HK USP Tactical .45ACP - Bericht

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mura
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HK USP Tactical .45ACP - Bericht

Beitrag von mura »

So, mit einiger Verzögerung ist es jetzt soweit und es kommt der angekündigte kleine Bericht über meinen letzten Neuerwerb, eine HK USP Tactical in .45ACP. Bitte schon im vorab um milde weil ich nicht so der grosse Schreiber bin und auch meine Bildkünste sind sehr überschaubar aber vielleicht sind 1 oder 2 Infos dabei die jemandem nützlich sind ansonsten halt einfach fragen bei den vielen Punkten die ich sicher vergessen werde.
Eine grosse Hilfe ist auch das Review der USP Fullsize in 9mm von cas81 der sehr viel nützliche Infos rausgehauen hat und mir auch vor dem Neuerwerb ein paar gute Tipps gegeben hat, Danke nochmals an dieser Stelle! :applaus:
Werde den Bericht zweiteilig machen und auch die Nachteile der Waffe von denen es für mich persönlich eigentlich nur 3 gibt von denen 2 vor dem Kauf schon klar waren und somit für mich eigentlich keine sind im zweiten Teil ansprechen.

- Warum grade ne "alte" manchen vielleicht zu alte USP von HK?
Man ist ja immer auf der Suche nach Geräten um seine Plätze zu füllen und bei mir sind da mehrere Punkte zusammen gekommen(ausserdem auch der Schwur nicht nochmals ne Glock zu kaufen). Erstens taugt mir das Kaliber .45 unglaublich seit ich eine klassische Remington 1911 hatte die ich damals aus Platzmangel wieder verkauft habe aber das Kaliber nie aus meinem Kopf verdrängt habe und zweitens hatte es mir doch seit geraumer Zeit die HK Mark23 SOCOM oder eben die kleine Schwester USP Tactical eben im .45er Kaliber angetan. Eine Zeit des Nachdenkens hat mich dann doch zur kleineren USP getrieben weil die MK23 einfach nochmal mächtiger ist und auch teurer. Funktionstechnisch hat die USP aber eigentlich alles wie die große und so wurde es die kleine. Diverse technische Eigenschaften wie klassischer SA/DA Abzug in Kombination mit klassischer Sicherung in diesem Kaliber als Polymerwaffe und noch die ganzen Umbaumöglichkeiten an die persönlichen Vorlieben haben in mir den Kaufanreiz ausgelöst.
Lieferumfang war klassisch: Koffer, Anleitungen, Werkzeug für Visierverstellung, Schlüssel für Triggerstop und 5 Ersatz ORinge für den Lauf.
Die montierte Gewindehülse am Lauf war nicht im Lieferumfang und muss selber besorgt werden.
Bild-

Qualitätseindruck/Verarbeitung
Der erste Eindruck der Verarbeitung oder Qualität allgemein war oder ist schon mal extrem gut. Alles ist wirklich massiv verarbeitet, keinerlei Mängel, Kratzer oder Gussgrate was natürlich bei einem Unternehmen wie HK eh nicht vorkommen sollte aber man weiss ja nie. Das Griffstück ist gut gegossen und rein von der Konstruktion her sind so Sachen wie verzogene Griffstücke im Bereich der Schienen einer Glock z.B.(die mich als Werkzeugmacher wahnsinnig machen) nicht möglich weil der Schlitten über das Griffstück ragt, sowas gefällt mir.
Größe des Griffstücks geht für mich in Ordnung, obwohl es eine beachtliche Größe hat komm ich mit meinen Durchschnittshänden gut damit zurecht. Der Grip der Textur ist ziemlich stark aber jetzt nicht wirklich unangenehm und offen waren meine Hände auch noch nicht. :lol:
Bild
Hier noch ein Vergleich zur Glock 17 Gen4, sieht im ersten Moment nicht wirklich massiver aus aber das täuscht, die HK ist in allen Punkten grösser.
Hier noch die technischen Daten der Anleitung:
Bild
Die Schussbelastung liegt dank den ganzen Lockdowns und Corona Dreck bei ganzen 300Schuß da ich erst 2mal mit der Waffe auf den Stand gekommen bin. War natürlich bis jetzt absolut Fehlerfrei mit normaler Vollmantel Fabriksmunition von S+B oder Magtech.

