mikonis hat geschrieben: ↑8. Mai 2024, 22:58
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Das Thema war mir bisher nicht wirklich bewusst. Rabenvögel spazieren halt täglich in kleinen Gruppen durch meinen Garten.
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Ich wäre an weiteren fachlichen Artikeln interessiert.
Das "Problem" ist ja, im Grunde genommen, kein Problem.
Man denke:
würde man die Gesamtpopulation der Rabevögel im urbanen Bereich entzerren, als die einzelnen Individuen über einen größeren Lebensraum verteilt betrachten, so würden sie als Präadatoren einen nicht singnifikanten Einfluss auf die Singvogelarten ausüben.
"Die Menge macht das Gift", "Natur regelt sich alleine"
Problematisch ist also nur das gehäufte Aufkommen, die Dichte der Prädatoren, welche uns Glauben macht, dass Rabenvögel Schädlinge wären.
Letztendlich ist es nur menschliches Denken.
In Summe machts dem Gesamtbestand der Singvögel nichts aus. Denn die Häufung der Prädatoren im urbanen Lebensbereich entlastet das Umland, in dem man keine Rabenvögel sieht.
Ich beobachte das schon längere Zeit.
Bis vor ca. drei Jahren gab es hier starke Aas- und Nebelkrähenschwärme, die Morgens und Abends übers Haus flogen. Also irgendwie, gefühlt, deutlich zu viele. Klar, sie wurden auch nicht bejagt.
Seit vorigem Jahr sind es grad mal 5 - 8 Nebelkrähen hier. Also eine überschaubar, als "natürliche Dichte", gefühlte Population.
Wo die Anderen alle hin sind...keine Ahnung.
Demzufolge minimiert sich nunmehr die Prädation im Umland auf andere Singvogelarten. Das riesige Problem des Artensterbens hat viel andere Gründe! Daran werden wir im Großen, auch nichts mehr ändern können.
Das ist aber nur meine persönliche Sicht der Dinge. Natürlich kann es auch komplett anders sein.
Es gab vor ca. 70 Jahren (?) einen Förster in Deutschand, der hat praktisch über Jahre hinweg den Versuch unternommen, per intensiver Eichelhäherbejagung den Bestand der Schwarzdrosseln zu stützen.
Irgendwann hat er es aufgegeben, weil die massive Entnahme der Eichelhäher keinen erkennbaren Einfluss auf die Amselpopulation hatte.
Im Gegenzug hat er bemerkt, dass die Anzahl der Eichenschößlinge markant abnahm. Hier eine deutliche Folge der zu starken Eichelhäherentnahme. Ihm war dann letztendich auch die Nützlichkeit des Eichelhähers um einiges wichtiger. Leider finde ich dazu nichts mehr.
Ein dazu vielleicht interessantes Beisiel: irgendwann ging in einem meiner Blumentröge, im urbanen Lebensraum, eine Eiche auf.
Da ich aber dort niemals eine Eichel selbst eingegraben habe, muss diese wohl von einem Eichelhäher dort vergraben worden sein.
Der war heimlich anwesend. Aber in so geringer Dichte, dass ich dort niemals einen zu sehen bekam.
Wissenschaftliche Artikel findest Du über die Google Suche. Die wirklich Guten sind aber immer in Englisch gehalten (weil interntional publiziert).
Mittlerweile machen bei uns die Schwäne massive Probleme... klar, durch verbesserte Lebensbedingungen erfahren auch sie eine massive Vermehrung und diese resultiert in Schadverursachung.
Bei mir in der Gegend weiden sie in den Wiesenflächen.... Aber damit können die Bauern leben.
https://kaernten.orf.at/stories/3256213/