Katana

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cas81
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Re: Katana

Beitrag von cas81 »

Deko und Rostträgheit passen grds gut zusammen. Edelstähle sind grds teurer, kommt aber immer auf den konkreten Stahl an.

Was ist von 1566 Carbonstahl für Schwerter zu halten?
Was ich bisher herausfinden konnte: Für Katanas ist am beliebtesten T10, dann 1095 wegen Schärfeerhalt, dann 1060 weil etwas elastischer, dann 1050 für Trainingsschwerter. 1566 wird nirgends erwähnt, zumindest konnte ich nichts finden. Jetzt haben aber gerade die genannten und für tauglich befundenen Hanwei Practical Katanas diesen 1566er.

@Halvar: Danke! Ich dachte, das hängt evtl an der "Liga" der jew Katanas und bessere wären vl eine Spur härter.
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Jagdmatch
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Re: Katana

Beitrag von Jagdmatch »

Interessantes Thema.

1566 ist ein Federstahl der sich durch hohe Elastizität und Dauerfestigkeit auszeichnet.
Der wird hauptsächlich für Federn aller Art verwendet.
Zudem dort, wo es nach Belastung zu keiner bleibenden Verformung kommen soll.

Für ein Trainingsschwert mit stumpfer Klinge, die im Training häufig auf eine andere Klinge trifft, sicher eine sehr gute Wahl.
Mit seinem relativ hohem Kohlenstoffanteil (0,6-0,7) hat er auch entsprechendes Härteverhalten und eignet sich auch für praktische Klingen.
Sicher ein guter Allrounder und geeignet für Anfänger. Auch einer meiner Favoriten neben einer differentialgehärtete Klinge aus 1095.

Wie immer gibt es nicht den generell besten Stahl, sondern die jeweiligen Favoriten für den entsprechenden Anlassfall.
Oder Allrounder mit breiten Einsatzspektrum im jeweils mitlteren Bereich.
Durch unterschiedlichen Klingenaufbau oder Bearbeitungsarten (z.B. Differenzialhärtung) lassen sich bestimmte Eigenschaften noch kombinieren.
Ist natürlich auch eine Frage des Preises.

Klingen für Training, Schnittübungen oder Kampf haben unterschiedliche Anforderungsprofile.
Trainingsklingen müssen nicht scharf sein oder eine hohe Schnitthaltigkeit haben, sollten aber die permanenten Belastung durch Schläge im Training aushalten, sich nicht verformen oder brechen.
Klingen für Schnitttests und derartige Bewerbe werden selten Schläge durch andere Klingen aushalten müssen, sollten aber sehr scharf und zumindest für die Bewerbsdauer schnitthaltig sein.
Kampfklingen müssen Schläge verkraften können. Nichts ist im Kampf schlimmer, als wenn die Klinge bricht. Trotzdem kommt es dazu immer wieder, auch bei sehr hochwertigen Klingen. Schärfe und Schnitthaltigkeit sind dabei ebenfalls nicht unwesentlich, aber nicht so wichtig wie die Zuverlässigkeit.

Ein breites Auswahlfeld, in dem man gemäß seiner persönlichen Anforderungen eine Vielzahl von Möglichkeiten hat.

lg
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cas81
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Re: Katana

Beitrag von cas81 »

Danke für die Erklärungen!

Verstehe ich das richtig: Ein SCHARFES Katana mit 1566 wird also eher nicht brechen, dafür die Klinge aber schneller stumpf werden als 1095 etc. Trotzdem ausreichend hart um als "praktische Klinge" durchzugehen. Und eine "praktische Klinge" ist.... was genau?

Ich will jedenfalls eine Kampfklinge.
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Jagdmatch
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Re: Katana

Beitrag von Jagdmatch »

Ja, verstehst du richtig. In der Schärfe wird der Laie aber wohl kaum Unterschiede merken.

Der 1566 erreicht eine Härte von ca. 58 HRC, der 1095 von ca. 60 HRC.
Klar, der 1095 ist messbar härter.
Damit wird der 1095 auch länger scharf bleiben.

Aber ob man das als Laie in der Praxis merkt? Und wie definierst du das in der Praxis.
Wird man dann z.B. anstatt drei Matten nur mehr zwei gleichzeitig zerschneiden können?

Unterschiede wird es bei argen Misshandlungen der Klinge geben.
Da wird der härtere 1095 eher zu Ausbrüchen neigen, wobei der 1566 eher zu Verbiegungen als zu Ausbrüchen neigen wird.
Nachbehandeln muss man nach einer argen Misshandlung beide Stähle.

