perfekten Schuss“ sind jedoch noch viele andere Parameter maßgebend. Es ist kaum möglich alles aufzuzählen. Der Einfluss und das Wirken ist so eng miteinander verbunden und lässt sich nicht einfach entwirren. Dennoch gibt einfache Grundlagen, denen man seine Aufmerksamkeit schenken sollte, wenn man seine Fähigkeiten verbessern möchte. Das Streben von engen Streukreisen ist nicht jedermanns Sache. Viele haben einfach nur Spass am Schießen, andere kommen aus der dynamischen Ecke. Und trotzdem, der Ehrgeiz schwing immer mit. Wer möchte nicht gerne den Erfolg über ein schönes Schussbild „tanzen“. Der Antrieb dorthin nimmt jedoch ein jähes Ende. Der Grund liegt nicht allein an mangelhaften Training oder Talent. Das Schlüsselwort ist Disziplinlosigkeit. Ein Wort, dass ich jetzt nicht als negative Eigenschaft des Schützen bezeichne! Disziplin und diese auf Dauer ist eine harte Nuss, der man sich stetig stellen muss um erfolgreich zu sein. Wir kennen dass aus der Partnerschaft/Ehe.

In der Hoffnung, dass dieses Vorhaben auch beim ersten mal klappt, habe ich mir ein paar Stunden Zeit genommen. Die intensive Vorbereitung auf die Analyse und den Schuss als solches, hat - wie ich meine - wunderbar geklappt. Es hätte noch einen Ticken besser laufen können, wenn die mangelnde Trainingszeit aufgrund der Covid Situation nicht Einfluss genommen hätte. Papperlapapp - kurzum, ich bin sehr zufrieden.

Vorweg noch … alle Schussbilder sind so entstanden, wie ich sie beschreibe! Es gibt kein „Beschönigen“ oder gar „Schummeln“. Das habe ich nicht notwendig. Es ist auch keine „Selbstbeweihräucherung“. Ich weiß was ich kann und vor allem was ich nicht kann. Mein Interesse liegt ganz allein in der - hoffentlich - Unterstützung von Anfänger, Schützenkollegen oder einfach als „input“ für Interessierte.

Die Eckdaten
Keller 10Grad - nicht einfach aber machbar. Die Dauer war fast der Killer
Smith&Wesson 52-2
Kaliber 38WC (Eigenrezept)
Kimme/Korn
Lauflänge 5Zoll
letzter Standbesuch mit diesem Gerät Mai 2021
Die doch erhebliche Zeitspanne des „Ausführens“ kommt bei Schützen öfter vor. Zum Einen weil wenig Zeit für das Hobby bleibt oder zum Anderen weil mehrere Gerätschaften vorhanden sind, da bleiben eine immer „auf der Strecke“. Bei mir gilt eher das Letztere und damit auch - wie schon erwähnt - hätte besser laufen können.

Der Test
Zum Einstand gelangte die Duellscheibe auf 10 in meinem Fokus. Die Vorbereitung war wie gewohnt:
.) den richtigen Stand zur Scheibe „suchen“
.) Fußstellung kontrollieren
.) Anschlag kontrollieren - also wo steht Kimme und Korn
.) mit geschlossenen Augen in Anschlag gehen und Kontrolle Kimme und Korn
.) Abzug zwei mal trocken abgezogen