- Abzug / technische Eigenschaften
Der Abzug der Tactical ist ein Mittelding aus dem Standard Abzug und dem HK Matchabzug mit besserem Abzugsgewicht und Triggerstop. Er macht einen guten Eindruck, kommt nicht an dem Abzug meiner CZ Shadow2 heran aber ist für mich um vielfaches besser als jeder Glock Abzug den ich betätigt habe(ja ich weiss das es ein anderes System ist ;) ). Abzugsgewicht ist ziemlich genau und konstant bei knapp 2Kilo im SA und irgendwas bei 5Kilo im DA Betrieb, alles gemessen mit Lyman Digiwaage.

Was die Tactical zur Hebung der Präzision neben dem verbesserten Abzug auch noch hat ist ein ORing im Lauf um das Laufspiel zu minimieren. Hab irgendwo gelesen dass ein ORing für fast 10.000Schuß gut sein soll und es sind noch 5 Stück als Ersatz dabei, das sollte für mich mehr als ausreichen. :lol:
Bild

Zum Schussverhalten/Hochschlag ist zu sagen dass es einerseits natürlich dank des Kalibers besser und für mich angenehmer ist als die bekannte Spritzigkeit/Giftigkeit einer 9mm aber andererseits merkt man auch wirklich die zweiteilige Verschlussfeder die HK hier verbaut und das schon seit vielen Jahren wenn man bedenkt wie lange es die USP auf dem Markt gibt. Man merkt wirklich gut beim Schussvorgang wenn der Verschluss nach hinten auf die zweite Stufe der Feder trifft und das ganze dann noch etwas abgedämpft wird, wirklich gut. :up:
Bild
Einer der Hauptgründe warum es für mich die USP wurde war neben dem Kaliber und der extremen Robustheit auch die Möglichkeit die Waffe im Bereich der Sicherung so umzubauen(und das relativ schnell) wie man es gerne hätte. Sei es die klassische Sicherung für Cocked and Locked, sei es Decocker only, sei es die Kombination von Sicherung und Decocker, das ganze dann auf Wunsch beidseitig oder überhaupt nur LEM Abzug. Es gibt etliche Möglichkeiten für die Waffe wenn man die Ersatzteile hat/bestellt und das hat mir gut gefallen. Einige Punkte hat auch cas81 in seinem USP 9mm Review dazu angesprochen.
Ich habe meine Waffe als Kombi Sicherung/Decocker gekauft und mir dann eine Rastplatte besorgt für den Umbau auf Decocker only wenn ich Lust darauf habe, die Rastplatte kostet ein paar Euro und ist in einer Minute eingebaut.

Bild
Man sieht hier die verbaute Rastplatte für Kombi Sicherung/Decocker mit der Prägung 1+2 und auf dem Griffstück liegt die Variante 3+4 welche nur Decocker ist. Zum wechseln drückt man den Bolzen bei der verbauten 1+2 Variante leicht hinein, entnimmt die Rastplatte, setzt die andere ein und drückt den Stift wieder zurück, Fertig. Diese "Modularität" sag ich jetzt mal bei einer Waffe die schon über 30 Jahre ist taugt mir und ist einfach technisch etwas anderes als die ganzen moderneren Polymer Dienstwaffen der bekannten Hersteller.

