HK USP 9mm Fullsize - Langzeiterfahrungen

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IT Guy
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Re: HK USP 9mm Fullsize - Langzeiterfahrungen

Beitrag von IT Guy »

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cas81
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Re: HK USP 9mm Fullsize - Langzeiterfahrungen

Beitrag von cas81 »

Ich hype die USP ja gerne, aber da ist stets eine Portion Spaß dabei. Auch eine USP ist nicht unverwüstlich, 100% verlässlich, etc. Aber dass sie ein kleiner Panzer ist, weiß jeder, der sowas mal in der Hand hatte und erst recht jene Schützen, die lange und viel damit geschossen haben. Und dann kommt plötzlich etwas ans Tageslicht, das auf den ersten Blick alles zu negieren scheint:

https://de.wikipedia.org/wiki/HK_P8
In dem Wikipedia-Eintrag findet man auch die Quelle zur darin angegebenen "Spezifierung". Eine USP ist keine P8, aber wenn es um Slidecracks geht, dann ist sie sogar exakt dasselbe Produkt; Die Unterschiede wirken sich nicht auf derartige Vorkommnisse aus. Beim o. g. Link erkennt man aber sehr gut, wie derartige Gerüchte, Mythen, Fakten, whatever entstehen können: Quelle Wikipedia, dessen Quelle ein Blogger, dessen Quelle ein Mix aus der Recherche des Spiegel und einer Stellungnahme des Verteidigungsministeriums. Unter "Technische Probleme" steht am Schluss:
"Sie ist auf eine Lebensdauer von 10.000 Schuss spezifiziert"
Ich nehme das mal als Faktum. Ich wüsste trotzdem gerne:
1. Worauf gründet diese Spezifikation? Auf einer Angabe des Herstellers, oder einer bloß bejahenden Mindestanforderung eines Pflichtenheftes?
2. Wie ist das Ende der Lebensdauer definiert? Slidecrack oder eine ermüdete Feder?

Allerdings ist es im Fall der P8 schon ein bisschen ungut, dass man für die Seitenwaffe der BW lediglich 10.000 Schuss verlangt. Immerhin sind das auch Trainingswaffen und ein Bekannter hat diese Slidecracks sogar live miterlebt. Er sagte, dass manche dieser Waffen durch viele Hände gehen und täglich 500+ Schuss durchlassen, nur rudimentär gereinigt werden und dann ca alle 9 bis 12 Monate getauscht werden (müssen). Zwei weitere mir bekannte ehemalige Berufsoldaten bestätigten dies in etwa. Das scheint nach dem Prinzip eines "Wegwerfartikels" zu funktionieren: Bloß kein Geld und keine Arbeitszeit in Kleinarbeit investieren... no compromise ^^

Aber weg von der BW und hin zum Hersteller:
Ich finde leider keine Angaben zur minimalen Lebensdauer der USP, lediglich zur Compact:
To reduce the length of the slide and barrel on the USP Compact, the mechanical recoil reduction system found on large frame USPs has been replaced by a specially designed flat compression spring contained in the captive recoil spring assembly by a polymer absorber bushing. Service life is still engineered to exceed 20,000 rounds
Heißt im Umkehrschluss, dass die große USP zumindest für nicht weniger ausgelegt ist. Eine zurückhaltende Angabe, allerdings nachvollziehbar, wenn man eine lebenslange limited warranty anbietet. Dem gegenüber stehen aber zwei Tatsachen und Fragen:
1. Die USP hat einen Polygonlauf, die P8 einen leichter auslutschbaren Lauf mit Feldern und Zügen. Sollte die o. g. Spezifikation nicht bloß auf einer Mindestanforderung eines Pflichtesheftes beruhen, ist dann vielleicht die Lebensdauer des Laufes gemeint?
2. Die Angaben in den Gebrauchsanleitungen der USP-Serie (teilw auch P8):
"...Even though all types of high velocity supersonic (+P) ammunition can be fired, for maximum effectiveness (suppression) only subsonic ball ammunition should be used when a sound suppressor is attached.
und
USP Selfloading pistols in calibers 9 mm x 19, .40 S&W and .45 Auto have been approved for all ammunition types according to SAAMI and C.I.P., including
US +P ammunition..
und
both full-size and compact models of the USP use patented recoil reduction systems, enabling all USP series pistols to take the punishment of powerful +P and +P+ loads
Zunehmend mutiger. Alleine schon aus Haftungsgründen schreibt ein Waffenhersteller sowas nicht nur als Gag in das Heftl, das jeder Käufer gemeinsam mit der Waffe erwirbt. Erst recht nicht (auch) in den USA. Trotzdem, die nächste Frage: Die Munition, welche die P8 angeblich kaputtgehen ließ, ist die gecipped?

Weitere Überlegungen: Versucht die BW ihre Pflegefaulheit und die exzessive Nutzung der Waffen auf den Hersteller abzuschieben? Hat sich HK übernommen? Steht extra nichts von "continuous use of +p and +p+" dort? Oder alles zusammen? Wos waß i, es ist mir eigentlich auch egal. Aber am Schluss merken sich Viele nur eines, zumindest bei der P8:
"Sie ist auf eine Lebensdauer von 10.000 Schuss spezifiziert"
Ursprünglich als Randnotiz einer Stellungnahme zum G36. Dass die USP Expert hingegen auch für IPSC propagiert wird und das "Pflichtenheft" eines Sportlers ein Vielfaches vorschreibt, mal ganz außer Acht gelassen.

Ich hingegen, mit vielen tausend Schuss aller möglicher Munitionssorten, von low recoil bis hin zu +p+ auch mit "obstruktiveren" aka schweren Projektilen, nachdem die Zündhütchen zT aussahen wie Phettberg in seinen besten Zeiten, reinige meine USP regelmäßig und gründlich. Weil nix ist unverwüstlich und der Klumpen war verhältnismäßig teuer, außerdem meine erste Schusswaffe ever. Das wird sich auch nicht ändern. Wenn aber jemand einigermaßen seriöse Antworten auf meine Fragen hat, dann wär das trotzdem super, rein aus Interesse.
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Re: HK USP 9mm Fullsize - Langzeiterfahrungen

Beitrag von DocRuger »

cas81 hat geschrieben: 31. Dezember 2021, 11:34
1. Worauf gründet diese Spezifikation? Auf einer Angabe des Herstellers, oder einer bloß bejahenden Mindestanforderung eines Pflichtenheftes?
2. Wie ist das Ende der Lebensdauer definiert? Slidecrack oder eine ermüdete Feder?
Das ist offenbar bloss den Anforderungen des Pflichtenheftes geschuldet,die eine zukünftige Ordonnanzwaffe erfüllen muss, um überhaupt angenommen zu werden.

Das selbe war ja auch einst bei der Mark23 der Fall, wo die geforderten 30.000 Schuss sogar mit +p Munition in den Tests bei weitem überschritten wurden.
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