Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

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Jagdmatch
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Re: Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

Beitrag von Jagdmatch »

M47 hat geschrieben: 11. Februar 2021, 11:04 Also ich habe mit dem CZ 455 Mini Sniper und einem Hawke Vantage 8-24x50 mehrmals auf 100m geschossen und das ging auch ganz gut.
https://www.livingactive.de/cz-455-mini ... ierbuechse

Meine Fragen:
Wo gäbe es KK Bewerbe f 100m und mehr? Ich kenn eigentlich nur die 50m Bewerbe.
Als Zielscheibe kommt die Standard Präzisionsscheibe zum Einsatz?
Was haltet Ihr von ‚spezieller‘ Munition, wie zb SK longrange match? Ich nehm sonst gerne die SK Rifle match, da die in all meinen KK Gewehren sehr gut funktioniert und mir die Ely dann doch etwas zu teuer ist.
100m KK Bewerbe veranstaltet regelmäßig der JSSK Steinbrunn im Burgenland.
Doch Vorsicht, dort treten viele TOP Schützen an.
Vorne dabei bist mit zumindet 54 von 55 Punkten (Mouchewertung), dazu musst auf 100m ca. Loch an Loch schiessen.
Verwendet werden hauptsächlich Anschütz Einzellader Matchgewehre. Muni sieht man fast ausschließlich ausgesuchte und teure High End Muni.
Die Bewerbe in Steinbrunn sind toll organisiert, sehr nette Leute und jederzeit einen Besuch wert. Das Lernpotenzial ist enorm hoch und irre Spaß macht es noch dazu.

lg
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Jagdmatch
M47
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Re: Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

Beitrag von M47 »

Klingt ja sehr spannend und wäre f mich auch gut erreichbar.
Danke f d Tipp!
focus
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Re: Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

Beitrag von focus »

Euer Thread ist ein Geschenk vom Himmel :gott:

Ich bin gestern von einem Händler (ausserhalb von Wien) ob meiner .22 long range Ambitionen ausgelacht worden. Weder Aussenballistik noch Innenbalistik seien irgendwie vergleichbar und als Trainingsgerät taugt das schon gar nicht. Long Range gehe nur mit "richtigen" Kalibern, usw.
Sei's drum, die Mun hat er mir dann trotzdem verkauft.

Jedenfalls ist die .22 mein Einstieg in Langwaffen. Das Setup schaut jetzt so aus (hätte ich den Thread früher gesehen, hätte ich mir wohl einiges an Research erspart):
- CZ455 Varmint mit Synthetik Schaft
- Harris Zweibein
- Vortex Diamondback Tactical 6-24x50 FFP MRAD
- Hawke Ringe mit 25MOA Vorneigung

Ich habe noch ein MTT LSS Chassis sehr günstig erstanden, hadere aber noch mit den € 340 für den Skeleton Carbine Stock https://blackforest-precision.com/produ ... djustable/ Eigentlich wollte ich klein Anfangen, und nicht gleich der Upgraditis verfallen. :shock:

Die Waffe ist auf 25 eingeschossen (indoor habe ich so schnell nichts anderes gefunden) und dann letztes Wochenende auf 50 und 100m in Leobersdorf. Auf 50m haben die meisten Munitionssorten (CCI SV, Eley Club, Federal Gold Medal, RWS Rifle Match) sehr gut zusammengehalten, größtenteils zw. 1-2cm Streukreis, auf 100m kam dann die böse Überraschung. Bis auf die RWS haben alle bis auf 5-10cm aufgemacht. Mir sind die Tränen gekommen. Das Hauptproblem war der sehr stark drehende Wind an dem Tag. Somit kann ich die Ergebnisse des Mun-Tests wohl für's Erste vergessen.

Ein bissl übergeschnappt habe ich folgende Sorten zum ausprobieren organisiert. Wenn wer von Euch Interesse hat, sich beim Testen anzuhängen, gerne , sharing is caring ;)
- CCI SV
- Federal Gold Medal
- Eley Club
- Eley Match
- SK Long Range
- SK Rifle Match
- RWS Standard Rifle
- RWS Rifle Match
- Lapua Center X

Ein paar Fragen an die allwissende .22 Gemeinde dazu:
- Wie genau sollte die Laufreinigung zwischen den Munitionssorten wirklich gemacht werden? Reicht 3-4 mal mit der Bore-Snake oder braucht's da eine intensivere (chemische) Reinigung?
- Nach der Laufreinigung braucht es wieder ein paar Schuss um zu stabilisieren, verstanden. Von wieviel reden wir hier 5, 10, 25, 50?
- Reichen 100m um die Long Range Qualitäten einer Sorte zu erfassen oder muss man dann doch wieder weiter rausgehen?
- Wie ist der Kompensator bei den .22ern zu sehen? Rückstoss ist ja vernachlässigbar, gibt es Erfahrungen zur Präzision? Kann mir jemand von den stolzen Besitzern einer CZ Mündungsbremse zum Mun-Test eine leihen? :gott:
- Wie seht Ihr den Einfluss einer Match-Chamber wie bie der CZ 457 MTR und LRP? Bringt das signifikant etwas, oder erst wenn man schon sehr hohes Niveau erreicht hat?
- Gibt es Empfehlungen zu Auflagen für den Hinterschaft? Die Ami Teile wie Armageddon Game Changer etc. sind bei uns ja schwer zu bekommen.

