HK USP 9mm Fullsize - Langzeiterfahrungen
Verfasst: 17. September 2020, 20:30
Für den Fall, dass sich jemand für die heutzutage fast schon als Exot geltende Heckler & Koch USP interessieren sollte, hier mein Erfahrungsbericht und einige vielleicht nützliche Infos. Grundsätzlich bin ich jemand, der gerne die Nachteile von Produkten sucht, die sonst nur bejubelt werden. In diesem Fall werdet ihr aber nicht viel diesbezüglich zu lesen bekommen... glaubt mir, ich hab´s versucht ^^

Allgemeines:
USP steht für Universale- Selbstlade- Pistole. Das „Universale“ ist einigen möglichen Modifikationen geschuldet, s.u. Die USP ist als äußerst robust und verlässlich bekannt, sowie bezüglich Abzugs- und Sicherungsoptionen anpassbar. Genau das waren auch die Gründe, weshalb ich mich nach langwieriger Recherche für diese Pistole entschieden habe. Sie wurde ursprünglich für das Kaliber .40 S&W entwickelt. Abkömmlinge sind die Modelle in .45 ACP und 9mm. Die USP in .45 ACP ist insgesamt geringfügig größer ausgefallen als die identischen Modelle in .40 S&W und 9mm. Ich habe mich für die USP in 9mm entschieden.
Da die USP also für .40 S&W gebaut wurde und mit 9mm betrieben wird (mit nur einer kleinen Aussparung an der Innenseite des Verschlusses, um die Masse geringfügig zu reduzieren, da die Modelle in 9mm und 40 S&W dieselbe Verschlussfeder nutzen), ist sie für dieses Kaliber überdimensioniert und die Abnutzung ist dadurch geringfügiger als sie eigentlich sein „sollte“. Die Betriebsanleitung beschreibt dezidiert, dass sie +p rated ist. Sie verfügt über einen kaltgehämmerten Polygonlauf in 4,25 Zoll, darum sollten reine Bleigeschosse weitestgehend vermieden werden. Zumindest der Lauf meines Exemplars ist tatsächlich ausgesprochen schnell, siehe die weiter unten angegebenen Messungen. Die paar wenigen Vergleichsmöglichkeiten aus dem Netzt bestätigen meine Ergebnisse und deuten ebenfalls in diese Richtung.
Verarbeitung:
HK- typisch sind die Spaltmaße gering gehalten, nichts klappert, nichts wackelt. Die Verschlussführung besteht aus den üblichen vier Metallauflagen, die allerdings äußerst klein dimensioniert sind, was die Reibung minimiert und ebenso wie das übergroße Auswurfsfenster die Verlässlichkeit erhöht. Die Verschlussfeder lässt viel Spielraum für jegliche Munition offen. Das Magazin sitzt ohne Spiel fest im Griff. Der Gesamteindruck ist grundsolide. Hier das Innenleben, so sieht das nach mehreren tausenden Schuss aus:

Abzugsvarianten:
Siehe Tabelle auf der HP von HK. Von DAO mit und ohne Sicherung und/oder Entspannhebel, links und/oder rechts, DA-SA, Matchabzug ist alles möglich. An dieser Stelle schildere ich eine Besonderheit von HK, nämlich die Law Enforcement Modification (LEM), welche ich in mein Exemplar eingebaut habe:
Was das ist? Für die Videofans gibts genug dazu auf Youtube. Für die Leseratten:
LEM steht also für Law Enforcement Modification. Es handelt sich um Werksteile von HK, die extra für diese Pistole entwickelt wurden und mit denen die Waffe auch das Werk verlässt, sofern sie in dieser Ausführung bestellt wird. Das soll quasi ein "Anti Stress Abzug" sein. Dabei fallen Entspannfunktion (zwingend) und Daumensicherung (wahlweise) weg. Der LEM-Abzug führt mechanisch zu einem Zustand in DAO, schießt sich aber wie SA und bietet auch den kurzen Reset. Das wird erreicht, indem der Hammer intern weitestgehend vorgespannt wird, welcher aber äußerlich vorne am Hammerblock ansteht. Der Hammer selbst ist gebobbed und damit "snag- free". Zudem besteht der Hammer aus zwei Teilen, eben dem intern vorgespannten "cocking piece" und dem Hammer selbst. Lange Rede - kurzer Sinn: Das, was Glock Safe-Action nennt, ist bei dieser Pistole LEM. Allerdings mit dem Unterschied, dass nicht der Schlagbolzen vorgespannt ist, sondern eben intern das cocking-piece; Nach jedem Schuss also liegt der Hammer wieder vorne am Hammerblock, die Pistole befindet sich technisch zwar in DA, während der Reset kurz und der Abzugsweg stets gleich ist und der immer gleiche Abzugswiderstand nur etwas über "gewöhnlicher" SA liegt. Erst wenn eine Patrone nicht zündet befindet sich die Pistole in "true DAO", second strike capability ist also gegeben. Je nach eingebauter Hammerfeder kann der Abzug dann richtig brutal werden. Ich habe auch hier die Heavy-Hammerspring verbaut (das ist gleichzeitig die Hammerfeder von der HK45 Compact, afaik. Ohne Gewähr): genauso lang, aber schwergängiger als "gewöhnliche" DA der USP. Meine Pistole geht also (fast) so streng wie möglich (es gäbe noch eine stärkere Feder für den Schlagbolzenblock, welche ich aber nicht habe) und ist damit auf maximale Zuverlässigkeit getrimmt. Die schwere Hammerfeder merkt man sowieso so gut wie nicht, da der Verschluss beim Repetieren den Hammer intern vorspannt.