Linkes Bild - erster Schuss so gerade noch in der Mouche auf 7Uhr. Ich pflege nach Abgabe, jeden einzelnen Schuss über das Spektiv zu beobachten. Die „Schussbeobachtung“ ist unerlässlich für die Fehleranalyse. Es gibt - vor allem bei Anfänger - keinen nennenswerten Lernfaktor, wenn Schützen mehrere Schüsse auf die Schreibe abgeben und danach versuchen Fehler zu finden. Die Tendenz der weiteren Treffer zeigt schon das Problem. Obwohl die Schussgruppe für den Anfang - na sagen wir mal - ganz in Ordnung war, driftete sie auf 8Uhr ab. Nicht wirklich schlimm aber doch merklich. Hier spielten zwei Faktoren eine Rolle. Die Kopfhaltung und das Timing im Abzugverhalten. Auch die zwei oberen Treffer hatten Tendenzen nach links. Nach Korrektur der Kopfhaltung verbesserte sich die Trefferlage. Auch das Timing wurde besser und zeigte Wirkung. Die Zwei Ausreißer sind zwar ärgerlich, aber normal. Zu sehen sind solche „abstehende“ Treffer - in Verdingung mit einer schönen Gruppe - meist, weil der Abzugsvorgang zu lange ist. Man „bekommt den Schuss nicht raus“, ein zu langer Visiervorgang. Abhilfe = Waffe absetzen und neu starten.
Nach jedem Start muss sich erstmal alles warm laufen, auch der Schütze. Der Griff passt noch nicht ganz, weil die Hand sich erst seinen Platz suchen muss. Die Muskeln erinnern sich langsam aber doch an das Angelernte. Vielleicht schon jemanden aufgefallen … der erste Schuss ist oftmals unerwartet hervorragend platziert. Es ist der unbedarfteste im ganzen Standbesuch. Er hat vorab keine Bedeutung für den Schützen und ist an keine Hoffnung gebunden. Das macht den Erstschuss vieler Orts so genial und Einfach. Danach läuft man diesem Treffer nur noch hinterher.

Bild

Nach weiteren 15 Trainingschüssen - bei denen der Fokus auf Timing, Atmung und Abzug lag - erhöhte ich die Distanz auf 20m. Wichtig war, eine 10 Minutenpause um die Augen zu entspannen. Konzentration macht Müde und vor allem sind es die Augen, die nicht mehr „mitkommen“. In Bezug auf diesen Testtag, wollte ich natürlich so aussagekräftige Treffer wie möglich abbilden. Entsprechend hochkonzentriert waren - bis auf die erste 10er Serie - meine Abläufe. Ein 5Zoll Lauf - und somit eine kürzere Visierlinie - macht es auf 20m nicht einfacher und meine nicht mehr jungen Augen haben damit schon zu kämpfen.
Hochkonzentriert Vorbereitungen wie schon beschrieben. Atem- und Mentalübungen um den bestmöglichen Ablauf zu gewährleisten. Auch hier würde ich jeden Schuss nach Abgabe beobachten. Der erste Treffer lag hoch an der Mouche. Zu hoher Haltepunkt, nicht viel aber doch. Woher ist das wissen kann? Es könnte ja auch an, und an usw. liegen? Irgendwann im Schützenleben stellt sich eine Situation ein, bei der man nach Abgabe des Schusses genau weiß, wo dieser der Scheibe seinen Stempel aufgedrückt hat. Ein wichtigen Aspekt dieser erlernten Fähigkeit, ist das Beobachtung jeden Schusses (ich kann es gar nicht oft genug sagen). Ich gebe zu, dass das ständige Beobachten einen gewissen Druck aufbaut, gerade wenn man ein tolles Schussbild hat und noch eine Patrone im Patronenlager wartet um den Tag so richtig schön zu machen.
Ich konnte - so wie vorgenommen - die Konzentration auf hohen Niveau halten und eine hervorragende Gruppe in die Mouche setzen. Sehr schön wieder zu sehen, der linke 10er außerhalb der Mouche auf ca. 9Uhr. Hier lag der Fokus im Ablauf zu sehr auf dem Abzug und somit verlängerte sich der Zielvorgang unnötiger Weise. Solche Schüsse können auch „in die Hose gehen“ und zeichnen dann einen 8er oder sogar - je nach Können des Schützen - einen weißen Treffer. Die zwei rechten 10er am Rande der Mouche sind zwar kleine Abweichungen, haben aber einen nennenswerten Grund. „Das Auge bleibt am Korn“ und sonst nirgends und schon gar nicht auf der Scheibe. Das Pendeln des Auges auf die Scheibe und zurück auf die Visierung und wieder und wieder, macht es sehr schnell müde und kann ein Schussbild komplett „zerstören“. Hier war dies auch der Fall. Wenn auch nicht zerstört, aber störend und ein Fehler der nicht sein muss. Bin froh, dass diese zwei aufeinanderfolgenden Treffer „wie geplant“ sich so auf der Scheibe zeigten und sich wirklich passend einfügen. Jetzt brauchte ich eine längere Pause für die nächste sehr Anspruchsvolle Veranschaulichung.

