rhodium hat geschrieben: ↑25. September 2020, 22:19
@eriochromcyanin
Sehr interessant was du da so machst, ich habe beruflich manchmal den Photon S im Einsatz. SL Verfahren leiden halt immer unter der umständlichen Reinigung und zwingenden Nachvergütung. Hautfreundliches Methacrylat finde ich interessant ... was nimmst du da?
Was ich noch sagen wollte: viele Methacrylate haben einen Tg von deutlich unter 100 °C, ich würde das Ofenlicht deshalb gut im Auge behalten.
Du sprichst da die gängigen Probleme von diesen Verfahren an... also man muss da schon wissen, was man tut.
Ansonsten, für den Einstieg gibts ja diese "wash&cure stations", wo man das ohne viel Sauerei reinigen und nachhärten kann.
Zum Material:
die meisten günstigen Photopolymere kommen derzeit aus dem asiatischen Raum und basieren auf Acrylaten. Sie stinken, sind zumindest gesundheitsschädliche, wenn nicht sogar giftig und haben oft fürchterlich schlechte mechanische Eigenschaften. Vorteil: sie sind billig und härten schnell aus. Nachteil: die Teile sind eigentlich nur für optisch gut aussehende Staubfänger brauchbar. praktisch einsetzbar sind diese Teile dann nicht.
was ich hier einsetze, basiert auf Methacrylaten, welche sonst auch in Zahnfüllungen zum Einsatz kommen. Daher auch keine Geruchsbelästigung oder Gefahr für die Gesundheit. Und der eigentliche Vorteil: die mechanischen Eigenschaften, hohe Festigkeit und hohe Wärmeformbeständigkeit. HDT liegt bei 121 °C und der Tg irgendwo in der Größenordnung von 150-200 °C (der ist aber bei Photopolymeren in der Praxis eher nicht relevant).
Nachteile: Gelbstich im uneingefärbten Zustand und Methacrylate brauchen etwas längere Belichtungszeit.
(Quelle gibts gerne per PN

)