Das führt zu einem zunächst ungewohnten Schießerlebnis: Abzug und Hammer sind so weit vorne wie in DA. Allerdings ist der Abzug derartig leichtgängig, dass man ihn mit dem kleinen Finger ohne Mühe nach hinten ziehen kann und zwar bis zum Druckpunkt. So weit wandert auch der Hammer mit nach hinten, eben DA. Hinter dem Druckpunkt baut sich dann der Widerstand entsprechend des (gewählten, da variabel mittels entsprechenden Abzugsfedern, s.u.) Abzugsgewichts auf. Dabei wird dann der Hammer erst voll gespannt. Was folgt, ist ein kurzer und geschmeidiger Millimeter bis der Schuss bricht. Für das Präzischießen ist das natürlich nicht ideal, aber es heißt schließlich auch Law Enforcement Modification und nicht Marksman Modification (dafür gibt es den für eine Dienstwaffe hervorragenden Match- Abzug, den ich auch schon verbaut hatte und der ebenfalls eigens für diese Pistole von HK entwickelt wurde). Die Vorteile dabei sind, dass sich die Waffe bis auf das Cocking Piece in absolut entspanntem Zustand befindet, zumindest beim ersten Schuss ein langer "Alibi- Abzugsweg" vorhanden ist, second strike capability und dass man zu keinem Zeitpunkt den Kontakt zum Abzug verliert. Das Ding schießt sich also wie in SA, während der Abzug am Finger "kleben" bleibt, technisch hingegen ist es DAO. Lässt man den Abzug wieder los, schauen Hammer und Abzug wieder aus wie in DA.
* Variables Abzugsgewicht:
Durch unterschiedliche Kombinationen von Abzugsfeder und Hammerfeder kann man (neben dem Reset natürlich) auch das Abzugsgewicht anpassen.
Für die USP gibt es folgende Abzugsfedern, von leicht bist stark:
- Match Trigger Return Spring (ca 3,5 lbs)
- Standard Trigger Return Spring (ca 4,5 lbs)
- Light Trigger Return Spring (ca 5-6 lbs) (ja, "light" ist schwerer als standard)
- Heavy Trigger Return Spring (ca 7- 8lbs)
Bei der Trigger Return Spring muss man aber aufpassen, da hiervon auch der Reset abhängt. Ich hatte zunächst die Feder in Standardstärke verbaut, weshalb der Reset recht demotiviert daherkam. Mittlerweile ist die Heavy- Trigger Return Spring verbaut, die auch mit dem Kit mitgeliefert wird. Die angeblichen 7-8 lbs fühlen sich jedoch an wie maximal 5-6: Klarer Druckpunkt, kaum Kriechen, für einen Nicht-Matchabzug hervorragend. Allerdings habe ich auch die vernickelte Sear Spring verbaut, die einst mit dem Match-Trigger-Kit kam und somit habe ich eigentlich einen "Match-Heavy LEM- Hybriden". So bleibt es auch, damit bin ich angekommen. Nochmal: Das ist keine Aftermarket-Bastelei. Jedes einzelne Teil wurde von HK für diese Pistole konstruiert und die Teile werden auch (in unterschiedlichen Kombinationen) in diversen Modellen der USP-Linie ab Werk verbaut.
Ergonomie:
Externe Sicherung & Entspannhebel:
Bevor ich die Waffe in LEM umgebaut hatte, gab es eine Daumensicherung, die zugleich ein Entspannhebel war. Die Pistole konnte also entspannt und ggf. gesichert oder „cocked & locked“ (analog zur 1911er Plattform) bereitgehalten werden. Der Hebel ist bei allen Abzugsvarianten verfügbar, bei DAO und LEM allerdings nur als reine Sicherung, da es (außer der ggf teilgespannten Hammerfeder) nichts zu entspannen gibt. Mich hat der Hebel gestört, ich hatte die Waffe während dem Schießen gelegentlich versehentlich entspannt.
Verschlussfanghebel:
Der Hebel ist nur linksseitig vorhanden und kann nicht rechts oder beidseitig angebracht werden. Für mich ist er schwer erreichbar. Das „Problem“ der P30, nämlich ein für viele Nutzer überdimensionierter Hebel bei dem mit der Hand versehentlich Kontakt besteht und der Verschluss beim letzten Schuss nicht hinten bleibt, konnte ich mit der USP demnach nicht provozieren.
