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Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger

Verfasst: 3. November 2021, 07:40
von Varminter
Deutscher Stecher ist technisch überholt.

Das war seinerzeit die einzige und technisch hochstehende Möglichkeit, Jagd- und Scheibenbüchsen auf niederes Abzugsgewicht zu bringen.

Heute werden aber durchgehend brauchbare Direktabzüge verbaut und bei Neukauf würde ich die Finger von Stechern aller Art lassen.

Auch vom Französischen.

Beim Gebrauchtkauf älterer Waffen kommt man um Stecher schwer herum, sie senken den Wert, da man sie heute nicht mehr schätzt.

Sieht man bei Mauser66 oder Krico sehr deutlich: ohne Deutschen Stecher einige Hundert mehr wert.

Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger

Verfasst: 3. November 2021, 07:53
von Kemira
Varmi +1.

Darüberhinaus hab ich schon öfters Stecherabzüge beider Bauarten gesehen (bzw. damit geschossen), die einen höheren Auslösewiderstand als z.B. der Direktabzug meiner Tikka oder meines 98er Systems hatten. Aussage der Besitzer: Einstellung ist sicherheitshalber so, damit nicht unbeabsichtigt ein Schuss abgeht, weil der "Direktmodus" von dem Ding so schwer und kratzig geht, dass der Abzug eigentlich als solcher nicht zu bezeichnen ist...
In diesen Fällen also das schlechteste aus beiden Welten vereint...

Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger

Verfasst: 3. November 2021, 13:15
von Lindenwirt
Naja, gegen einen modernen franz. Stecher spricht meiner Meinung nach nichts. Wertmindernd bei einer akt. Steyr halte ich da für ein Gerücht. Vielleicht bei hochwertigen Büchsen, keine Ahnung. Ich verwende den Rückstecher gerne. Dieser ist jagdlich so fein wie für mich noch sinnvoll eingestellt. Wenns mal schnell gehen muss oder mit Handschuhen funktioniert es aber auch ohne einzustechen problemlos. Beim Scheibenschiessen auch eine feine Sache. Einziges Manko sehe ich in der Handhabung. Die muss einfach sitzen.

Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger

Verfasst: 3. November 2021, 14:36
von Varminter
@Lindenwirt: die Wertminderung durch Deutschen Stecher erlebte ich mehrmals.

Mein Bixnerfreund übernimmt oft ganze Verlassenschaften, da bringt der Deutsche Stecher bei sonst gleichen Waffen deutlich weniger.

Die nächste Generation ist stecherlose Waffen, wie bei Sako, Tikka, R93, R8 gewohnt und ordert Deutschen Stecher immer seltener.

Wenn man nachdenkt: umständlicher Handhabung, höheres Sicherheitsrisiko, das oft hörbare Stecherklicken, es spricht nichts dafür.

Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger

Verfasst: 3. November 2021, 14:38
von Balistix
Wozu braucht man bei furztrockenen 500-1000g Abzügen noch Stecher?

Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger

Verfasst: 3. November 2021, 14:41
von Kemira
Ich schätze, weil furztrockene 500-1000g-Abzüge vor allem bei älteren Gewehren nicht die Regel waren.

Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger

Verfasst: 3. November 2021, 14:45
von Varminter
@Balistix: du hast die Frage gewissermaßen selbst beantwortet.

:up:

Aber in der Grünen Gilde ticken die Uhren langsam.

Der Deutsche Stecher ist eine aussterbende Technik, ähnlich wie Zwischengas beim LKW.

;)

Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger

Verfasst: 3. November 2021, 14:49
von Varminter
@Kemira: eben, das war Stand der Technik früherer Zeiten.

Vergleiche Stecherabzüge von Vorderlader-Matchwaffen mit den Anzügen von Vorderlader-Militärprügeln.

Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger

Verfasst: 3. November 2021, 15:51
von 75reinhard
Balistix hat geschrieben: 3. November 2021, 14:38 Wozu braucht man bei furztrockenen 500-1000g Abzügen noch Stecher?
Weil ein furztrockener 100g Abzug bei schwierigeren Schüssen oft kein Nachteil ist. Weil man z.B. bei einer Steyr Sm12 die Wahl zwischen einem trockenen ca. 700g Abzug uneingestochen und einem rund 100g eingestochenen französischen Rückstecher hat. Bei der SM12 entsticht sich der Abzug wenn man die Handspannung zurücknimmt. Ich sehe jetzt absolut keinen Nachteil an dieser Konstruktion.

Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger

Verfasst: 3. November 2021, 16:31
von Gehtdas
75reinhard hat geschrieben: 3. November 2021, 15:51
Balistix hat geschrieben: 3. November 2021, 14:38 Wozu braucht man bei furztrockenen 500-1000g Abzügen noch Stecher?
Weil ein furztrockener 100g Abzug bei schwierigeren Schüssen oft kein Nachteil ist. Weil man z.B. bei einer Steyr Sm12 die Wahl zwischen einem trockenen ca. 700g Abzug uneingestochen und einem rund 100g eingestochenen französischen Rückstecher hat. Bei der SM12 entsticht sich der Abzug wenn man die Handspannung zurücknimmt. Ich sehe jetzt absolut keinen Nachteil an dieser Konstruktion.
Ich will ja nicht gscheid daherreden...
Wennst einmal einigestochen schießt und dann wieder nicht, das kann nichts werden...
Viele stehen halt noch drauf weil es das Mucken kaschiert. :rofl: