Die Frage der Stahlwahl (jetzt bei Messer) ist immer ein Frage des Einsatzzweckes. Brauch ich etwas robustes, zähes und einfach zum Nachschärfen, dann geht das immer zu Lasten der Schnitthaltigkeit. Brauche ich eine feine schnitthaltige Klinge mit langer Standzeit, dann geht das immer zu Lasten der Elastizität ... jetzt mal vereinfacht dargestellt. Ein Messer aus einer Blattfeder zu machen ist natürlich möglich, die Arbeitszeit könnte man aber in einen hochwertigeren Stahl legen und damit mehrere Eigenschaften - wie beschrieben - abdecken. Wie @jirgel schon geschrieben hat, ist die Blattfeder für „seine groben Einsatzzwecke „ sicher gut geeignet. Wie auch schon erwähnt, das Nachschärfen geht auch leicht von der Hand.
Bei Blattfedern ist oft nicht bekannt, welche Elemente darin verborgen sind. Oft ist der Kohlenstoffgehalt sehr niedrig und dafür andere Stoffe wie Vanadium etc. vorhanden. Alles Elemente die für eine Blattfeder eben geeignet sind. Also als Monostahl für das grobe geht das allemal. Für ein Laminat oder Damast sind diese Zusammensetzungen gänzlich ungeeignet, da sie sich nur sehr schwer verschweißen lassen.
Aber, wenn man ein wenig mehr auf die Schnitthaltigkeit zählt, die Schärfe und die Härte ... dann kann man mit einer Vielzahl an Stählen ein tolles Messer bauen, schmieden. Auch wenn Robustheit und Zähigkeit gefordert wird, ist die Wahl ein hochwertiger Kohlenstoffstahl. Rein soll er sein und mit entsprechenden Kohlenstoffgehalt. 0,7% für z.B. eine tolle, feine Axt oder 0,8% und höher für ein wirklich Schnitthaltiges Messer. Die Wahl des richtigen Stahls und das Anlassen für den richtigen Einsatzzweck, ist der Schlüssel. Wer es noch besser machen will und kann, der macht eine Klinge aus 3Lagenstahl. Ein hochwertiger Kohlenstoffstahl als Schneide und außen zwei Stähle die der Klinge die nötige Elastizität geben. Sie müssen sich halt auch gut miteinander verschweißen lassen. Für die Schneidlage nimmt man ein einen Stahl mit etwas mehr Kohlenstoff, da der Kohlenstoff beim Verschweißen „im Feuer“ mit den Außenlagen diffundiert, also quasi etwas an „die Freunde links und rechts“ etwas abgiebt.
Ich muss aber auch hier dem @Old Dog recht geben, ... ein Messer muss halt ordentlich schneiden. Aber wie immer ist es eine „individuelle Sache“.
Der @Alaskan454 hat es schon richtig erwähnt, diese Niro Messer (bis auf ganz wenige Stähle, sind Ausnahmen, eine Erklärung würde hier zu weit führen) sind alle nicht schnitthaltig und glänzen nur schön. Hier gehen besagte Eigenschaften zu Lasten der Schnitthaltigkeit.
Beispiel Klappmesser Opinel:
Opinel Messer Cabonstahl - wird
sau scharf, lange Standzeit und schmeckt halt metallisch beim Apfelessen, rostanfällig
Opinel Messer Niro - wird scharf, Standzeit nicht lange, geschmacklos
, rostträge
Am Rande...Opinel verwendet tolle Stähle Carbon als auch Niro. (Keine Werbung)
Ich hoffe ich hab hier verständlich mit meinem bescheidenen Wissen über Messer beitragen können. Das Thema um den richtigen Stahl ist so umfangreich.