Magazinauslösehebel:
Der Magazinauslösehebel ist kein Button sondern wirklich ein Hebel und damit automatisch beidseitig installiert. Mit ein wenig Übung kann das Magazin ausgeworfen werden, ohne den Griff zu verändern. Das sehe ich persönlich als großes Plus an. Der Magazinauslöser der USP ist klein geraten, wobei doch der Entwicklung der USP auch an Handschuhträger gedacht wurde und leider scheinbar genau das beim Magazinauslöser wieder vergessen wurde. Ich schaffe es schon, jedoch schwieriger sobald ich dünne Handschuhe trage. In Summe ist das Paddle-Release für mich ein Segen, denn es geht schneller, intuitiver und einfacher als mit jeder anderen Pistole, welche ich bisher in den Händen hielt. Die Bedienung mit Handschuhen ist für mich sowieso suboptimal, da meine Hände zwar nicht gerade klein geraten sind, die Finger allerdings ein bisschen kurz.
Griff:
Der Griff der USP wird subjektiv oftmals als unangenehm groß empfunden. Dies ist allerdings ein Trugschluss, er ist nicht allzu groß, er ist „nur“ unergonomisch geformt. Das Anfassgefühl gleicht dem eines Holzklotzes. Vom Umfang her tut sich wenig bis nichts im direkten Vergleich zu den Glock-Doublestacks. Die Textur ist hinten und vorne brutal. Dadurch sitzt die Waffe fest in der Hand, die Haut hingegen lässt sich davon leicht beleidigen. Die Seiten sind lediglich dezent angeraut.
Montageschiene:... Wichtig: Edit1 und Edit2 unter dem Bild!
Die Schiene kommt aus einer Zeit, in der es nicht Standard war, Picantinny- Schienen (oder überhaupt irgendwelche Schienen) auf den Pistolen zu verbauen. Sie ist mWn nur kompatibel mit einem extra hierfür gefertigtem Licht-Laser-Modul, welches mittlerweile technisch in jeder Hinsicht veraltet ist. Die üblichen Verdächtigen wie Stramlight, Surefire, etc passen ohne Adapterschiene grundsätzlich nicht dran. Ausnahmen mag es geben, mir ist allerdings keine mit Sicherheit bekannt (angeblich Streamlight TLR3 und 4. Ohne Gewähr). Die Schiene ist extrem schwer zu bekommen. Nach mittlerweile 5 Jahren habe ich immer noch keine. Allerdings hatte ich auch nach ein paar Monaten vorerst die Suche aufgegeben und mir stattdessen selbst geholfen.
Edit: Foto nicht wiederherstellbar
Ja, weint nur um das arme Stramlight TLR-1s. Aber es sitzt seit Jahren an dieser Stelle und hat viele tausend Schuss hinter sich.
EDIT1: 13.10.2020: Vergangene Woche habe ich nun eine Schiene von GG&G erhalten. Die Schiene rutscht durch den Rückstoss Stück für Stück nach vorne weg, sobald ein Licht angesteckt ist. Vielleicht habe ich ein fehlerhaftes Exemplar erhalten, oder der Rahmen meiner Pistole ist out of spec. Beides kann ich nicht beurteilen. Schade, also bin ich wieder bei meiner Individuallösung gelandet.
Visierung:
Klassiche Dreipunktvisierung, kann nichts besser oder schlechter als jede andere. Bei meiner USP war allerdings ein 7,2mm Korn verbaut, das führte zum Tiefschuss. Laut Recherche sollte ein 6,8mm Korn verbaut sein, dann schiesst sie Fleck (Internet-Wisdom. Angaben ohne Gewähr). Leider sieht man das erst, wenn man ein anderes Korn installiert. Mittlerweile ist ein Trijicon HD verbaut:

Bei dem Bild kommt das fokusbedingt leider nicht ganz richtig rüber, die drei Leuchtpunkte sind alle gleich groß, doch das weiter entfernte Korn wirkt natürlich etwas kleiner. Fail. Ebenfalls leuchten alle drei Punkte in derselben Farbe. Nächstes Fail. Der orangene Kreis lässt sich "aufladen" (direktes Anleuchten mit einer Taschenlampe nötig, hält aber nicht lange), doch genau das ist in einer HD- (Home Defense) Situation nicht gerade realistisch. Sieht aufgeladen so aus:
Edit: Foto nicht wiederherstellbar
Die Kimme hat die ideale Höhe und auch die nötigen Kanten, damit einhändiges Durchladen (Hosenbund, Gürtel, Schuh, etc) sicher und einfach (aber ohne potentielle Schnittverletzungen) möglich ist. Allgemein ist die Visierung ein bisschen höher als die Standardvisierung:
Edit: Foto nicht wiederherstellbar
Schussverhalten:
Die USP schiesst sich auffällig weich, weicher als alle anderen mir bekannten Pistolen (und das sind mittlerweile viele). Geschuldet ist dies u.a. der massiven und doppelten Verschlussfeder. Diese sorgt auch für ein verstärktes, aktives Vorschieben des Verschlusses und minimiert Zuführungsstörungen. Sie bietet auch ordentlich Reserven für schwächste und stärkste Ladungen, da die Hauptfeder relativ leicht und die hintere ziemlich stark ist. Aufgrund dieses Monstrums kann die USP jede am Markt verfügbare Munition auch dauerhaft vertragen, ohne dabei Schaden zu nehmen und ist dabei extrem verlässlich. Besitzer der USP in .45 ACP verschießen sogar 45 Super mit ihr und zwar ohne eine Feder tauschen zu müssen (Auch hier: Internet-Wisdom, ohne Gewähr. Die Bedienungsanleitung lässt immerhin explizit 45 ACP +p+ zu).
