Alles rund um die Rehwild Fütterung

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Lindenwirt
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Alles rund um die Rehwild Fütterung

Beitrag von Lindenwirt »

Grüss euch und WMH.
Warum wir füttern, dazu kann man ganze Abhandlungen schreiben und können wir ggf. ja hier erläutern.
Was mich interessieren würde, was füttert ihr und wie schaut es heuer aus mit der Fütterungsannahme?
Ich bin seit heuer Gesellschafter in einem ca. 200ha grossen Rehwildrevier. Höhenlage ca. 300-600m. Sehr ruhiges Revier ohne Siedlungen oder Einfamilienhäusern, auch nur eine überschaubare Anzahl Wanderer, etc. Ich würde schätzen ca. 40% Waldanteil, der Rest Wiesen und Weiden.
Gefütter wird bei mir heuer Luzerneheu geschnitten mit Maissilage, ca. 50:50.
Ein bisschen Hafer und Waidmannsheil Müsli zusätzlich zum schmackhaft machen. Annehmen tun sie sie mir aktuell eine Fütterung, zwei sind unberührt. Die Fütterungen sind auch neu angelegt, mein Vorgänger hat gesundheitlich bedingt das Füttern nur halbherzig betrieben. Fütterungen stehen jetzt alle nahe dem Einstand in ruhiger Lage. Drei sind es ingesamt.
Was sind eure Erfahrungen bisher. Mir kommt vor dass aufgrund der milden Witterung noch nicht sehr viel angenommen wird.
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Re: Alles rund um die Rehwild Fütterung

Beitrag von Hane »

Hast du eine Schneedecke?
Bei uns im Flachland fressen die Rehe höchstens dann von der Fütterung, wenn es Tagelang eine ordentliche Schneedecke hat. Also nie.
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Varminter
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Re: Alles rund um die Rehwild Fütterung

Beitrag von Varminter »

Persönliche Meinung: Rehfüttern ist ausser im Bergrevier mit wirklich hoher Schneedecke überflüssig.
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gipflzipfla
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Re: Alles rund um die Rehwild Fütterung

Beitrag von gipflzipfla »

Persönliche Meinung: wenn man dem Rehwild etwas vorlegt, was nicht zum Wiederkäuen geeignet ist, dann fördert man die Pansenübersäuerung und schadet damit dem Rehwils mehr, als an ihm nutzt!

Wiederkäufähige Vorlage: Luzernenheu Grumat, kurzer Schnitt, auf ca. 3cm Länge geschnitten.
Rehwild ist diesbezüglich sehr sehr wählerisch und nimmt an Heufütterungen ohnehin kaum etwas auf.

Das Rehwild hat über Jahrtausende schon viel viel schlimmere Winter als heut o h n e Fütterung überlebt!
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Re: Alles rund um die Rehwild Fütterung

Beitrag von wilhelmshoehe »

Wir füttern nicht, weder im Flachland noch im Hochgebirge.
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Re: Alles rund um die Rehwild Fütterung

Beitrag von IT Guy »


das ist sehr empfehlenswert!
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Lindenwirt
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Re: Alles rund um die Rehwild Fütterung

Beitrag von Lindenwirt »

Hallo,
Pansenübersäuerung sollte kein Thema sein, wie geschrieben, geschnittenes Luzerneheu mit Maissilage. (Fa. Sonnenklee) Artgetechter geht es kaum, eher das Thema dass die Lockwirkung nicht die größte ist denke ich mir.
Nicht füttern wäre eine gute Alternative, ich bin aber in einer Genossenschaftsjagd, rundherum wird gefüttert, würde ich das nicht tun wäre ich da quasi eine Insel. Aber ansonsten bin ich da bei euch. Ich füttere auch nicht wegen der Notzeit, sondern um einen gewissen Lenkungseffekt zu erzielen und den Verbiss zu minimieren. Aber ich stelle mir eh auch schon die Frage wie sinnvoll das ist.
Edit: Nein, keine Schneedecke. Letztes Jahr schon mal ein paar Wochen, mal sehen wie es heuer wird.
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Re: Alles rund um die Rehwild Fütterung

Beitrag von gipflzipfla »

Lindenwirt hat geschrieben: 5. Dezember 2022, 22:17 Hallo,
Pansenübersäuerung sollte kein Thema sein, wie geschrieben, geschnittenes Luzerneheu mit Maissilage. (Fa. Sonnenklee) Artgetechter geht es kaum, eher das Thema dass die Lockwirkung nicht die größte ist denke ich mir.
Genau der Mais ist es aber, welcher in seiner fehlenden Eignung zum Wiederkäuen genau zur Pansenakzidose führt.
Wenn das Rehwild nicht genügend faserreiche Äsung zu sich nimmt, weil es lieber bei und um die Fütterungen herum steht, ist diese Gefahr ständig und latent gegeben.
Lindenwirt hat geschrieben: 5. Dezember 2022, 22:17 Nicht füttern wäre eine gute Alternative, ich bin aber in einer Genossenschaftsjagd, rundherum wird gefüttert, würde ich das nicht tun wäre ich da quasi eine Insel. Aber ansonsten bin ich da bei euch. Ich füttere auch nicht wegen der Notzeit, sondern um einen gewissen Lenkungseffekt zu erzielen und den Verbiss zu minimieren. Aber ich stelle mir eh auch schon die Frage wie sinnvoll das ist.
Edit: Nein, keine Schneedecke. Letztes Jahr schon mal ein paar Wochen, mal sehen wie es heuer wird.
Wenn rundum gefüttert wird, dann lenkst Du bei Dir ja auch nichts mehr.
Der Verbiss ergibt sich u.a. auch aus der Beunruhigung im Revier... ganz einfach, weil das Wild nicht mehr auswechselt, aber trotzdem Äsung braucht.

