GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

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impact
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von impact »

Hab mir auch einen bestellt. Bin gespannt wie er sich im Vergleich zum Originalabzug der PDP schlägt.
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impact
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von impact »

So.. kurzes Update mit ersten Eindrücken in einer Gen4 Glock:

Einbau war recht unkompliziert, die einzige Herausforderung ist es die Abzugsstange einzuhängen, wenn sie ausgehängt wurde. Ich hab mir Kawatecs Video dazu nicht angeschaut aber etwas davon gelesen eine lose Steuerfeder zur Hilfe zu nehmen und das hat recht gut geklappt.
Einlaufzeit scheint das Teil schon zu brauchen, out of the box hat es schon noch ein wenig gekratzt, aber nach ein bisschen polieren, ein bisschen Öl und viel trocken abschlagen hat es sich deutlich gebessert.
Die andere Form des Abzugsschuhs führt dazu, dass der Abzug im "Druckpunkt" nun ca 1.5-2mm weiter weg vom Griffrücken liegt. Ist minimal auch von der Form und Lage der Rampe an der verwendeten Steuerfeder abhängig. Ich persönlich profitiere davon mit meinen großen Händen, andere werden es u.U. weniger mögen.
Für mich hat es mit dem Sicherheitszüngel in der Mitte keine nennenswerten Probleme gegeben, bei viel herumprobieren ist mir anfangs aber schon aufgefallen, dass ich gespürt habe wie die Kante die sich mit dem Griffstück verspreizen würde gerade noch mit minimalstem reiben am Ausschnitt für den Abzug vorbeigekommen ist. Blockiert hats bei mir nie, aber anfangs hab ich es leicht wahrgenommen. Mittlerweile ist das aber weg und das erste was ich spüre ist wenn die Rampe am Abzugsbügel zur Schlagbolzensicherung Kontakt bekommt.

In der Gen4 ist offensichtlich irgendetwas an der innengeometrie anders, dass dazu führt dass der Abzug nach dem Brechen weiter durchfällt als es in Gen5 der Fall sein dürfte. Da ich keine Gen5 habe, kann ich dazu nicht viel mehr sagen.
Bisher hab ich in der Gen4 eine Ghost Rocket 3.5 Steuerfeder genutzt, die die fast gleiche Rampengeometrie (und damit Abzugsverhalten) wie eine minus Steuerfeder hat, jedoch einen kleinen Fortsatzt richtung abzugsstange hat, der als Triggerstop fungiert. Ab werk ist diese Kante so weit vorne, dass der Abzug nicht weit genug gezogen werden kann um zu brechen, und muss dann vorsichtig mit der Feile abgetragen werden bis es passt. Mit ein wenig Sicherheitsreserve kann der Nachzug somit um ca 2mm verkürzt werden, und entsprechend auch der Reset.
Diese Steuerfeder war im Performance Abzug allerdings problematisch, da die Kante zu hoch für die Abzugsstange des performance abzuges war, welche gerade noch darunter abgetaucht ist. Also Ghost Rocket 3.5 und Ghost Pro 3.3 fallen weg, und die normalen minus und Dot federn wären ein spürbarer Rückschritt bezüglich Nachzugsweg und Resetweg gewesen.