Bild

Für die nächste Scheibe musste ich zwischen höchstmöglicher Disziplin/Präzision und der bekannten Disziplinlosigkeit - NICHT Einhaltung der bekannten Abläufe, Protokolle, Basics usw. - wechseln. Auch hier wieder die Scheibenbeobachtung nach jedem Schuss.
Ich gebe zu, erst die zweite 10er Scheibe zeigt das was ich zeigen wollte. Also war dazwischen nochmals eine Pause nötig. Uffffff

Zu den einzelnen Treffern (alle Abläufe wurden vorsetzlich so abgehandelt)
1) Undisziplinierter Standaufbau, komplette Mißachtung der Kopfhaltung und zu kurzer Visierablauf - zu schnelle Schussabgabe
2) Disziplinierter Standaufbau und Schussabgabe lt. meinem Protokoll
3) Kopfhaltung korrigiert, Visierablauf verlängert, jedoch mit extremen Pendelbewegungen mit den Augen - Scheibe/Visierung
4) Disziplinierter Standaufbau und Schussabgabe lt. meinem Protokoll
5) gleicher Ablauf wie Nr3, wobei der Visierablauf zu lange dauerte, Waffe abgesetzt, falsche Atmung und wieder zu kurzer Visierablauf
6) Disziplinierter Standaufbau und Schussabgabe lt. meinem Protokoll
7) Neuer Standaufbau, Kontrolle Anschlag und Kopfhaltung, Atmung verbessert - Augen Pendelbewegung, Visierablauf ok.
8) Disziplinierter Standaufbau und Schussabgabe lt. meinem Protokoll
9) Achtung auf Kopfhaltung, jedoch wieder „altes Muster“ zu kurzer Visierablauf - zu schnelle Schussabgabe,
10) Disziplinierter Standaufbau lt. meinem Protokoll, zu langer Visierablauf, Waffe abgesetzt, Atemübung, neue mentale Vorbereitung und erneuerter Ablauf lt. meinem Protokoll

Natürlich könnte jeder undisziplinierte Schuss auch wo anderes landen. Ich kann auch nicht einen Anfänger simulieren. Ich kann lediglich bekannte Mängel/Fehler versuchen auf die Scheibe zu bringen unter der Berücksichtigung meiner eigenen Fähigkeiten. Dieses Test/Schussbild soll zumindest zeigen, welche Auswirkungen - in meinem Fall eben weniger, für mich noch immer zu viel 8-), - undisziplinierte Abläufe haben. Bin froh, dass das so geklappt hat. Der Tenor liegt hier ganz klar auf dem Wort Disziplin. Ich meine, man kann sehr viel daraus lesen.

Bild

Nach einer kurzen Pause ging es weiter zum Thema Müdigkeit.
Zwei Testscheiben auf 10m und eine neuerlichen Pause waren nötig für den Abschlusstest.
Die Distanz habe ich auf 10m verkürzt und diesmal die Präzischeibe eingesetzt. Warum 10m? Je näher die Distanz, desto mehr neigt man zum Pendeln von der Visierung zur Scheibe. Mir war schon kalt und dieses Pendeln sollte mir den Rest - zumindest in der zweiten Serie - geben.
Standaufbau nach meinem Protokoll und hochkonzentrierte Vorbereitung. Für die ersten 10Schuss nahm ich mir gut 25Minuten Zeit. Sehr schön zu sehen was die Disziplin alles unterstützen kann. Diese Disziplin kann man aber auch nicht endlos lange aufrecht halten. Nach den ersten 7 Schuss setzte die Müdigkeit ein und die ersten kleinen Fehler nahmen Einzug in den Ablauf. Treffer 8,9 und 10 sind hier die Paradebeispiele. Das Ende der Konzentration leitete die finale Scheibe rechtes Bild ein. Scheibenwechsel, keine nennenswerte Pause und los. Trotz aller Bemühungen mein Protokoll einzuhalten, machte die Gruppe auf. Mit den letzten Schüssen nahm auch die Dynamik zu. Man kennt das, irgendwann will man auch fertig werden. Ich quälte mich bis zum Schluss, meine Abläufe korrekt einzuhalten. Mit den Treffern 18,19 und 20 musste ich mich jedoch der Müdigkeit geschlagen geben. Die zwei Scheiben haben aber alles gezeigt, was ich wollte.