Genaueres kannst Du hieraus für Dich zur Kenntnis nehmen:

https://bfw.ac.at/050/pdf/Deutz.pdf

Ich war übirgens schon bei seinen Vorträgen zu dem Thema.... Echt empfehlenswert :up:

Bei uns hat man die Rehwildfütterungen eingestellt. Auch wegen dem ganzen Aufwand, zur Absicherung gegen Aufnahme durch Rotwild.
Es ist halt problematisch wenn an sich das Wild konzentriert an einen Platz zieht, wo es dann auf seine Versorgung wartet.
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Re: Alles rund um die Rehwild Fütterung

Beitrag von Lindenwirt »

Hi,

bin mir nicht ganz sicher ob wir vom selben sprechen, ich mische 50% geschnittenes Luzerneheu (getrocknet, entstaubt, 2-3cm, ...) mit 50% Maissilage. In der Maissilage ist natürlich die gesamte Pflanze, gehäckselt und in Fässern siliert.
Mischt man das, hat man die perfekte Futtermischung, auch lt. meinen Büchern von Deutz, Gasteiner und Co. welche genau diese Zusammensetzung beschreiben. Im Dezember/Jänner kann ich den Silagengehalt dann auch runterfahren. Bei der Silage habe ich aber jedenfalls das Thema des Schimmels, einmal in der Woche muss ich die Fütterungen ausräumen und neu befüllen damit hier nichts passiert.

Aus deinem Link:
"Der unbedarfte Betrachter wird wohl am ehesten davon ausgehen, dass eine Fütterung des
Rehwildes vor allem in schneereichen Bergregionen zu rechtfertigen oder zu fordern sei. Und dass
in klimatisch günstigen Tieflagen die Winterfütterung am ehesten entbehrlich sein dürfte. Wenn
allerdings die Verbissschadens-Reduktion im Vordergrund steht, ist die Sache genau umgekehrt! In
den klimatisch milderen Lebensräumen mit landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen wurde die
„Schere“ zwischen sommerlichem und winterlichem Nahrungsangebot massiv geöffnet. Während
der Vegetationszeit gibt es auf Äckern und Wiesen für das Rehwild großflächig reich gedeckten
Tisch – das erlaubt hohe Zuwachsraten. Außerhalb der Vegetationszeit hingegen bzw. bereits
unmittelbar mit der Ernte herrschen massive Nahrungsengpässe. Dadurch kommt es in den
verbliebenen Waldinseln zu einem enormen saisonalen Anstieg der Wilddichte. Unter solchen
Rahmenbedingungen lässt sich mittels Fütterung des Rehwildes außerhalb dieser Waldinseln eine
erhebliche Verbiss-Entlastung erzielen, wenn gleichzeitig für entsprechende Deckungs- und
Äsungsmöglichkeiten abseits des Waldes gesorgt wird."


Das ist genau das Thema welches ich habe und auch versucht habe zu beschreiben.

lgM
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Re: Alles rund um die Rehwild Fütterung

Beitrag von gipflzipfla »

Servus
Lindenwirt hat geschrieben: 6. Dezember 2022, 13:13 Hi,

bin mir nicht ganz sicher ob wir vom selben sprechen, ich mische 50% geschnittenes Luzerneheu (getrocknet, entstaubt, 2-3cm, ...) mit 50% Maissilage. In der Maissilage ist natürlich die gesamte Pflanze, gehäckselt und in Fässern siliert.
.......

"Unter solchen
Rahmenbedingungen lässt sich mittels Fütterung des Rehwildes außerhalb dieser Waldinseln eine
erhebliche Verbiss-Entlastung erzielen, wenn gleichzeitig für entsprechende Deckungs- und
Äsungsmöglichkeiten abseits des Waldes gesorgt wird
."

Das ist genau das Thema welches ich habe und auch versucht habe zu beschreiben.

lgM
nein, wir sprachen nicht vom Selben, denn ich habe das zu Beginn schon n i c h t richtig gelesen / verstanden :|

Entschuldige bitte :!: :!: :whistle:

Bliebe aber die Frage nach den Ruheeinständen fürs Wild... hast Du dieses denn?
Lindenwirt hat geschrieben: 6. Dezember 2022, 13:13...Bei der Silage habe ich aber jedenfalls das Thema des Schimmels, einmal in der Woche muss ich die Fütterungen ausräumen und neu befüllen damit hier nichts passiert.

lgM
das ist dann das nächste Thema...
Einerseits muss zu jeder Zeit genügend Vorlage vorhanden sein und andrerseits, wenn das Rehwild weniger annimmt, dann schimmelt gleich einmal.
Je nach Wetterlage.


Im Frühjahr kommts Rehwild eh wieder zurück :whistle: :chears:

Edit: dann war wenigstens mein Link nicht verkehrt ;)
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