Soviel mal zum ersten Teil, werde noch einen zweiten Beitrag schreiben wo ich noch auf ein paar Sachen eingehen werde. :up:
Zuletzt geändert von mura am 4. Dezember 2021, 19:05, insgesamt 6-mal geändert.
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mura
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Re: HK USP .45ACP Tactical

Beitrag von mura »

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gunlove
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Re: HK USP .45ACP Tactical - Bericht

Beitrag von gunlove »

@mura
Vielen Dank für deinen Bericht. Ich bin zwar jetzt nicht unbedingt der große USP Fan, habe aber trotzdem mit großem Interesse deinen Bericht, deine Eindrücke gelesen. Ich will ja auch ein wenig über die Teile informiert sein, die ich nicht auf meiner "Haben wollen"-Liste stehen habe. Es schadet nicht über den Tellerrand zu blicken und da kam mir dein Bericht gerade zum richtigen Zeitpunkt auf das Display.
Wie gesagt, sehr informativ und interessant. Danke!

Und ich kann dich beruhigen, so gut wie niemand hier im Forum ist der "grosse Schreiber" und auch die "Bildkünste" sind bei fast allen Usern hier sehr überschaubar. Außerdem finde ich, so schlecht hast du nicht geschrieben.
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Re: HK USP Tactical .45ACP - Bericht

Beitrag von cas81 »

Meine (Un)Geduld hat sich ausgezahlt. Danke :D
Auf die Nachteile bin ich jetzt besonders gespannt.
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mura
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Re: HK USP Tactical .45ACP - Bericht

Beitrag von mura »

Die Nachteile sind nichts weltbewegendes und etwas davon hast du eh schon angesprochen in deinem Review. ;)
- Ersatzteilverfügbarkeit (Bei HK allgemein nicht so flächendeckend wie z.B. Glock oder CZ - war mir bekannt und nicht schlimm für mich)
- Rail für Lampe (Waffe ist über 30Jahre alt und dort Stand von damals - ebenfalls vor Kauf bekannt und nicht relevant für mich, eventuell GGG Adapter)
- Visierung oder besser gesagt das vordere Korn (ich bekomme das schwarze Korn nicht wirklich scharf. Kann sein dass ich immer schlechtere Augen habe aber das hinterschnittene meiner CZ Shadow Viper seh ich scharf. Heisst für mich dass ich mit dem schrägen Korn der HK welches nicht Hinterschnitten oder zumindest gerade ist Probleme habe. Höhe und alles passt nur werd ich mir vermutlich ein Fiberglas Korn oder eben eines mit anderem Winkel besorgen).
Zuletzt geändert von mura am 4. Dezember 2021, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: HK USP Tactical .45ACP - Bericht

Beitrag von McMonkey »

Danke für den Bericht, hab ihn aufmerksam gelesen und für gut befunden :!:

Das mit dem Umbau der Sicherung hab ich noch nicht ganz verstanden - bei mir gibt es ja nur zwei Zustände … geladen und entladen :lol: , aber ich komm schon noch drauf.

:up:
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Re: HK USP Tactical .45ACP - Bericht

Beitrag von Old Dog »

@ mura,
danke für den informativen Bericht!
Wenn´s unbegrenzt Plätze gäbe würde ich einen ordentlichen Gusto bekommen! :sabber:
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cas81
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Re: HK USP Tactical .45ACP - Bericht

Beitrag von cas81 »

