Dass ich das Thema unter "Blank
waffen" eröffnet hab, ist in Zeiten wie diesen skurril. Falls das jemand verschieben möchte, bitte, gerne.
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Hier ein echtes Schmankerl:
Das
Viper Twin. Ein edles und klassisches Klappmesser, das etwas kleiner geratene
Slipjoint-Geschwisterchen zum oben bereits vorgestellten Turn.
Die
Klinge aus M390 misst 7,7 cm (und nicht 8 cm, wie auf einigen Seiten angegeben). Quelle: Die Homepage von Viper.
Der
Griff besteht bei diesem Exemplar aus grünem Micarta und Titan. Die Griffeinlagen gibt es in verschiedenen Ausführungen, bspw G10 Ivory oder CF Dark Matter.
Walk & Talk sind exzellent, besonders die zweite Hälfte (äußerlich eher 60/40%, s. u.) geht streng und der Widerstand gegen das Schließen ist ordentlich. Kein Vergleich zu den klassischen Schweizermessern & Co, eine ganz andere Liga. Das heißt aber auch, dass man etwas Kraft benötigt, um das Messer aufzuklappen und zu schließen. Der Nagelhau wird uU dabei zum Feind (s.u.).
Für mich bedauernswert, für andere vielleicht wünschenswert:
Kein Clip. Aber auch kein Firlefanz. Nicht einmal ein Nagelhau auf der anderen Seite.
Und nun der größte Schwachpunkt: Das Messer hat zwar technisch betrachtet einen
Halfstop, aus Sicher der Finger aber äußert sich dieser eher wie ein 40% Stop. Würde die Klinge auch äußerlich genau bei der Häfte stoppen, wären die Finger geschützter und es käme lediglich zu einem Kratzer. So jedoch fügt es im Falle des versehentlichen Zuklappens immerhin einen festen Schnitzer zu. Wohl nicht allzu schlimm, denn die Schneide geht ja nicht bis ganz hinten und der kräftige Stop ist auch etwas wert, aber es ginge halt auch besser. Noch lieber als ein Halfstop, der sich auch als solcher äußert (oder gleich ein Zwei-Drittel-Stop, wie ihn manche Messer haben. Das würde bei solch einer Klingengeometrie erst recht Sinn machen), wäre mir aber ein richtiger Fingerchoil. Warum nur... so nahe an der Perfektion und dann sowas. Dafür ist Schneide eben länger.
Der restliche Weg (erste Hälfte beim Aufklappen = zweite Hälfte beim Schließen) ist schon sanfter. Sollte es ganz zuklappen, bleiben die Finger vielleicht sogar dran ^^
Ein weiteres Minus ist die praktisch
nicht vorhandene Schleifkerbe.
Den bloß einseitigen
Nagelhau kann man tendenziell ungenutzt lassen, der hat wohl eher symbloschen Charakter und zieht richtig fest am Fingernagel. Die Klinge bietet aber genug Angriffsfläche und der Nagelhau fungiert als Kontaktpunkt. Wie gesagt, die erste Hälfte beim Öffnen geht nicht zu streng, daher alles gut. Selbst mit leicht öliger Klinge kein Problem. Mit einer entsprechenden Hand- oder Fingerverletzung jedoch könnte das Öffnen - ob nun trocken oder nicht - zur Aufgabe werden, bzw könnte ich mir vorstellen, dass der Nagelhau diesfalls als Notlösung an Nützlichkeit gewinnt.
Preis: Aktuell ca 200 EUR.
Ein wirklich hübsches Ledertäschchen gibt's dazu.
Das Messer ist insgesamt nicht groß und sehr schlank, bietet aber einen soliden Griff. Mehr klassisches Taschenmesser, dafür aber in richtig schön, geht mMn nicht. Die Italos habens halt drauf, wenn es um Design geht und in diesem Fall stimmt auch die Qualität.