Bild

Insgesamt hatte ich 80Schuss abgegeben. Gesamtdauer 2,5Stunden.
Für die Aufbereitung des Berichtes sind nochmals 3Stunden zusammengekommen.

Es ist lange geworden, viel Text. Über den richtigen Ablauf beim Schießen, gibt es kein Rezept. Es sind Grundbausteine zu beachten, die auf jeden Schützen eigens zugeschnitten werden müssen. Wer jedoch nach engen Streukreisen greifen will, muss sich zwangsläufig mit der Disziplin beschäftigen und nebenbei mit zigfachen anderen Faktoren, die einem das Treffen schwer machen.

Mir macht das Schießen keinen Spaß, es ist harte Arbeit. Freude empfinde ich nur in der Vorbereitung auf den Standbesuch. Die Genugtuung nach einem perfekten Standbesuch ist allerdings endlos, genau so wie die Enttäuschung.

Ich hoffe, ich hab ein wenig Unterstützung oder einen kleinen Einblick in die „Jagd“ nach Streukreisen geben können.
Bei Fragen fragen. Erfahrungen, Lobhudelei und grenzenlose Kritik erwünscht.

24-01-2022 - Korrektur Rechtschreibfehler etc.
Zuletzt geändert von McMonkey am 9. Dezember 2022, 21:08, insgesamt 2-mal geändert.
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.
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gunlove
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von gunlove »

Applaus für diesen hochinteressanten Beitrag bzw. auch für den Aufwand den du dafür auf dich genommen hast!
:klasse:
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
(Caspar David Friedrich 1774-1840)
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von Old Dog »

Genial!
Ich bewundere deine Leistung u. deine Disziplin!

Was ich ganz besonders interessant finde, sind die Unterschiede zwischen uns Schützen u. deren Vorlieben.
Ich hätte niemals die Nerven, in 2,5 Std "nur" 80 Schuß abzugeben.

Zum Vgl bei mir: 80 Schuß sind in etwa 2 long- u. 1 short course, Laufstrecke 60-80 m, gesamt 5-6 Magazinwechsel, gesamte Zeit um 90 Sekunden (97% alphas, 3% C/D, als Vgl zu deinen mouches)
(diese Werte aus einer der letzten Ergebnislisten herausgerechnet)

Muß aber dazu sagen, bin einer der langsamsten am Parcour. Die jungen schaffen das in weniger als der halben Zeit.
Der Mut zu Warten ist die Kunst, Fehler zu vermeiden.
tombstone
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von tombstone »

Chapeau!
Und vielen Dank für den interessanten und ausführlichen Bericht.
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MarkM
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Smith&Wesson 686 2,5“
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von MarkM »

:applaus: Wie immer spannend…jetzt wird’s aber wieder einmal Zeit für ein Zreffen. Ich bin dir auch noch den Grifftesf schuldig.
:sarkasmus: manchmal auch :offtopic:
Helfe aber gerne im Rahmen meiner Möglichkeiten.
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SgtPepper
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von SgtPepper »

Danke für den tollen Bericht. Habe nun die letzten 20 min damit verbracht mir Spektive anzusehen… 😝
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von impact »

Es kann manchmal schon auch interessant sein, mehrere Schüsse ohne Trefferaufnahme dazwischen zu machen, um sich rein auf den Ablauf zu konzentrieren und Tendenzen zu erkennen. Aber im Prinzip ist so unmittelbares Feedback wie möglich beim Erlernen/Trainieren einer jeden Fertigkeit sehr wichtig.

man stelle sich vor man lernt Autofahren und bekommt erst 10 sek später mit, das man eigentlich die nasse Kurve nicht gepackt hat und schon längst im Gegenverkehr in einem LKW pickt...