mura hat geschrieben: 4. Dezember 2021, 16:25 Diverse technische Eigenschaften wie klassischer SA/DA Abzug in Kombination mit klassischer Sicherung in diesem Kaliber als Polymerwaffe und ...
Die 1911 unter den Polymerwaffen, gell ^^ Aber bevor du sie abgibst, weil du draufkommst, dass Abzugsgewicht und dessen Weg doch lieber einheitlich sein sollen: Ell-eee-emm!
mura hat geschrieben: 4. Dezember 2021, 16:25 Der Abzug der Tactical ist ein Mittelding aus dem Standard Abzug und dem HK Matchabzug
Ist nun die vernickelte Sear Spring verbaut?
mura hat geschrieben: 4. Dezember 2021, 16:25 Man merkt wirklich gut beim Schussvorgang wenn der Verschluss nach hinten auf die zweite Stufe der Feder trifft und das ganze dann noch etwas abgedämpft wird, wirklich gut.
Außerdem verhindert die Feder nicht nur das Anstoßen des Verschlusses hinten und schont damit die Waffe, sondern lässt nach hinten ziemlich viel Spielraum. In Kombination mit dem riesigen Auswurffenster kannst jede Munition reinstopfen und die USP dürfte kein Problem mit dem Timing oder Limp Wristing bekommen. Die hat Reserven. Auch das ist es, was diese immense Verlässlichkeit ausmacht und weshalb der Spruch "Hat die Gen 4 auch" nur die halbe Wahrheit ist. Dass der Verschluss nach vorne katapultiert wird, ist ebenfalls förderlich.
mura hat geschrieben: 4. Dezember 2021, 16:25 Diese "Modularität" sag ich jetzt mal bei einer Waffe die schon über 30 Jahre ist taugt mir und ist einfach technisch etwas anderes als die ganzen moderneren Polymer Dienstwaffen der bekannten Hersteller.
Gibt es überhaupt eine andere Waffe, die dafür gemacht ist, dass man wählen kann zwischen DA-SA, 2 Variationen von DAO, Match-Trigger, Decocker Only oder Safety und Decocker und zwar links oder rechts oder beideseitig oder gar nicht? Ganz ohne Aftermarket-Pfusch, sondern wirklich dafür konstuiert? Vor fast 30 Jahren und -afaik- die erste Waffe nach der Mk23 mit Rail überhaupt, 40 und 9 sind füreinander Wechselsysteme. "Universal" eben. Die USP meint es ernst, keine Gimmicks, keine halben Sachen. Aber für heutige Ansprüche halt nicht günstig, bequem und gimmicky genug. Sollens erst mal nachmachen, die Wonder Nines in den drei heiligen Kalbern mit ihren Stovepipes, Out of Batteries, unsupported Chambers, nicht funktionierenden Fallsicherungen, Firing Pin Blocks aus Plastik, wandernden Rollpins, lahmen Läufen, schiefen Kimmen, dysfunktionalen Magazinen, Aftermarket Abzügen und Battle-Laser-Light Kombos mit IPX4 dran...
:rofl:
USP Fanboy out.

PS: Passt das Inforce (ist doch eines auf der Glock, oder?) auf die Rail der USP?
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mura
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Re: HK USP Tactical .45ACP - Bericht

Beitrag von mura »

Ich hab nicht vergessen den Bericht fertig zu schreiben ich komm nur im Moment zu nix, wird auf jedenfall noch erledigt! :oops:
Nur kurz hier ein neues Video von GarandThumb mit einem Bericht über die USP 45. Ist anscheinend nicht die Tactical Version drum auch sein Kommentar über den eher solala Trigger. ;)

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Re: HK USP Tactical .45ACP - Bericht

Beitrag von cas81 »

Im Vergleich zu einem richtigen Matchtabzug ist auch der Matchtrigger von HK nicht wirklich toll. Es beginnt schon damit, dass das Abzugszüngel mit Polymer ummantelt ist. Nicht falsch verstehen, der Matchtrigger ist schon gut an sich, in einer Plastik-Dienstpistole findet man das sonst nicht. Wobei ich grundsätzlich kein Freund des lahmen Resets mit der light trigger spring bin. Darum gefällt mir ja die heavy trigger spring so sehr. Man sollte halt auch bedenken, dass der Herr Garand Thumb ein ziemlicher Trigger-Snob ist. Aaaaber: Auch in der Tactical ist ja nicht das gesamte Match Trigger Kit verbaut, insofern wäre ich wirklich gespannt, was denn nun von den Matchteilen her fehlt.
:popcorn:
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