Edit: Foto nicht wiederherstellbar
Ich habe die USP bisher mit folgenden Minitionssorten geschossen:
- S&B / Geco 115gr VM, 124gr VM, 124gr Hexagon JHP, 150gr VM, 154gr VM, 108gr Action Extreme SCHP
- Topshot 124gr VM
- Magtech 95gr SP, 115gr VM, 124gr VM, 147gr VM
- Federal Guard Dog 105gr EFMJ
- Federal HST 124gr JHP, 147gr JHP
- Speer Gold Dot 124gr+p JHP, 147gr JHP
- CCI Blazer 124gr
- Fiocci 93gr EMB, 115gr JHP, 123gr VM, 124gr VM
- selbstgeladene VM und JHP von 124gr (min ca 900fps) bis 147gr (max ca 1.180 fps)
Keine Störung jeglicher Art, ob langsam oder schnell geschossen. Das gigantisch dimensionierte Auswurfsfenster trägt genauso seinen Teil dazu bei wie der aggressive Auswurf selbst. Insgesamt habe ich grob geschätzt etwa... ich weiß es mittlerweile wirklich nicht mehr, jedenfalls deutlich über 10.000 fehlerfreie Schuss durch. Ich habe auch versucht einen Fehler zu erzwingen indem ich einhändig, weak hand only, die Waffe schräg haltend, nur mit Daumen und Mittelfinger haltend Schüsse abgegeben hatte, auch schneller. Ohne „Erfolg“, die USP schoss immer, auch Limp Wristing ist somit kein Thema.
Bisherige Geschwindigkeitsmessungen (Lab Radar), gemittelt aus 5 bis 25 Schuss, Ausreißer ausgeschlossen:
Federal HST 124gr: 1.162 fps
Federal HST 147gr: 1.010 fps die erste Charge, die zweite Charge 1.040 fps
Speer Gold Dot 124gr +p: 1.233 fps
Speer Gold Dot 147gr: 1015 fps
Fiocci EMB 93,6gr: 1.289 fps
Fiocci 123gr FMJ RN: 1.129 fps
Magtech 124gr FMJ RN: 1.122 fps
Magtech 147gr FMJ FN: 1.048 fps
Geco Hexagon 124gr: 1.057 fps
Geco Action Extreme 108gr: 1.202 fps
CCI Blazer 124gr FMJ: 1.070 fps
Die Waffe ist bezüglich Geschwindigkeiten auch gegen andere Waffen angetreten und zumindest mein Exemplar schlägt sich vergleichsweise gut, auch gegenüber Waffen mit etwas längeren Läufen (zT auch Polygon, zB G17). Generell fällt auf, dass die Geschwindigkeiten für einen 4,25"-Lauf vergleichsweise hoch sind, sobald schwere Geschosse zum Einsatz kommen. Gefällt mir.
Die Wermutstropfen mit der USP sind für mich folgende:
- Zubehör: idR zwar beschaffbar, aber es dauert und kostet.
- Montageschiene: Nicht mal ein Lichtmodul kann ohne weiteren Aufwand dran.
- Griff: Funktional, aber brutal, mit Handschuhen für mich grenzwertig wuchtig
- Verschlussfanghebel: Ausser Reichweite ohne Umzugreifen
Glücksmomente beschert sie mir weil:
- Sehr sanft im Schussverhalten.
- Äusserst verlässlich, ergo keine Diva, vertilgt alles anstandslos
- Modular in jeder Hinsicht abgesehen vom Verschlussfanghebel.
- Magazinauswurf ohne Umgreifen, dadurch sehr schnell.
- LEM: Sicherheit wie DA-only, gefühlt strengere SA-only
Zusammengefasst ist die USP eine verlässliche, robuste, akkurate, sichere und modulare Pistole mit exzellenter Reputation, abseits der hiesigen Glock- und CZ- Monotonie. Werksseitig ist sie sicher keine Pistole für das Präzisionsschiessen, sie kann aber dazu gemacht werden (werkseigener Matchabzug und LPA-Visierung), eigene Versionen dafür gibt es auch (Elite und Expert), eine Tactical- Variante (mit Mündungsgewinde) ist ebenfalls verfügbar.
Die USP ist definitiv eine Pistole mit Bad- Ass- Charakter, die richtig Spaß macht und der Panzer unter den Knarren. Getoppt wird dies nur noch durch die MK23, die übrigens die Fat Mama der USP ist (nicht so ganz, aber letztendlich läuft es darauf hinaus). Für mich ist sie der Maßstab an "Sorglosigkeit", denn sie verlangt kaum Pflege, zickt einfach nie, wenn mir danach ist bau ich sie zu DA/SA oder gar zur Sportpistole um (Matchabzug und Visierung) und ich geb sie nie wieder her.