Liebe Grüße!

edit: Fragen hinzugefügt
M47
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Re: Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

Beitrag von M47 »

Ich muss zugeben, bei d Munitionstests nicht so wissenschaftlich vorzugehen, dh ein paar Schuss mit der nächsten Sorte und dann vorne u hinten auf Sandsack 10 Schuss und geschaut wie die Streuung ist. Damit konnte ich zumindest die f meine Gewehre unbrauchbare Munition aussortieren.
Das ging bei 100 m ganz gut, da konnte ich den 10er auf d Präzi.scheibe halten, allerdings im Schusskanal, ohne Wind...
focus
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Re: Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

Beitrag von focus »

Sodala, war dann ziemliche Fliessbandarbeit alles zu Testen. Und wissenschaftlich war es auch nicht mehr ;) Ich habe jeweils zwei 15er Serien geschossen (ohne Laufreinigung zwischendurch).

Am besten haben abgeschnitten, 100m Indoor:

SK Long Range, 0,994 MOA
Bild

Eley Match, 1,085 MOA
Bild

Eley Club, 1,130 MOA
Bild

Die anderen lasse ich jetzt einmal weg, waren durchwegs schlechter. Gewonnen hat also nicht die teuerste :D

Aber, sind die Streukreise grundsätzlich in Ordnung? Habe noch keine Erfahrung mit .22lr, kann das nicht beurteilen. Aber ich habe Schussbilder der CZ457 LRP gesehen, die haben mich an der Entscheidung für die gebrauchte CZ455 zweifeln lassen.

edit: Bilder kleiner gemacht
Zuletzt geändert von focus am 15. März 2021, 00:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

Beitrag von Balistix »

Ich würd meinen, dass im Akkord geschossen 1 MOA schon in Ordnung ist.
focus
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Re: Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

Beitrag von focus »

Hat jemand Vergleichserfahrung hinsichtlich erzielbaren Streukreisen auf 300m? Habe endlich auf 300m etwas zustandegebracht, 2,9MOA bei relativ starkem Wind am Samstag. Bei 250m warens noch 1,3MOA :shock:

Bild

Bin mit der Eley Club bei 15,5MRAD vertikaler Verstellung gelandet (eingeschossen auf 50m). Strelok passt dann gar nicht mehr. Habe über die Abdrift einen BC rückgerechnet und bin bei ca. 0.10 gelandet. Strelok bietet dafür auch die "RA4" Drag function, da passt es schon eher. Mit Multi-BC muss ich mich noch spielen.

Bin gespannt, ob das bei weniger Wind besser wird. Im Vergleich werde ich einmal HV Munition nehmen. Die Lehrmeinung spricht zwar dagegen, aber ein Praktiker zeigts vor: https://www.youtube.com/watch?v=SK_neEXC1Pw&t=293s Let's see ...

ps: Ist echt schwer von dem "Gruppendenken" weg zu kommen, da wären die Steel Targets mit dem Gong schon wesentlich hilfreicher bei der Distanz.
focus
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Re: Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

Beitrag von focus »

Ich hab einmal ausprobiert ob/was die Mündungsbremse bei der .22lr macht. Auf meiner CZ455 Varmint habe ich eine Original Mündungsbremse drauf, die schaut so aus:
Bild

Um auszuprobieren, ob es hinsichtlich Genauigkeit einen Unterschied macht, habe ich ein paar mal mit und ohne MB geschossen.
Die Präzision war in etwa gleich, ABER: ich habe ohne Mündungsbremse auf 100m gut 5cm Hochchuss (also ca. 0,5 MIL).

Das ist auf die Distanz relativ viel. Strelok sagt mir, dass statt 1086 f/s ohne MB (lt. Eley) mit MB nur mehr 976 f/s übrigbleiben. Das sind doch 10% :shock: Deckt sich das mit Euren Erfahrungen? Das heisst für mich, dass alles was "Long Range" ist, dann doch besser ohne MB wäre ...

Bild

edit: edit
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Re: Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

Beitrag von Kemira »

Ich glaub kaum dass die MB das Geschoss bremst... ich glaub eher dass das unterschiedliche Schwingungsverhalten des Laufs mit oder ohne MB den Versatz verursacht. Kannst Du mal versuchsweise über ein Chrony schießen?
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Re: Alles zu "Long Range" mit dem Kleinkalibergewehr

Beitrag von 75reinhard »

Hallo Focus,

deine Überlegung aus der Beobachtung ist grundsätzlich nicht falsch, aber das was du auf der Scheibe siehst ist vorerst nur eine Treffpunktverlagerung und dafür kann es unterschiedliche Ursachen geben. In deinem Fall würde ich mich der Meinung von Kemira anschließen wollen und denke auch, dass das nicht der Geschwindigkeit, sondern eher dem Schwingungsverhalten zuzuordnen ist.

Bei den ISSF Kleinkaliber Bewerben sieht man sehr oft, dass die Gewehre mit zusätzlichen "Tubes" (z.B.: Starik Tube)versehen werden. Diese Tubes haben ein verschiebbares "Gewicht" auf der Tube und damit kann man das Schwingungsverhalten und darüber den Streukreis minimieren, welcher durch eine unterschiedliche, munitionsbedingte Mündungsgeschwindigkeit entsteht. Die Mündungsgeschwindigkeit selbst wird mit der Tube nicht verändert.

Wenn du z.B. ein Laufgewicht montieren würdest, dann würdest du damit auch den Streukreis und den Treffpunkt verändern. Die v0 wäre mit diesem am Lauf befestigten Gewicht allerdings unverändert (bzw. in der normalen Streuung der Munition). Ob jetzt deine Mündungsbremse die v0 beeinflusst? Kann sein - eventuell durch die Bohrungen und durch die veränderte Gasausströmung, hmm -möglich. Kann ich auch nicht beurteilen und eine 100%ige Gewissheit hast du nur nach Messung der vo, aber wenn der Streukkreis mit der MB nicht zufällig besser wird, dann ist die am KK so oder so deplatziert.
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