Bau von (nicht schussfähigen) Repliken

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GGRShM
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Bau von (nicht schussfähigen) Repliken

Beitrag von GGRShM »

Gibt's hier eventuell Erfahrungen mit dem Bau von (nicht schussfähigen) Repliken historischer Waffen (Zeitraum ca. 1860 bis 1920)?
Zum Beispiel welche gesetzlichen Auflagen es zu erfüllen gibt, wie's mit Urheberrecht usw. aussieht und wie/wo man an Pläne/Zeichnungen etc. kommt. 🤔

Bin verliebt in Teile, wie die Burgess Folding Shothun, Hotchkiss Submachine Gun oder den Lemat Revolver und hätte gern sowas zu Hause. Nur gibts davon nicht viele. Und wenn, dann deutlich außerhalb meines preislich leistbaren Bereiches. 😅

Und nein, 3D-Druck ist kein Thema.
Stahl und Holz ist, was zählt. 🤘💪
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wilhelmshoehe
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Re: Bau von (nicht schussfähigen) Repliken

Beitrag von wilhelmshoehe »

Zum einfachen Thema, Urheberrecht: https://de.wikipedia.org/wiki/Regelschutzfrist
"Die Regelschutzfrist beträgt in der Europäischen Union und der Schweiz 70 Jahre, beginnend mit dem Ablauf des Todesjahres des Urhebers (post mortem auctoris, abgekürzt p. m. a.)."

Zum happigeren Thema, dem WaffG:
Wenn die Replik bereits als nicht schussfähig konstruiert wird, dann sehe ich diese eher nicht durch die Legaldefinition von Waffen im § 1 WaffG erfasst. Einzelfallbetrachtung!

Die Krux ist jedoch, was gilt als nicht schussfähig! -> Hier würde ich mir die EU Deaktivierungsstandards ansehen. https://eur-lex.europa.eu/legal-content ... 0337&rid=9

Aber Achtung! Das betrifft auch alle Einzelteile, welche als wesentliche Bestandteile definiert sind. Z.B ein im Prinzip schussfähiger Lauf, Trommel auch wenn für eine nicht schussfähige Replik einer Waffe konstruiert, wäre trotzdem vom WaffG erfasst!

Schlussendlich wäre auch § 45 WaffG zu beachten.

Obiges ist natürlich keine Rechtsberatung, welche ich dir bei dem Thema sehr, sehr nahe legen würde.
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GGRShM
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Re: Bau von (nicht schussfähigen) Repliken

Beitrag von GGRShM »

Danke erstmal für die Tipps und den guten Rat.

Mir ist bewusst, dass da einiges an Recherche (nicht nur im rechtlichen Bereich) notwendig ist. In erster Linie gehts mir um den Beginn einer kleinen Informationssammlung. Bis was aus den Projekten wird, geht eh noch einiges an Wasser die Donau runter.

An die Deaktivierungsstandards habe ich auch schon gedacht.
Wobei konstruktive Abänderungen (z. B. leicht geänderte Maße, damit Teile nicht mit Originalen austauschbar werden) einen sicher auch schon weit bringen. Weiters könnte man ja mit den verwendeten Materialien (z.B. Alu- und Zinklegierungen, wie bei Schreckschusswaffen) helfen klarzustellen, dass die Teile nicht für scharfe Munition geeignet sind.
Natürlich muss das alles dann noch von offizieller Seite dementsprechend überprüft und beurteilt werden...bla...

Aber naja, irgendwo muss man ja mal anfangen. 😁
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Varminter
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Re: Bau von (nicht schussfähigen) Repliken

Beitrag von Varminter »

Bei deinem Lehrberuf solltest du die berufliche Aus-Weiterbildung in Richtung Büchsenmacher überlegen.
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Hane
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Re: Bau von (nicht schussfähigen) Repliken

Beitrag von Hane »

Und statt nicht schussfähigen Repliken würde ich gleich schussfähige anstreben.
In Deutschland undenkbar, bei uns sollte es machbar sein.
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GGRShM
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Re: Bau von (nicht schussfähigen) Repliken

Beitrag von GGRShM »

Varminter hat geschrieben: 6. Juni 2023, 10:10 Bei deinem Lehrberuf solltest du die berufliche Aus-Weiterbildung in Richtung Büchsenmacher überlegen.
Die Überlegung hat mich überhaupt erst zu dem Beruf gebracht. 😉
Nur
1. sind Büchsenmacher meistens sehr kleine Familienunternehmen, die selten bis nie Lehrlinge von "außerhalb" aufnehmen und auch sonst kein weiteres Personal benötigen oder es sich nicht leisten können. (Hab bei den paar in meiner Umgebung gefragt.)
2. wird so eine spezifische Aus-/Weiterbildung mangels Nachfrage sonst praktisch nirgends angeboten.
3. kann ich's mir nicht leisten, Ferlach privat zu zahlen.

Darum war Zerspaner eben das Nächstbeste. Aber vielleicht komm ich ja jetzt besser wo unter. 😁
Hane hat geschrieben: 6. Juni 2023, 19:13 Und statt nicht schussfähigen Repliken würde ich gleich schussfähige anstreben.
In Deutschland undenkbar, bei uns sollte es machbar sein.
Der Gedanke ist natürlich da, aber sicher mit erheblichem Mehraufwand verbunden. Muss mich erst informieren, was es da für (u.a. sicherheits-)rechtliche Auflagen zu erfüllen gibt.
Wie gesagt, irgendwo muss man ja mal anfangen.
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Varminter
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Re: Bau von (nicht schussfähigen) Repliken

Beitrag von Varminter »

Du könntest als Zerspanner auch bei Waffenfirmen wie BlaSauMau anklopfen.

Dort allfällige Weiterbildungen absolvieren.

Nur als Tipp.
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GGRShM
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Re: Bau von (nicht schussfähigen) Repliken

Beitrag von GGRShM »

Varminter hat geschrieben: 8. Juni 2023, 13:36 ... als Zerspanner auch bei Waffenfirmen wie BlaSauMau... Dort allfällige Weiterbildungen...
Danke. Aber schwierig.
Bin mitten in Niederösterreich. Der Kosten-Nutzenfaktor ist mir ehrlichgesagt zu gering, aldass ich bei Firmen anklopfe, die ihre österreichischen Zweigstellen in Tirol, Kärnten etc. haben.

Mir am nächsten sind Steyr (~85km) und Glock (~130km), und beide haben - zumindest soweit ich weiß - mit traditioneller Büchsenmacherei schon lange nichtsmehr zu tun.
Andererseits brauchen die sicher auch immer wieder mal Leute für die Produktion. 🤔
yoda
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Re: Bau von (nicht schussfähigen) Repliken

Beitrag von yoda »

Es gibt keine Vorschriften, wenn du ein reines Dekorationsmodell baust unterliegst du keinerlei Vorgaben solange du keine funktionsfähigen relevanten Teile herstellest z.B. Lauf, Rahmen, Verschluss, Gehäuse (wenn gasdruckbelastet), Deaktivierungsvorschriften haben keine Relevanz, auch muss das Produkt von niemandem begutachtet werden, es ist schließlich keine Waffe und war auch keine.
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