Allgemeines:
USP steht für Universale- Selbstlade- Pistole. Das „Universale“ ist einigen möglichen Modifikationen geschuldet, s.u. Die USP ist als äußerst robust und verlässlich bekannt, sowie bezüglich Abzugs- und Sicherungsoptionen anpassbar. Genau das waren auch die Gründe, weshalb ich mich nach langwieriger Recherche für diese Pistole entschieden habe. Sie wurde ursprünglich für das Kaliber .40 S&W entwickelt. Abkömmlinge sind die Modelle in .45 ACP und 9mm. Die USP in .45 ACP ist insgesamt geringfügig größer ausgefallen als die identischen Modelle in .40 S&W und 9mm. Ich habe mich für die USP in 9mm entschieden.
Da die USP also für .40 S&W gebaut wurde und mit 9mm betrieben wird (mit nur einer kleinen Aussparung an der Innenseite des Verschlusses, um die Masse geringfügig zu reduzieren, da die Modelle in 9mm und 40 S&W dieselbe Verschlussfeder nutzen), ist sie für dieses Kaliber überdimensioniert und die Abnutzung ist dadurch geringfügiger als sie eigentlich sein „sollte“. Die Betriebsanleitung beschreibt dezidiert, dass sie +p rated ist. Sie verfügt über einen kaltgehämmerten Polygonlauf in 4,25 Zoll, darum sollten reine Bleigeschosse weitestgehend vermieden werden. Zumindest der Lauf meines Exemplars ist tatsächlich ausgesprochen schnell, siehe die weiter unten angegebenen Messungen. Die paar wenigen Vergleichsmöglichkeiten aus dem Netzt bestätigen meine Ergebnisse und deuten ebenfalls in diese Richtung.
Verarbeitung:
HK- typisch sind die Spaltmaße gering gehalten, nichts klappert, nichts wackelt. Die Verschlussführung besteht aus den üblichen vier Metallauflagen, die allerdings äußerst klein dimensioniert sind, was die Reibung minimiert und ebenso wie das übergroße Auswurfsfenster die Verlässlichkeit erhöht. Die Verschlussfeder lässt viel Spielraum für jegliche Munition offen. Das Magazin sitzt ohne Spiel fest im Griff. Der Gesamteindruck ist grundsolide. Hier das Innenleben, so sieht das nach mehreren tausenden Schuss aus:

Abzugsvarianten:
Siehe Tabelle auf der HP von HK. Von DAO mit und ohne Sicherung und/oder Entspannhebel, links und/oder rechts, DA-SA, Matchabzug ist alles möglich. An dieser Stelle schildere ich eine Besonderheit von HK, nämlich die Law Enforcement Modification (LEM), welche ich in mein Exemplar eingebaut habe:
Was das ist? Für die Videofans gibts genug dazu auf Youtube. Für die Leseratten:
LEM steht also für Law Enforcement Modification. Es handelt sich um Werksteile von HK, die extra für diese Pistole entwickelt wurden und mit denen die Waffe auch das Werk verlässt, sofern sie in dieser Ausführung bestellt wird. Das soll quasi ein "Anti Stress Abzug" sein. Dabei fallen Entspannfunktion (zwingend) und Daumensicherung (wahlweise) weg. Der LEM-Abzug führt mechanisch zu einem Zustand in DAO, schießt sich aber wie SA und bietet auch den kurzen Reset. Das wird erreicht, indem der Hammer intern weitestgehend vorgespannt wird, welcher aber äußerlich vorne am Hammerblock ansteht. Der Hammer selbst ist gebobbed und damit "snag- free". Zudem besteht der Hammer aus zwei Teilen, eben dem intern vorgespannten "cocking piece" und dem Hammer selbst. Lange Rede - kurzer Sinn: Das, was Glock Safe-Action nennt, ist bei dieser Pistole LEM. Allerdings mit dem Unterschied, dass nicht der Schlagbolzen vorgespannt ist, sondern eben intern das cocking-piece; Nach jedem Schuss also liegt der Hammer wieder vorne am Hammerblock, die Pistole befindet sich technisch zwar in DA, während der Reset kurz und der Abzugsweg stets gleich ist und der immer gleiche Abzugswiderstand nur etwas über "gewöhnlicher" SA liegt. Erst wenn eine Patrone nicht zündet befindet sich die Pistole in "true DAO", second strike capability ist also gegeben. Je nach eingebauter Hammerfeder kann der Abzug dann richtig brutal werden. Ich habe auch hier die Heavy-Hammerspring verbaut (das ist gleichzeitig die Hammerfeder von der HK45 Compact, afaik. Ohne Gewähr): genauso lang, aber schwergängiger als "gewöhnliche" DA der USP. Meine Pistole geht also (fast) so streng wie möglich (es gäbe noch eine stärkere Feder für den Schlagbolzenblock, welche ich aber nicht habe) und ist damit auf maximale Zuverlässigkeit getrimmt. Die schwere Hammerfeder merkt man sowieso so gut wie nicht, da der Verschluss beim Repetieren den Hammer intern vorspannt.
