Katana

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Halvar
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Re: Katana

Beitrag von Halvar »

Tobi1987 hat geschrieben: 14. März 2021, 20:26 Hab mich mal oberflächlich ein wenig eingelesen. Einer der bekanntesten Hersteller dürfte "John Lee" von Haller Stahlwaren sein. Es gibt drei Qualitätslinien, wobei die Frage bleibt, die premium die "Premium-Line" wirklich ist.

Was können unsere Messerexperten zu den technischen Daten und Stahlqualitäten folgender Modelle sagen? Bin für jeden Input dankbar.

http://www.haller-stahlwaren.de/html/jo ... _sort.html

http://www.haller-stahlwaren.de/html/jo ... _sort.html

http://www.haller-stahlwaren.de/html/jo ... _sort.html

http://www.haller-stahlwaren.de/html/jo ... _sort.html
Die hier verlinkten sind alle aus Kohlenstoff-Stahl, was mal grundsätzlich in Ordnung ist. Du musst nur aufpassen, dass sie dir nicht rosten. Also ab und zu mal mit einem öligen Lappen drüberwischen wäre nicht verkehrt.

Günstigere Deko-Schwerter werden oft aus rostfreien Stählen hergestellt. 420 oder 440 sieht man da oft, sogar bei Schwertern im niedrigen dreistelligen Preisbereich (noch billigeres Zeugs bei noch günstigeren Schwertern natürlich).
Wenn du es nur als Deko willst, kannst du das schon kaufen, sei dir nur bitte bewusst dass solche Stähle für Messer geeignet sind aber nicht für Schwerter. Bitte versuch dann nie das Schwert als solches zu benutzen, die Klinge könnte brechen.
So wie hier:


Zwischen den verlinkten brauchst du dir Imo keine großen Gedanken über Stahlqualität mehr machen.
Moderne Kohlenstoffstähle sind dem, was man damals zur Verfügung hatte, bei weitem überlegen.
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Tobi
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Re: Katana

Beitrag von Tobi »

Das sind schon mal gute Infos! In manchen Messerforen werden selbst die verlinkten derart verpönt, als würden sie bei kleinsten Belastungen in 1000 Teile zersplittern. Wenn ich sowas schon aufstelle, sollte es dennoch zumindest theoretisch das können, wofür es da ist. Ansonsten kann ich auch ein 30€ Schwert von Alibaba aufstellen.
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Re: Katana

Beitrag von DocRuger »

Tobi1987 hat geschrieben: 14. März 2021, 22:43 Das sind schon mal gute Infos! In manchen Messerforen werden selbst die verlinkten derart verpönt, als würden sie bei kleinsten Belastungen in 1000 Teile zersplittern.
Gibt es einen Bereich wo in einem Forum nichts schlecht geredet wird?

Lass dir das nicht vermiesen von solchen Ungusteln. ;)
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Re: Katana

Beitrag von RcL »

Sorry fürs Ausgraben, aber das ist Blödsinn. Schwerter, die praktisch verwendbar sind, fangen bei wenigen 100€ an. z.B. das Hanwei Practical Katana.

Ja, ist aus China und quasi ein Massenprodukt der Hanwei Schmiede (die wiederum Schwerter in großer Zahl herstellt, sogenannte "Production Swords", also Massenfertigung eines spezifischen Produkts nach spezifischen Vorgaben) - das wird aber nicht viel weniger aushalten, als ein Katana um den 10-fachen Preis. Die Dinger sind so verbreitet, dass du dazu auch problemlos Tests auf Youtube findest. Natürlich darfst dir bei einem Production Sword keine absolute Perfektion erwarten. Das is ned so wie im Film, wo du das Ding anschaust und selbst mit der Lupe keine Fehler, Abweichungen oder sonstwas findest und das perfekt glänzt und wasweißich...

Evtl. ließe sich drüber streiten, ob ein gutes L6 Katana mehr aushält. Das ist offenbar das neue Wundermaterial, wo das richtige Härten aber äußerst schwierig sein soll und man teilweise zu lesen bekommt, dass man aus dem Material besser kein "Production Sword" (also quasi ein massengefertigtes) nehmen sollte, obwohl die auch an die 2000€ kosten können.

Natürlich kommt noch die Frage dazu, wie du das Katana definierst - wennst ganz strenge Maßstäbe anlegst und es daher ein wirklich aus Japan stammendes, von einem Meister geschmiedetes Schwert sein soll, kannst das alles eh vergessen. Das fängt dann aber wirklich bei einigen 1000€ an (die dürfen meines Wissens nach nur eine begrenzte Zahl an Klingen pro Monat herstellen) und die Klinge wird auch ned sehr viel mehr aushalten. Auch wenns vom Meister selbst kommt, es bleibt in Form gebrachter Stahl und viel mehr ist ned dahinter. Das verbiegt sich oder bricht dir genauso, wennst auf was wirklich Hartes mit Wucht draufhaust.

