Möglicherweise hat sich mit dem Thema schon jemand befasst...
Ich überlege seit einer Weile, wie sich Geschosse mit Kunststoffspitzen, im speziellen das Nosler Accubond, zielballistisch verhalten, wenn man die Spitzen entfernt.
Ich schieße in meiner 30-06 gerne das 180gr Accubond.
Zwei Ladungen mit einmal rund 740m/s (Pirschladung) und einmal rund 840m/s (Fernsprecher und Riegelladung) schießen auf 100m auf ca. 20mm zusammen (TPL).
Mit der Wirkung bin ich im Großen und Ganzen auch recht zufrieden, allerdings habe ich festgestellt:
- Dass auf der Einschußseite oft der Geschosseintritt nur schwer zu finden ist und das Geschoss anscheinend erst
unter der Decke "zu arbeiten" beginnt.
- Weiters öfter fehlende Augenblickswirkung bei schwachem (Reh-)wild und Kammerschüssen.
Das hat mich auf den Gedanken gebracht, die Spitzen plan abzuschneiden und so den "Anfangswirkungsquerschnitt" zu erhöhen.
Die Treffpunktlage auf 100m ist von diesem Versuch übrigens ziemlich unbeeindruckt. (auch in der 6,5x47 mit dem 130gr NAB)
Was ich mir davon erhoffe:
1. Eine höhere Augenblickswirkung, da das Geschoß mit größerem Durchmesser auftrifft, somit einen etwas
größeren Einschuss erzeugt und schon bei weniger Eindringtiefe eine stärkere Aufpilzung erreicht?
2. Eventuell eine etwas geringere Empfindlichkeit gegenüber kleinen Flugbahnhindernissen durch den
entstehenden Flachkopf?
3. Immer "das selbe" Geschoss verwenden zu können und nicht mit zwei oder drei verschiedenen in
"Wechselschicht" zu schießen.
4. Ein paar Millimeter gewonnene "Magazinlänge" - in dem Fall aber eher unerheblich.
Soviel zur grauen Theorie...
Am Wochenende habe ich beim Riegeln zwei Stücke Rotwild mit der "abgesägten" Munition erlegen können - wenig um auch nur eine Tendenz zu erkennen und bei einem Schuß auf den Stich auch wenig aussagekräftig - die Wirkung war zumindest nicht schlechter als normal.
Weiterführend besteht auch die Überlegung die Spitzen zu ziehen (geht relativ schlecht) oder auszubohren, wodurch ein Geschoß mit sehr großer Hohlspitze entsteht - ich würde in dem Fall von einem noch schnelleren Ansprechen ausgehen?
Hat zufällig jemand ähnliche Versuche oder Überlegungen schon angestellt und kann über Erfahrungen berichten, bzw. hat wer den technischen Hintergrund das theoretisch anzugehen?
Natürlich könnte man auch verschiedene Waffen für die verschiedenen Einsatzgebiete verwenden bzw. unterschiedliche Kaliber, aber wäre dieser Zugang nicht viel zu einfach

Es zähl in diesem Fall der Weg auch, nicht nur das Ziel, die Frage nach Sinn oder Unsinn ist eher zweitrangig.
Über technischen Input würde ich mich freuen!
Danke im Voraus!
LG und Weidmannsheil
Muck