Das führt zu einem zunächst ungewohnten Schießerlebnis: Abzug und Hammer sind so weit vorne wie in DA. Allerdings ist der Abzug derartig leichtgängig, dass man ihn mit dem kleinen Finger ohne Mühe nach hinten ziehen kann und zwar bis zum Druckpunkt. So weit wandert auch der Hammer mit nach hinten, eben DA. Hinter dem Druckpunkt baut sich dann der Widerstand entsprechend des (gewählten, da variabel mittels entsprechenden Abzugsfedern, s.u.) Abzugsgewichts auf. Dabei wird dann der Hammer erst voll gespannt. Was folgt, ist ein kurzer und geschmeidiger Millimeter bis der Schuss bricht. Für das Präzischießen ist das natürlich nicht ideal, aber es heißt schließlich auch Law Enforcement Modification und nicht Marksman Modification (dafür gibt es den für eine Dienstwaffe hervorragenden Match- Abzug, den ich auch schon verbaut hatte und der ebenfalls eigens für diese Pistole von HK entwickelt wurde). Die Vorteile dabei sind, dass sich die Waffe bis auf das Cocking Piece in absolut entspanntem Zustand befindet, zumindest beim ersten Schuss ein langer "Alibi- Abzugsweg" vorhanden ist, second strike capability und dass man zu keinem Zeitpunkt den Kontakt zum Abzug verliert. Das Ding schießt sich also wie in SA, während der Abzug am Finger "kleben" bleibt, technisch hingegen ist es DAO. Lässt man den Abzug wieder los, schauen Hammer und Abzug wieder aus wie in DA.
* Variables Abzugsgewicht:
Durch unterschiedliche Kombinationen von Abzugsfeder und Hammerfeder kann man (neben dem Reset natürlich) auch das Abzugsgewicht anpassen.
Für die USP gibt es folgende Abzugsfedern, von leicht bist stark:
- Match Trigger Return Spring (ca 3,5 lbs)
- Standard Trigger Return Spring (ca 4,5 lbs)
- Light Trigger Return Spring (ca 5-6 lbs) (ja, "light" ist schwerer als standard)
- Heavy Trigger Return Spring (ca 7- 8lbs)
Bei der Trigger Return Spring muss man aber aufpassen, da hiervon auch der Reset abhängt. Ich hatte zunächst die Feder in Standardstärke verbaut, weshalb der Reset recht demotiviert daherkam. Mittlerweile ist die Heavy- Trigger Return Spring verbaut, die auch mit dem Kit mitgeliefert wird. Die angeblichen 7-8 lbs fühlen sich jedoch an wie maximal 5-6: Klarer Druckpunkt, kaum Kriechen, für einen Nicht-Matchabzug hervorragend. Allerdings habe ich auch die vernickelte Sear Spring verbaut, die einst mit dem Match-Trigger-Kit kam und somit habe ich eigentlich einen "Match-Heavy LEM- Hybriden". So bleibt es auch, damit bin ich angekommen. Nochmal: Das ist keine Aftermarket-Bastelei. Jedes einzelne Teil wurde von HK für diese Pistole konstruiert und die Teile werden auch (in unterschiedlichen Kombinationen) in diversen Modellen der USP-Linie ab Werk verbaut.
Ergonomie:
Externe Sicherung & Entspannhebel:
Bevor ich die Waffe in LEM umgebaut hatte, gab es eine Daumensicherung, die zugleich ein Entspannhebel war. Die Pistole konnte also entspannt und ggf. gesichert oder „cocked & locked“ (analog zur 1911er Plattform) bereitgehalten werden. Der Hebel ist bei allen Abzugsvarianten verfügbar, bei DAO und LEM allerdings nur als reine Sicherung, da es (außer der ggf teilgespannten Hammerfeder) nichts zu entspannen gibt. Mich hat der Hebel gestört, ich hatte die Waffe während dem Schießen gelegentlich versehentlich entspannt.
Verschlussfanghebel:
Der Hebel ist nur linksseitig vorhanden und kann nicht rechts oder beidseitig angebracht werden. Für mich ist er schwer erreichbar. Das „Problem“ der P30, nämlich ein für viele Nutzer überdimensionierter Hebel bei dem mit der Hand versehentlich Kontakt besteht und der Verschluss beim letzten Schuss nicht hinten bleibt, konnte ich mit der USP demnach nicht provozieren.