Meine 2 Cents nach ein bissel Forum und Youtube Recherche, da ich mir selbst vor einem Jahr oder so ein Katana angeschafft hab. War auch ein Hanwei Katana, aber preislich etwas höher angesiedelt, kriegt man ab ca. 1600€. Und ja, auch in dem Preisbereich haben die Schwerter Eigenheiten, wie z.B. eine evtl. ned ganz saubere Gravur o.ä.

P.S.: Das Material kann, muss aber kein Indikator für Qualität sein. Ein Schwert aus rostfreiem Stahl kannst kübeln bzw. ist das dann wirklich ein sogenannter "Wallhanger", also als Dekoschwert für die Wand gedacht. Daraus folgt aber ned, dass ein Schwert aus Kohlenstoffstahl automatisch brauchbar ist, das kann genauso Dreck sein, wenns schlecht gemacht wurde.
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Re: Katana

Beitrag von Varminter »

Danke, das sind interessante Informationen.

Was mich interessiert: kann man mit heutigen Stählen und Produktionsmethoden ein besseres Katana fertigen, als die sagenumwobenen japanischen Schmiede der Vergangenheit?
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Tobi
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Re: Katana

Beitrag von Tobi »

Varminter hat geschrieben: 28. November 2022, 21:42 Danke, das sind interessante Informationen.

Was mich interessiert: kann man mit heutigen Stählen und Produktionsmethoden ein besseres Katana fertigen, als die sagenumwobenen japanischen Schmiede der Vergangenheit?
Der sagenumwobene Stahl war gar nicht so sagenumwoben. Tatsächlich wurde der Stahl gefaltet, weil er von schlechterer Qualität (Verunreinigungen, unregelmäßiger Kohlenstoffgehalt) war als beispielsweise europäische Stähle aus der gleichen Zeit. Durch das Falten wurden diese "homogenisiert", sozusagen eine Notlösung. Was die legendäre Schnittleistung angeht, liegt das eher an der gekrümmten Klinge, verbunden mit der richtigen Technik. Es schneidet mehr punktuell an der runden Klinge, während ein europäisches Langschwert mit gerader klinge eher linienförmig "hackt".
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Re: Katana

Beitrag von Wolf1971 »

Tobi hat geschrieben: 28. November 2022, 22:39
Varminter hat geschrieben: 28. November 2022, 21:42 Danke, das sind interessante Informationen.

Was mich interessiert: kann man mit heutigen Stählen und Produktionsmethoden ein besseres Katana fertigen, als die sagenumwobenen japanischen Schmiede der Vergangenheit?
Der sagenumwobene Stahl war gar nicht so sagenumwoben. Tatsächlich wurde der Stahl gefaltet, weil er von schlechterer Qualität (Verunreinigungen, unregelmäßiger Kohlenstoffgehalt) war als beispielsweise europäische Stähle aus der gleichen Zeit. Durch das Falten wurden diese "homogenisiert", sozusagen eine Notlösung. Was die legendäre Schnittleistung angeht, liegt das eher an der gekrümmten Klinge, verbunden mit der richtigen Technik. Es schneidet mehr punktuell an der runden Klinge, während ein europäisches Langschwert mit gerader klinge eher linienförmig "hackt".
Schnittleistung bekommst sowieso nur durch die richtige Schleiftechnik - und das Material beeinflusst dann wahrscheinlich die Haltbarkeit des Schliffes.
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Re: Katana

Beitrag von cas81 »

Wie schauts denn bezüglich Indikatoren für die Brauchbarkeit ALS Schwert aus? Carbonstahl ist klar, aber welcher? HRC, irgendwas?
Die von Tobi verlinkten Schwerter bspw weisen HRC 60 an der Schneide und 40 am Klingenrücken auf. Hanwei Practicals ebenfalls. Klingt nach Softies, oder?
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Re: Katana

Beitrag von Halvar »

cas81 hat geschrieben: 29. November 2022, 11:21 Wie schauts denn bezüglich Indikatoren für die Brauchbarkeit ALS Schwert aus? Carbonstahl ist klar, aber welcher? HRC, irgendwas?
Die von Tobi verlinkten Schwerter bspw weisen HRC 60 an der Schneide und 40 am Klingenrücken auf. Hanwei Practicals ebenfalls. Klingt nach Softies, oder?
Nein, das sind ziemlich typische Werte.

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Re: Katana

Beitrag von rhodium »

Warum fertigt man Deko Katanas aus rostfreien Messerstählen (420er)? Ist das am günstigsten?

Aus was für Stahl sind Ordonnanzsäbel im 1900?
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