wie im Thread "Ballistischer Schutz" bereits erwähnt, wurde es nun ein Spitfire MK II von Direct Action, den ich kurz vorstellen möchte.
Direct Action ist eine Tochterfirma der bekannten polnischen Marke Helikon Tex und bietet den Plattenträger in der zweiten Version MK II an. Es wurde alles abgespeckt, was nicht unbedingt nötig war und kann nun modular separat dazugekauft werden. Somit kommt er ohne vordere Klappe mit zwei Clips für verschiedene Placards und mit offener Rückseite mit beidseitigen, verdeckten Reißverschlüssen für unterschiedliche Rückenteile. Im Gegensatz zum amerikanischen Mitbewerber wurde die abgespeckte Version billiger und nicht teurer, obwohl weniger dran ist.

Vorne habe ich mich für eine Skeletonized Triple Mag Flap entschieden, da diese keine obenliegenden Paracord-Sicherungen hat, die oft im Weg sind. Man hat somit direkten Zugriff auf die Magazine ohne dass man Gefahr läuft, diese zu verlieren. Der Ziehwiderstand kann unten eingestellt und fixiert werden. Ohne Magazin sind sie ausreichend formstabil um ein noch nicht leeres Magazin einhändig wieder zu verstauen. AK Magazine passen leider nicht, dafür kann ich mit dem NATO-Schaft für das AUG dieses und das AR mit den selben Magazinen im selben Plate Carrier verwenden. Für die AK werde ich mir evtl. ein leichtes Chest Rig besorgen, das passt besser.

Wichtig war mir außerdem, dass die Schultergurte dünn und ohne Schnellverschlüsse oder Schnallen ausgeführt sind, was den Anschlag mit dem Gewehr sehr viel komfortabler und vor allem wiederholgenauer macht. Beim Schießen mit einem Plate Carrier und einem .223 Gewehr empfiehlt es sich, den Schaft höher anzusetzen, so dass nur der untere Teil an dem schräg abgeschnittenen Eck der Platte (ca. in der Öffnung der Schulgergurte) anliegt und der obere Teil mehr oder weniger frei ist. Man hält den Kopf gerader (Gewehr zum Kopf, nicht Kopf zum Gewehr), also nicht die typische "taktische Schilkröte", sonst ist die Platte im Weg und auch nicht mehr direkt nach vorne gerichtet.

Den einfachen elastischen Cummerbund mit beidseitig Klett habe ich ausgetauscht gegen einen Skeletonized Cummerbund Slim mit ROC-Schließen. Man muss zum An- und Ablegen somit nicht jedes mal die Flap hochklappen. Wer seitliche Taschen einschlaufen will, kann auch eine höhere Variante wählen.

Im Gegensatz zum mitgelieferten durchgehend elastischen Cummerbund hat dieser den Vorteil, dass er sich erst bei Belastung dehnt und dann auch nur bis zu dem Punkt, an dem die hinter dem Gummizug vernähte Cordura-Bahn straff ist. Die Rückseite bleibt frei, da ich hier keinen zusätzlichen Stauraum benötige. Es gibt Panels mit MOLLE, Rucksäcke und div. Panels mit Taschen und Ausrüstungsgegenstände für deinen Hintermann, der sich dann bei dir bedienen kann.

Die Platten sind Level IV ESAPI von Protection Group Danmark in der Größe S. Diese passen perfekt in den Carrier, obwohl dieser bis Größe M ausgelegt ist. Vorteil ist, dass die Platten insg. 0,5kg leichter sind, als die M-Platten und dank edge-to-edge Schutz dennoch mehr abdecken, als die anderer Hersteller, bei denen der keramische Kern mit ca. 1,5cm Schaumstoff umgeben ist.

Das Gewicht liegt insgesamt bei 450g (Carrier) + 2x 2650g (Platten) + 200g (Mag Flap) = 5950g ohne Magazine.
Am Körper getragen ist das deutlich mehr, als es sich erstmal liest. Hier ist etwas Training angesagt und ich frage mich, ob es Level III++ Platten nicht auch getan hätten. Diese wieden 1900g, sind aber minimal dicker.
Gekostet hat das ganze 200€ (Carrier) + 70€ (Mag Flap) + 40€ (Cummerbund) + 2x 330€ (Platten) = 970€ (*fuck*)
Wofür verwende ich ihn? Für geführte und in privaten Gruppen organisierte Trainings und für das Erlernen des Umgangs mit Plate Carrier und Gewehr, da es doch anders ist, als ohne.