Der Connector/dei Steuerfeder bei der ich mehr Erfolg hatte, ist die Ghost Evo Elite 3.5, welche einen deutlich breiteren Fortsatz hat, der zwar in erster linie höher ist, aber auch nach unten noch gerade so viel breiter ist, dass es sich noch knapp ausgeht die Abzugsstange wenn sie weit genug abgekippt ist zu stoppen. Auch diese Steuerfeder ist von der Rampenform sehr an die Minus Feder angeleht, was das Abzugsverhalten nun analog einer Minus Feder im Performance Trigger beeinflusst, jedoch eben mit Triggerstop, was der Gen4 sehr zugute kommt.
Ohne diesen Triggerstop, mit gewöhnlicher Dot oder minus feder, hat sich der Endanschlag in der Gen 4 richtig billig und schwammig angefühlt, mehr so als ob man in eine Blechwand vor der ein haufen Holzkisten und Kartonschachten stehen fährt, und nicht gegen eine solide Betonwand.
Aktuell ist es nun so, dass der Abzug ca dort die Wand hat, wo die Stirnseite des Züngels fast perfekt senkrecht steht, also ziemlich direkt unter der Abzugsachse. 2mm davor spürt man einen leichten Widerstand von der Schlagbolzensicherung. Vom Druckpunkt weg sind es in etwa weitere 2-2.5mm Abzugsweg die der Abzug zum brechen braucht, und bei knapp 3mm steht er dann im Anschlag der Evo Elite Steuerfeder. Ohne diese wären dann nochmal 2-3mm Kartonschachteln usw ;-)
Die ~2mm Brechweg sind allerdings recht sauber und rollend. Also wenn man zB nur 1mm Brechweg bewältigt, bleibt die Raste dort nicht kratzend hängen, und beim nächsten mal sind es nur mehr 1mm, sondern der Druckpunkt bleibt wo er ist und der Abzugswiderstand bleibt konstant. Beim normalen Abziehen, fühlt man, dass der Abzug nach dem Druck"punkt" noch etwas nachgibt, mit einer normal dosierten Fingerbewegung fällt dieser dann aber eh schon nach 1- max 1.5mm Weg recht sauber durch.

Bei meinem vorigen Abzug (mit ~ 45k Schuss "eingelaufenem Stanardabzug mit Ghost Rocket 3.5 connector, und 10x soviel trocken) ist aufgrund des höheren Gewichts der Druck"punkt" zwar ausgeprägter (weil mehr widerstand), aber danach bricht er nicht sauberer, sondern etwas kratziger. Verhalten mir normaler minus Feder wäre analog dazu.
Zum performance trigger zurück: Das alles gilt für labwegs eingelaufen, bissl nachbearbeitet, geält und mit Ghost Evo Elite Steuerfeder, welche in etwa die gleiche Rampenform hat wie eine mimus Feder. Durch eine steilere Rampe, wie zB die der Dot Feder, ist der Druckpunkt dann ausgeprägter, der Brachvorgang kürzer (weil mehr Abwärtsbewegung in der Abzugsstange pro Rückwärtsbewegung verrichtet wird) und das Abzugsgewicht etwas höher.
Mit Dot Feder bin ich in dem Abzug aber recht nahe an mein bisheriges Setup gekommen (Std. Abzug, Rocket 3.5) plus deutlich mehr Restweg und längerer Reset, sodass ich dieses Setup für mich in der Gen4 ausschließe, und nur mehr die leichteren Steurfedern probiert habe.
Der Elefant im Raum ist jetzt natürlich das Abzugsgewicht, und dazu kann ich leier nichts sagen, weil ich keine Abzugswaage habe. Das Abzuigsgewicht an sich finde ich persönlich aber nicht so wichtig, da es durch Form des Abzugszüngels und der Gesamtcharakteristik des Abzugs leicht verfälscht werden kann.
Mein Eindruck dazu war aber, dass das Abzugsgewichtverhältnis aus Vorweg und ab dem Druckpunkt mit der Dot Feder weniger gut harmoniert hat. Es war eher ein weicher Vorweg und dann ein unverhältnismßig hoher Widerstand. Das war bei meinem vorigen Setup ausgewogener, da hier der Widerstand im Druckpunkt zwar etwas höher war, aber dafür auch der Vorweg durchs Schlagbolzenfeder vorspannen. Ich habs einfach gern wenn Vorzugwiderstand zu Druckpunktwiderstand in etwa bei 50:50 Gesamtabzugsgewicht liegt . Mit Dot Feder im performance Abzug wars dann eher ~30:70.
(deswegen liegen mir auch die geissele enhanced AR15 Abzüge nicht so, da ist überhaupt 70:30).