Magazinauslösehebel:
Der Magazinauslösehebel ist kein Button sondern wirklich ein Hebel und damit automatisch beidseitig installiert. Mit ein wenig Übung kann das Magazin ausgeworfen werden, ohne den Griff zu verändern. Das sehe ich persönlich als großes Plus an. Der Magazinauslöser der USP ist klein geraten, wobei doch der Entwicklung der USP auch an Handschuhträger gedacht wurde und leider scheinbar genau das beim Magazinauslöser wieder vergessen wurde. Ich schaffe es schon, jedoch schwieriger sobald ich dünne Handschuhe trage. In Summe ist das Paddle-Release für mich ein Segen, denn es geht schneller, intuitiver und einfacher als mit jeder anderen Pistole, welche ich bisher in den Händen hielt. Die Bedienung mit Handschuhen ist für mich sowieso suboptimal, da meine Hände zwar nicht gerade klein geraten sind, die Finger allerdings ein bisschen kurz.
Griff:
Der Griff der USP wird subjektiv oftmals als unangenehm groß empfunden. Dies ist allerdings ein Trugschluss, er ist nicht allzu groß, er ist „nur“ unergonomisch geformt. Das Anfassgefühl gleicht dem eines Holzklotzes. Vom Umfang her tut sich wenig bis nichts im direkten Vergleich zu den Glock-Doublestacks. Die Textur ist hinten und vorne brutal. Dadurch sitzt die Waffe fest in der Hand, die Haut hingegen lässt sich davon leicht beleidigen. Die Seiten sind lediglich dezent angeraut.
Montageschiene:... Wichtig: Edit1 und Edit2 unter dem Bild!
Die Schiene kommt aus einer Zeit, in der es nicht Standard war, Picantinny- Schienen (oder überhaupt irgendwelche Schienen) auf den Pistolen zu verbauen. Sie ist mWn nur kompatibel mit einem extra hierfür gefertigtem Licht-Laser-Modul, welches mittlerweile technisch in jeder Hinsicht veraltet ist. Die üblichen Verdächtigen wie Stramlight, Surefire, etc passen ohne Adapterschiene grundsätzlich nicht dran. Ausnahmen mag es geben, mir ist allerdings keine mit Sicherheit bekannt (angeblich Streamlight TLR3 und 4. Ohne Gewähr). Die Schiene ist extrem schwer zu bekommen. Nach mittlerweile 5 Jahren habe ich immer noch keine. Allerdings hatte ich auch nach ein paar Monaten vorerst die Suche aufgegeben und mir stattdessen selbst geholfen.
Edit: Foto nicht wiederherstellbar
Ja, weint nur um das arme Stramlight TLR-1s. Aber es sitzt seit Jahren an dieser Stelle und hat viele tausend Schuss hinter sich.
EDIT1: 13.10.2020: Vergangene Woche habe ich nun eine Schiene von GG&G erhalten. Die Schiene rutscht durch den Rückstoss Stück für Stück nach vorne weg, sobald ein Licht angesteckt ist. Vielleicht habe ich ein fehlerhaftes Exemplar erhalten, oder der Rahmen meiner Pistole ist out of spec. Beides kann ich nicht beurteilen. Schade, also bin ich wieder bei meiner Individuallösung gelandet.
Visierung:
Klassiche Dreipunktvisierung, kann nichts besser oder schlechter als jede andere. Bei meiner USP war allerdings ein 7,2mm Korn verbaut, das führte zum Tiefschuss. Laut Recherche sollte ein 6,8mm Korn verbaut sein, dann schiesst sie Fleck (Internet-Wisdom. Angaben ohne Gewähr). Leider sieht man das erst, wenn man ein anderes Korn installiert. Mittlerweile ist ein Trijicon HD verbaut:

Bei dem Bild kommt das fokusbedingt leider nicht ganz richtig rüber, die drei Leuchtpunkte sind alle gleich groß, doch das weiter entfernte Korn wirkt natürlich etwas kleiner. Fail. Ebenfalls leuchten alle drei Punkte in derselben Farbe. Nächstes Fail. Der orangene Kreis lässt sich "aufladen" (direktes Anleuchten mit einer Taschenlampe nötig, hält aber nicht lange), doch genau das ist in einer HD- (Home Defense) Situation nicht gerade realistisch. Sieht aufgeladen so aus:
Edit: Foto nicht wiederherstellbar
Die Kimme hat die ideale Höhe und auch die nötigen Kanten, damit einhändiges Durchladen (Hosenbund, Gürtel, Schuh, etc) sicher und einfach (aber ohne potentielle Schnittverletzungen) möglich ist. Allgemein ist die Visierung ein bisschen höher als die Standardvisierung:
Edit: Foto nicht wiederherstellbar
Schussverhalten:
Die USP schiesst sich auffällig weich, weicher als alle anderen mir bekannten Pistolen (und das sind mittlerweile viele). Geschuldet ist dies u.a. der massiven und doppelten Verschlussfeder. Diese sorgt auch für ein verstärktes, aktives Vorschieben des Verschlusses und minimiert Zuführungsstörungen. Sie bietet auch ordentlich Reserven für schwächste und stärkste Ladungen, da die Hauptfeder relativ leicht und die hintere ziemlich stark ist. Aufgrund dieses Monstrums kann die USP jede am Markt verfügbare Munition auch dauerhaft vertragen, ohne dabei Schaden zu nehmen und ist dabei extrem verlässlich. Besitzer der USP in .45 ACP verschießen sogar 45 Super mit ihr und zwar ohne eine Feder tauschen zu müssen (Auch hier: Internet-Wisdom, ohne Gewähr. Die Bedienungsanleitung lässt immerhin explizit 45 ACP +p+ zu).
