Wie kam es nun also dazu?
Wie einige sicher schon mitbekommen haben bin ich ein Anfänger im Felde des Schießssports aber zwei sehr nette Forumskollegen (MarkM und gynta) haben mir vor meinem ersten Waffenkauf ein Testschiessen in der https://www.shootingrangenord.at/ermöglicht. Obwohl es eigentlich um 9mm ging, durfte ich auf eine Model 41 probieren und die hat mir sehr gut gefallen.
Also einmal auf egun.de die Lage sondiert Erste Erkennnis: die 22er sind bei den Deutschen Nachbarn einfach wesentlich billiger als bei uns. Zweite erkenntnis: einige Verkäufer benennen ihre Auktionen so schlecht, dass sie mit der Suchfunktion nicht gefunden werden. So auch das Model 41 welches ich schließlich ersteigert habe: Mit der Suche nach S&W Mod 41, oder nur S&W 41, oder Smit & Wesson Model 41 hat man das nicht gefunden. Eigentlich bin ich nur durch Zufall beim Stöbern drübergestolpert. Wer also was sucht: Stöbern zahlt sich aus.
Smith & Wesson Model 41
Das Model 41 ist eine Halbautomatische Pistole die von Smit & Wesson nach dem zweiten Weltkrieg als Sportwaffe zum Scheibenschiessen und „Plinken“ entwickelt wurde. Es ist ein Rückstosslader mit einem wirklich guten Single- Action Abzug mit einem einstellbaren Triggerstop. Entwickelt wurde ursprünglich mit einem 5 ½ Inch Lauf und einem 10 Schuss Magazin. Als Griffwinkel wurde mit 105° der selbe wie beim Colt 1911er gewählt.
Die Entwicklung hat mit den beiden Prototypen X-41 und X-42 1947 begonnen und nach immerhin 10 Jahren Entwicklung (da hat man sich ja wirklich Zeit gelassen
Es gab immer wieder abgewandelte Varianten: 1960 wurden 1000 Stück in der Version .22 Short für die, die einen leichten Alu schlitten hatten, da mit der kurzen 22er Patrone zu wenig Energie vorhanden war um den schweren Schlitten zu bewegen.
Für die Olympischen Spiele 1964 brachte man eine Version mit einem 7 3/8 Lauf herausgebracht.
1978 war dann die vorerst letzte große Änderung: der 7 3/8 Lauf wurde eingestellt und durch einen 7 inch Lauf ersetzt und in allen versionen wurde der Cocking Indicator gestrichen.
1991 gab es für ein paar Monate noch eine Version mit 6 inch Lauf, bevor 1992 die Produktion eingestellt wurde.
Nach 2 Jahren hat man bei Smith & Wesson jedoch entschieden die Produktion wieder aufzunehmen und seit 1994 kann man zwischen einer 5 ½ und einer 7 inch Laufvariante wählen, auch Performance Center Versionen gibt es. Entscheidet man sich heute für einen Neukauf muss man richtig tief in die Tasche greifen: unter 2000 € wird das nichts.
Mein Model 41:
Was habe ich nun ergattert? Nun ensprechend meiner Webrecherche nach der Seriennummer wurde mein Modell zwischen 1977 und 1978 gebaut. Da das Model noch den Cocking Indicator hat passt das gut ins Bild.
Wie war der Zustand? Nun oberflächlich gut. Entsprechend dem Alter gibt es ein paar Kratzer und die Griffschalen sind nicht mehr sehr schön. An der linken oberen hinteren Ecke bei der Daumensicherung ist hier, scheinbar schon vor langer Zeit, ein Eckerl weggebrochen.
Wie schießt das Model 41? Nach den Startschwierigkeiten die ihr diesem Thread https://leuchtspur.eu/forum/viewtopic.php?f=11&t=4263entnehmen könnt, nun sehr gut.
Der Field Strip Extended Version:
Im folgenden nun ein paar Bilder die den Field Strip zur reinigung zeigen, der bei diesem Modell aufgrund der Anordnung und Art und Weise des Schlittens und des Laufes nicht dem „Schema F“ folgt.


Hier der Cocking Indicator:
Decocked

Cocked

Um den Lauf abzunehmen muss zuerst der Abzugsbügel nach unten gezogen werden. In meinem Falle ging das sehr streng und erste nach gründlicher Bremsenreinigerreinigung und Neuölung geht es halbwegs. Da mir der Vergleich fehlt weiß ich nicht, ob das so passt.

Danach kann der Lauf nachdem der Schlitten ein wenig nach Hinten gezogen wurde nach oben abgenommen werden:

Ist der Lauf abgenommen, kann der Schlitten nach hinten über das Ende der Führung hinausgezogen und abgenommen werden


Nun kann man von oben ins Griffstück hineinschauen. Vorne der Verschluss für die Lauffixierung:

Nun kommen wir in den Extended Part des Field Strips.
Auf der Rechten Seie, normalerweise vom Schlitten verdeckt, hat man einen Blick auf den Abzug:

Nimmt man ie Grifschalen ab, sieht man links gut auf den schlittenfanghebel und die Daumensicherung. Diese ist ein wenig frickelig: Diese hängt sich nicht nur in den Schlitten ein, sondern sichert auch den Abzug. Nachteilig ist einerseits die Fixierung durch dieses Blechplatterl der entweder gar nicht hält oder so Bombenfest das man es kaum aufbekommt. Andererseits besteht die latente gefahr mit dem Daumen diese versehentlich nach oben zu schieben und einzulegen. Besonders wenn man so große Hände hat wie ich.

Des weitern hat man nun auch einen guten Blick auf die Magazinfixierung, Diese war bei mir so verdreckt, dass man das Magazi nselbst bei voll gedrücktem Magazin Auswurf nur schwer herausbekam. Nach Abnahme der Griffschalen kommt man zur Reinigung aber gut dazu.

So, ich hoffe das hat euch gefallen und vielleicht hat ja jemand was dazu gelernt.
Fun Fact zum Namen am Schluss: das Gewicht des Urmodells Betrug genau 41 Ounces….