Insgesamt bin ich aber mit der Charakteristik recht zufrieden. Es könnte eine Spur weniger "Brechweg" haben, und eine Spur mehr gewicht, aber dazu müsste ich eine passende Satuerfeder mit Triggerstop finden, und das werde ich mir vorerst sicher nicht antun, sondern mich an den Abzug mal so gewöhnen wie er jetzt ist, und dann weiterschauen.
Was ich allerdings versucht habe, was gefühlt ein Schritt richtung verbesserung für mich war, ist die Standard Schlagbolzenfeder durch die stärkere, rote 28N Version zu tauschen. Das behebt das Problem zwar nicht am Kern (Steuerfederrampengeometrie) aber erhöht das Abzugsgewicht gerade ein bisschen.

Für Präzisionsdisziplinen sehe ich hier überhaupt keine Probleme, als Setup für eine Selbstverteidigungswaffe eher schon. Für dynamische Disziplinen vorliebenabhängig, würde ich sagen. Da ich gerne vom Druckpunkt wegarbeite, werde ich in den nächsten Trainings testen, ob ich in die Gefahr laufe verfrüht durchzuziehen. Tendenziell fange ich aber bei solchen Abzügen (zB Geissele Enhanced) dann unterbewusst an, nicht mehr vom Druckpunkt wegzuarbeiten, sondern vom Abzugskontakt. Was die Vorteile eines 2 stage Abzuges dann natürlich zunichte macht. Aber die Option auf 28N aufzurüsten gibt es, und wer weiß, vielleicht finde ich ja noch eine für mich passendere Steuerfeder.

Auch wenn sich das alles jetzt vielleicht nicht allzu euphorisch liest, insgesamt finde ich den Abzug aber doch gut genug, um ihn zu behalten. Ich hab sicher nicht alle Abzüge die es für Glocks gibt schon mal in der Hand gehabt, aber das hier ist definiv einer der besten davon.
Konstruktionsbedingt ist er trotz voll vorgespanntem Abzug noch immer nicht sehr definiert, sollte dafür aber Dreck vertragen und lässt über die austauschbaren Steuerfedern noch Anpassungen zu.
Wer allerdings einen wirklich hervorragenden out of the Box Schlagbolzenschloss Abzug haben möchte, der sollte sich eine PDP zulegen :whistle:

PS: sollte jemand erfolgreich einen Abzugsszüngeltausch machen, ich hätte interesse daran das Züngel meines Originalabzuges gegen das Performance Trigger Züngel zu tauschen, da mir die Lage des Druckpunktes hier zugute kommt. Hab aber noch nicht geprüft, ob die Achsen des Züngels tatsächlich die gleiche Lage haben um es kompatibel zu machen...
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Old Dog
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von Old Dog »

@ impact:
Interessanter Bericht über deine Versuche mit unterschiedlichen Steuerfedern.

In meinem Fall habe ich nur die Minusfeder eingebaut (das bissl Überzug stört mich nicht), allerdings habe ich den Trigger komplett zerlegt u. die untere Hälfte des triggershoes (also ab dem Knick) um ca 1,5mm nachgesetzt, also fast gerade gemacht. Das "Klapperl" bewusst nicht geändert, so das es wenn es voll eingedrückt ist noch ca 1-1,5mm den triggershooe überragt.
Das passt jetzt perfekt für meinen Abzugsfinger, u. auch das Hängenbleiben ist damit Geschichte (auch bei schlampigen Zugriff u. Betätigung)
Gegen das allgemeine Kratzen habe ich alle Gleitflächen entsprechend bearbeitet.
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von ICEMAN »

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Glock 45 mit originalem Gewicht und Reddot von einem Freund - erster Versuch 15 Schuß 7 m. Nicht so schlecht, aber der Abzug hat einen schwammigen Druckpunkt, ich tausche nicht gegen meine Apex und Timney.
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