Edit: Foto nicht wiederherstellbar
Ich habe die USP bisher mit folgenden Minitionssorten geschossen:
- S&B / Geco 115gr VM, 124gr VM, 124gr Hexagon JHP, 150gr VM, 154gr VM, 108gr Action Extreme SCHP
- Topshot 124gr VM
- Magtech 95gr SP, 115gr VM, 124gr VM, 147gr VM
- Federal Guard Dog 105gr EFMJ
- Federal HST 124gr JHP, 147gr JHP
- Speer Gold Dot 124gr+p JHP, 147gr JHP
- CCI Blazer 124gr
- Fiocci 93gr EMB, 115gr JHP, 123gr VM, 124gr VM
- selbstgeladene VM und JHP von 124gr (min ca 900fps) bis 147gr (max ca 1.180 fps)
Keine Störung jeglicher Art, ob langsam oder schnell geschossen. Das gigantisch dimensionierte Auswurfsfenster trägt genauso seinen Teil dazu bei wie der aggressive Auswurf selbst. Insgesamt habe ich grob geschätzt etwa... ich weiß es mittlerweile wirklich nicht mehr, jedenfalls deutlich über 10.000 fehlerfreie Schuss durch. Ich habe auch versucht einen Fehler zu erzwingen indem ich einhändig, weak hand only, die Waffe schräg haltend, nur mit Daumen und Mittelfinger haltend Schüsse abgegeben hatte, auch schneller. Ohne „Erfolg“, die USP schoss immer, auch Limp Wristing ist somit kein Thema.
Bisherige Geschwindigkeitsmessungen (Lab Radar), gemittelt aus 5 bis 25 Schuss, Ausreißer ausgeschlossen:
Federal HST 124gr: 1.162 fps
Federal HST 147gr: 1.010 fps die erste Charge, die zweite Charge 1.040 fps
Speer Gold Dot 124gr +p: 1.233 fps
Speer Gold Dot 147gr: 1015 fps
Fiocci EMB 93,6gr: 1.289 fps
Fiocci 123gr FMJ RN: 1.129 fps
Magtech 124gr FMJ RN: 1.122 fps
Magtech 147gr FMJ FN: 1.048 fps
Geco Hexagon 124gr: 1.057 fps
Geco Action Extreme 108gr: 1.202 fps
CCI Blazer 124gr FMJ: 1.070 fps
Die Waffe ist bezüglich Geschwindigkeiten auch gegen andere Waffen angetreten und zumindest mein Exemplar schlägt sich vergleichsweise gut, auch gegenüber Waffen mit etwas längeren Läufen (zT auch Polygon, zB G17). Generell fällt auf, dass die Geschwindigkeiten für einen 4,25"-Lauf vergleichsweise hoch sind, sobald schwere Geschosse zum Einsatz kommen. Gefällt mir.
Die Wermutstropfen mit der USP sind für mich folgende:
- Zubehör: idR zwar beschaffbar, aber es dauert und kostet.
- Montageschiene: Nicht mal ein Lichtmodul kann ohne weiteren Aufwand dran.
- Griff: Funktional, aber brutal, mit Handschuhen für mich grenzwertig wuchtig
- Verschlussfanghebel: Ausser Reichweite ohne Umzugreifen
Glücksmomente beschert sie mir weil:
- Sehr sanft im Schussverhalten.
- Äusserst verlässlich, ergo keine Diva, vertilgt alles anstandslos
- Modular in jeder Hinsicht abgesehen vom Verschlussfanghebel.
- Magazinauswurf ohne Umgreifen, dadurch sehr schnell.
- LEM: Sicherheit wie DA-only, gefühlt strengere SA-only
Zusammengefasst ist die USP eine verlässliche, robuste, akkurate, sichere und modulare Pistole mit exzellenter Reputation, abseits der hiesigen Glock- und CZ- Monotonie. Werksseitig ist sie sicher keine Pistole für das Präzisionsschiessen, sie kann aber dazu gemacht werden (werkseigener Matchabzug und LPA-Visierung), eigene Versionen dafür gibt es auch (Elite und Expert), eine Tactical- Variante (mit Mündungsgewinde) ist ebenfalls verfügbar.
Die USP ist definitiv eine Pistole mit Bad- Ass- Charakter, die richtig Spaß macht und der Panzer unter den Knarren. Getoppt wird dies nur noch durch die MK23, die übrigens die Fat Mama der USP ist (nicht so ganz, aber letztendlich läuft es darauf hinaus). Für mich ist sie der Maßstab an "Sorglosigkeit", denn sie verlangt kaum Pflege, zickt einfach nie, wenn mir danach ist bau ich sie zu DA/SA oder gar zur Sportpistole um (Matchabzug und Visierung) und ich geb sie nie wieder her.