Andererseits sind viele zu schnell damit den Fokus nach der Schussabgabe Richtung Ziel zu richten und vergessen ganz darauf wie wichtig ist es zuerst versuchen aufgrund des Visierbildes bei der Schussabgabe in Echtzeit vorhersagen zu können wo das Geschoss einschlagen müsste (bzw eigeschlagen ist), bevor die Ansage mit der tatsächlichen Trefferlage abgeglichen wird und somit langsam eine Kalibrierung der eigenen Fertigkeiten erfolg.
Meine Videos von IPSC Bewerben --> https://www.youtube.com/channel/UC3zBAp ... 6kA/videos
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von DocRuger »

Danke für den tollen Bericht :applaus:
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von Kemira »

McMonkey hat geschrieben: 23. Januar 2022, 17:36 Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit.
In der ersten Zeile bereits ne perfekte Zusammenfassung. :up:

Spaß beiseite - eine sehr anschauliche Darstellung! Danke für die Mühe, es ist ausgesprochen lesenswert!
SgtPepper hat geschrieben: 23. Januar 2022, 23:07 Habe nun die letzten 20 min damit verbracht mir Spektive anzusehen… 😝
Ich kann nach Jahren mit Spektiv aus eigener Erfahrung das digitale Teleskop "dnt DigiTele PRO" empfehlen.
Es hat u.a. den Vorteil, dass man das Auge nicht zum Okular bewegen muss und damit unnötige Unruhe ins "Gesamtsystem" bringt, sondern aus dem Stand heraus durch senken des Blicks am Bildschirm sehen kann, was Sache ist. Weiters kann man seine Scheiben direkt fotografieren und hat somit eine zeitliche Dokumentation.
Bei der letzten ÖM waren allein in meiner Passe 3 oder 4 von den Dinger, und sie scheinen immer mehr zu werden.

Fairerweise muss ich allerdings dazu sagen, dass das Ding bei 50m schon stark an seine Leistungsgrenze stößt, für 25m ist es mMn allerdings perfekt.
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McMonkey
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Re: Der Streukreis ist die Rache der Disziplinlosigkeit - Einfluss der Trefferlleistung

Beitrag von McMonkey »

impact hat geschrieben: 23. Januar 2022, 23:30 Es kann manchmal schon auch interessant sein, mehrere Schüsse ohne Trefferaufnahme dazwischen zu machen, um sich rein auf den Ablauf zu konzentrieren und Tendenzen zu erkennen. Aber im Prinzip ist so unmittelbares Feedback wie möglich beim Erlernen/Trainieren einer jeden Fertigkeit sehr wichtig.
Vollkommen richtig! Selbstverständlich soll auch die Trefferaufnahme nach mehreren Schüssen geübt werden um auch das Vertrauen in seine erlernten Fertigkeiten zu bekommen.
impact hat geschrieben: 23. Januar 2022, 23:30 Andererseits sind viele zu schnell damit den Fokus nach der Schussabgabe Richtung Ziel zu richten und vergessen ganz darauf wie wichtig ist es zuerst versuchen aufgrund des Visierbildes bei der Schussabgabe in Echtzeit vorhersagen zu können wo das Geschoss einschlagen müsste (bzw eigeschlagen ist), bevor die Ansage mit der tatsächlichen Trefferlage abgeglichen wird und somit langsam eine Kalibrierung der eigenen Fertigkeiten erfolg.
Hilfe ist hier, sich eine unbeschossene Scheibe aufs Pult zu legen und mit einer Hülse den Treffer - vor dem Blick ins Stativ oder Seilzuganlage - zu markieren. Also, nach Abgabe des Schusses -> sofortige Kopfanalyse Visierbild & Co, dann die beschriebene "Scheibenhilfe" und abschließend die visuelle Kontrolle.
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.
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