Wobei die Anforderungen für den praktische Einsatz deiner Klinge definierst du dir ja selbst, bzw hast es schon.
Für diesen Zweck würde ich Zuverlässigkeit vor absoluter Schärfe setzen.

lg
Zuletzt geändert von Jagdmatch am 30. November 2022, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
lg
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Re: Katana

Beitrag von Jagdmatch »

Ich denke, ich werde jetzt auch mal mit einer Klinge aus 1566 Federstahl in einem Preisbereich um ca EUR 300 beginnen.
Muss auch mal sehen ob es Vereine im Osten gibt, wo man entsprechnde Erfahrungen erwerben und austauschen kann.
lg
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cas81
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Re: Katana

Beitrag von cas81 »

Die von mir ins Auge gefassten Hanwei besteht aus 1566 und sind mit einer Härte von 60 angegeben. Dh wäre ich damit eh schon in einem ordentlich Bereich. ZB dieses hier:
https://www.schwertshop.de/practical-ka ... -chen.html

Mein Anwendungszweck ist: An die Wand hängen. Aber das Schwert soll trotzdem ein richtiges Schwert sein, rein aus Prinzip.

Danke!
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Dobi
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Re: Katana

Beitrag von Dobi »

Tobi hat geschrieben: 28. November 2022, 22:39
Varminter hat geschrieben: 28. November 2022, 21:42 Danke, das sind interessante Informationen.

Was mich interessiert: kann man mit heutigen Stählen und Produktionsmethoden ein besseres Katana fertigen, als die sagenumwobenen japanischen Schmiede der Vergangenheit?
Der sagenumwobene Stahl war gar nicht so sagenumwoben. Tatsächlich wurde der Stahl gefaltet, weil er von schlechterer Qualität (Verunreinigungen, unregelmäßiger Kohlenstoffgehalt) war als beispielsweise europäische Stähle aus der gleichen Zeit. Durch das Falten wurden diese "homogenisiert", sozusagen eine Notlösung. Was die legendäre Schnittleistung angeht, liegt das eher an der gekrümmten Klinge, verbunden mit der richtigen Technik. Es schneidet mehr punktuell an der runden Klinge, während ein europäisches Langschwert mit gerader klinge eher linienförmig "hackt".
Das mit der richtigen Technik beim Schneiden kann ich bestätigen!
Als meine Jungs noch Jodo, Iaido und Aikido gemacht haben, waren wir öfters bei Veranstaltungen wo dann beim Batto Giri gezeigt wurde,
wie diese nassen eingerollten Reismatten zerstückelt wurden.

Und da gabs welche die das konnten und mit einem sauberen Schnitt durch die Matte durch waren und dann auch noch das wegfliegende Sück mit einem zweiten Schnitt zerteilten …

… und dann gabs welche die das noch gar nicht konnten und mit einem gleichwertigen Katana, aber ohne richtiger ziehender Schneidtechnik einfach reingehackt haben und die kamen dann grad mal 1 bis 2 cm in die gerollte Matte rein!

Nachrtag:
Bei manchen dieser Events wurden dann auch Katanas aus Japan ausgestellt und verkauft und die lagen preislich so zwischen 2.500 und 4.500 EUR.
Immer noch Anfänger & Mitglied im ISB, CSS & LSVNOE, NFVÖ & "Verein".
Ich glaube keine Verschwörungstheorien!
Die werden alle von einer geheimen Regierungsbehörde in Umlauf gebracht …
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Re: Katana

Beitrag von 75reinhard »

cas81 hat geschrieben: 30. November 2022, 16:04 Mein Anwendungszweck ist: An die Wand hängen. Aber das Schwert soll trotzdem ein richtiges Schwert sein, rein aus Prinzip.
Kann ich gut nachvollziehen. Mein jüngerer Sohn wollte unbedingt ein Katana und der Papa ist gleich mit reingekippt. Letztlich wurden es 2, eines mit ungeschärfter Klinge für ihn und eines mit scharfer Klinge für mich. Die Vitrinen haben wir uns selber gebastelt, mit einem unsichtbaren elektronischen Schloss, die sich über eine Keycard öffnen lässt. War ein lässiges Bastelprojekt im Sommer, die uns die Wartezeit auf die Schwerter verkürzte. Mir waren auch noch so kleine Details wie Rochenhaut, Wicklung, usw. wichtig. Meinem Sohn wäre es wohl egal gewesen, aber mir halt nicht ;-).

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Re: Katana

Beitrag von cas81 »

Die Vitrinen sind ja noch besser gelungen als die Katanas :up:
Und was hast du für eines?
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Re: Katana

Beitrag von 75reinhard »

Das am 1. Bild ist mein Katana.
https://katanzo.com/shop/katana-hayai-wakatta/
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