Seite 1 von 2

Theoretische Frage: "verstärkter" Beschuss...

Verfasst: 11. November 2016, 17:47
von Kemira
Hallo werte Freunde!

Ich bin gestern Abend beim Brüten überm letzten Druckmessungsprotokoll mal wieder ein wenig ins Grübeln gekommen, und zwar über folgendes:

Ich hab hier eine hübsche T3 Varmint in 6.5x55. Die Murmel hat lt. CIP 3800 Bar max.Gasdruck und 4750 Bar Beschussgasdruck.

Die gemessene Ladung hat 4200 Bar und zeigt sehr gleichmäßige Druckverläufe und minimale Geschwindigkeitsabweichungen, was die Sache an sich recht interessant aussehen ließe.

Ich hab daraufhin mal CIP-Tabellen studiert und erstaunt festgestellt, daß Pillen wie die 6.5x47 oder die 6.5 Creedmoor stolze 4350 Bar max.Gasdruck lt. CIP aufweisen.

Nun haben sich mir verschiedene Fragen gestellt.

Zum Einen - die 4200Bar-Ladung darf aus einer normalen 6.5x55-Büchse egal welcher Konstruktion ja nicht verschossen werden, soweit ich weiß (obwohl ein modernes System solche Drücke an und für sich ja ohne weiteres abkönnen sollte).
Kann man die "serienmäßige" Büchse theoretisch mit einem erhöhten Gasdruck, von mir aus für 4300 Bar Pmax (Beschussgasdruck dann halt entsprechend um die 5375 Bar), beschießen lassen, oder geht das für CIP-Kaliber gar nicht?

Zum Anderen - wie machen das Wildcatter? Gehen die zum Beschussamt und sagen "der Pmax von der Patrone liegt bei 4400 Bar - liebes Beschussamt, mach mal", oder wie funktioniert das?

Sorry falls die Fragen unbedarft rüberkommen, aber ich bin wieder mal neugierig... ;)

SG und Dank!
Kemira

PS: da das Ganze ja im weitesten Sinn eine rechtliche Fragestellung ist, hab ichs unter "Waffenrecht" gepostet - falls es nicht passt, bitte ich die Admins, den Thread entsprechend zu verschieben! :)

Re: Theoretische Frage: "verstärkter" Beschuss...

Verfasst: 11. November 2016, 20:54
von wsm_bertl
Die x55 wurde wegen den ganzen alten Schwedenmausern in der cip nur mit 3800bar gelistet. Die halten hohe Drücke auf Dauer nicht aus. Jede moderne Waffe kann leicht 4400bar Betriebsgasdruck auf Dauer aushalten. Ich persönlich würde aber Ladungen um die 4200bar auf Dauer nicht schiessen wollen. Mir wärs um die Hülsen leid. Was ein Wiederlader mit seinen Patronen macht bleibt jedem selbst überlassen.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Re: Theoretische Frage: "verstärkter" Beschuss...

Verfasst: 12. November 2016, 09:32
von Kemira
Danke Dir!

Re: Theoretische Frage: "verstärkter" Beschuss...

Verfasst: 12. November 2016, 23:29
von MauserM03
Der Berta hats ja eh schon richtig beschrieben.
Bei den Vithtavuori Ladedaten gibts eigene für "moderne" Repetierer da wird auch mit höheren Ladungen gearbeitet
http://www.vihtavuori.com/en/reloading- ... -skan.html

diese Landungen machen aber hauptsächlich für die Jagd eine Sinn um etwas mehr Energie rauszuholen oder ev. für LR.
Wenn du nur Löcher in Pappe stanzt und das auf 100-300 m wäre es schon überlegenswert eine "sanftere" Ladung zu entwicklen.

Re: Theoretische Frage: "verstärkter" Beschuss...

Verfasst: 13. November 2016, 09:07
von Kemira
Für 100-300m hab ich eine recht brauchbare butterweiche Ladung. Die soll auch nicht für den Hausgebrauch sein.
Mich würde eher interessieren, ob man da für 1-2x im Jahr auf 800m+ auf halbwegs erträglichem Weg noch etwas V0 rauskitzeln könnte, wieviel das ca. wäre, und ob das dann auch noch gradeaus fliegt.
Für ein paar m/s würd ichs mir nicht antun.
Ich glaub ich mach mal einfach 5 Pillen, schieß die übern Chrony und schau was passiert.
Im besten Fall lohnt sichs eh nicht...

Re: Theoretische Frage: "verstärkter" Beschuss...

Verfasst: 13. November 2016, 10:44
von MauserM03
Ok. alles klar.
Ja leider steigt der Druck rascher als die Geschwindigkeit, bringt meist nicht viel.

Welches Pulver verwendest du? Angeblich sollen die RS Pulver mehr V bringen ohne massiven Druckzuwachs. Hab erst in einem andern Kaliber gute Erfahrungen gemacht. Aber Wolfgang Schnetz hat berichtet, dass er bei seiner Munition die er gewerblich verkauft (SAX) auf RS umgestellt hat mit diesen Vorteilen.

LG
Mauser03

Re: Theoretische Frage: "verstärkter" Beschuss...

Verfasst: 13. November 2016, 11:01
von Doberman
Servus Kemira,
versuche hier mal das bereits erwähnte RS Pulver und Norma.
Schaus dir in QL an, da gehn schon noch ein paar m/s.
Für deine 1-2 Standbesuche im Jahr würde ich dir dann auch zu Berger Hybrids mit 140grs raten!
Da holst du sehr, sehr viel mit dem BC raus!

BG, Dober


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Re: Theoretische Frage: "verstärkter" Beschuss...

Verfasst: 13. November 2016, 11:51
von Kemira
Derzeit nehm ich Lovex S071, einfach weil noch einige Dosen rumstehen und es auf 100 und 300m ganz gut läuft.
Als Geschoss die 142grs SMK. Der BC ist schon ned übel, aber die Bergers - holla :shock:

Danke für die Tipps! Ich werd sie beherzigen! :chears:

BG!
Kemira

Re: Theoretische Frage: "verstärkter" Beschuss...

Verfasst: 14. November 2016, 12:06
von Varminter
Kemira hat geschrieben:Derzeit nehm ich Lovex S071, einfach weil noch einige Dosen rumstehen und es auf 100 und 300m ganz gut läuft.
Als Geschoss die 142grs SMK. Der BC ist schon ned übel, aber die Bergers - holla :shock:

Danke für die Tipps! Ich werd sie beherzigen! :chears:

BG!
Kemira

Mach ich auch so. Für 90% der Verwendung Sierra, wenn´s ums die Wurst geht, Berger.

Wobei mein .308 Pulver für Longrange Varget ist.

Re: Theoretische Frage: "verstärkter" Beschuss...

Verfasst: 14. November 2016, 12:43
von Kemira
Mit der .308er bin ich auch beim Varget gelandet, sehr schönes Zeug das! :-)

Für die Sechsfünfusw. bin ich halt noch am Basteln...