GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

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Old Dog
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von Old Dog »

BR1 hat geschrieben: 22. Februar 2023, 11:11 Ein Tip für den Aus-/Einbau des Glock Abzugs für alle die ungern mit einem Hammer arbeiten: Der Verschlussfanghebel wird durch eine Feder unter Spannung gehalten. Wenn man diese Feder nach unten drück lässt sich die Abzugsachse mit Handkraft herausschieben.

Eine Frage zu Schmierung: Glock ist recht spezifisch wo der normale Abzug zu schmieren ist - Hat jemand Information ob das genauso für den Performance-Trigger gilt?
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Tobi
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von Tobi »

Weil es mir keine Ruhe ließ, hab ich mir den Performance Trigger gestern nochmal angeschaut.

Zum einen bleibt das Problem mit der falschen Fingerposition in Kombination mit dem flachen Abzug, bei dem manchmal der Sicherungszüngel nicht weit genug gedrückt wird, um den Abzug freizugeben.

Andererseits ist der Vorweg nun so leichtgängig, dass die Feder des Sicherungzüngels eher zu stark ist. Je nachdem, wo man das Züngel erwischt und welcher Hebel auf das Federchen wirkt, kann es sein, dass sich der Abzug bereits mitbewegt. Dann stoßt man mit dem Züngel am Griffstück an und dieser rutscht bei weiterem Druck dann doch noch ins Griffstück.

Für mich ist das insgesamt sehr unausgewogen, dabei war ich mir fast sicher, dass da was gutes dabei rauskommt, wenn Glock selbst einen besseren Abzug macht.
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Old Dog
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von Old Dog »

@ Tobi,
kann dir überwiegend zustimmen. Für mich ist der Performance Trigger auch nicht die erwartete Offenbarung.

Wegen falscher Fingerposition, mir kommt auch vor, dass der Trigger etwas weiter vorne als der Original-konkave ist.
Was mir dazu einfällt, den bisher passenden mittleren Backstrap abzunehmen u. ohne Backstrap probieren.
(Wermutstropfen: Backstrap habe ich fix verklebt)

Würde mich interessieren, ob das ggf bei dir passen könnte.
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Tobi
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von Tobi »

Die Fingerposition bei der Glock ist ein Thema für sich.

Anfangs habe ich mit verschiedenen Griffrücken experimentiert, mir den Winkel meiner Fingerglieder bezogen zum Abzug angeschaut usw. Abgezogen habe ich dabei wie lt. Lehrmeinung mit der Fingerkuppe. Die Ergebnisse waren durchwachsen, bis ich einen amerik. Artikel las, in dem empfohlen wurde, bei einer Glock mit der Beuge statt mit der Kuppe abzuziehen und ich habe das probiert. Das wird teilweise auch für Double Action Revolver empfohlen. Man kann die Kraft wesentlich besser dosieren und den Abzug besser "kommen lassen", dafür neigt man zu seitlichem Verziehen, weil man dabei eben selten perfekt gerade abzieht. Die Ergebnisse wurden besser, aber noch nicht gut genug.

Seit der Gen 5 mit dem besseren Serien-Abzug verwende ich wieder die Kuppe. Nun habe ich aber eher lange, dünne Finger und greife die Pistole so hoch wie möglich, komme also eher von hinten oben in den Abzugsbügel, als direkt von hinten. Dabei spielt dann der Nachteil des Performance Triggers mit dem Knick und dem filigraneren Züngel voll rein. Wenn ich dann beim Abziehen spüre, wie der Züngel auf dem Weg nach hinten am Griffstück streift, ist für mich das Gefühl des guten Abzugs und der Zuverlässigkeit dahin, selbst wenn der Züngel nach dem Streifen noch reinrutscht und die Waffe schießt.

Dabei rede ich aber erst von normalem Abziehen. Unter Stress, einhändig, beim Ziehen nicht perfekt gegriffen etc. macht es manchmal nötig, eben doch abzuziehen, anstatt den Griff oder die Fingerposition nochmals zu perfektionieren und genau dann neigt der Abzug zum Blockieren. Das schaffe ich beim originalen nie, völlig egal, wie schlampig ich greife oder es provoziere und das setze ich bei einer Glock voraus.

Tipps wie, "dann musst halt richtig abziehen lernen" halte ich dabei für entbehrlich, denn das muss ich auch ohne Performance Abzug, nur dass dieser eben weniger Fehler verzeiht. Das Maß der Dinge sollte hier das Schussbild sein und nicht ob der Abzug blockiert oder nicht. Dieser hat immer zu funktionieren.

Viel Text für das simple Ziehen eines Abzugs an einer Glock, aber was soll's... :)
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Old Dog
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von Old Dog »

@ Tobi,
es ist nicht zu viel Text, man(n) lernt bekanntlich nie aus.

Ich ziehe bei Glock, 1911er u. Shadow (SA-Modus) immer mittig (90° zur Seelenachse) am vorderen Fingerglied ab. Zu weit vorne (also Kuppe) u. Beuge ergibt für mich nie ein kontrolliertes Abziehen.

Ganz anders beim Revo im DA-Modus. Da "rolle"ich den Zeigefinger, d.h. das erste Fingerglied rollt schräg in den Trigger, die Kraft kommt vom 2. u 3. Fingerglied.
Ed McGivern u./od. einige andere der bekannten Showshooter haben das so gemacht.
Dauert lange bis man mit dem Revo in DA genau so gut trifft wie in SA, aber mir ist es oft schon gelungen (habe vor Glock-Zeit auch jahrelang nur Revo in DA geschossen)

Zurück zur Glock u. zu deinem Problem.
Ich sage sicher NICHT "dann musst abziehen lernen", aber ev. ein paar meiner persönlichen Überlegungen: Krafttraining (handwerkliche Tätigkeit u. Kampfsport) u. Beweglichkeit u. Geschmeidigkeit (zB Klavier u./od. klassische Gitarre)

Nicht falsch verstehen: Ich habe auch eher lange dünne Finger. Aber mit viel Training dieses "Manko" ausgeglichen.

Zum Performance Trigger selbst: Wenn ich mal Zeit finde werde ich den triggershoe zerlegen u. die Außenkonturen nach meinen Vorstellungen formen u. die Federspannung der Zunge justieren.
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von Burgenlandy »

Das sich mit Triggerposition die Handhabung und Passung ändert ist natürlich legitim.

Bei den Griffstücken merkt man es ja noch stärker. Je nach Form (Dicke Länge/Höhe) kommt es da zu einer anderen intuitiven Handposition. Vor allem wenn man auf ein Modell primär "eingeschossen" ist. Bin zb Typ 17 ohne backstraps (generell ohne). Die 26 passt super. Die 48 geht und die 43x auch. 48 neige ich am Verschlussgang zu streichen. Klassische 43 unschießbar - durch die gewohnte Griffart würde ich die Waffe jedesmal so packen, das Ide Spitze/Kuppe meines Abzugsfingers jedesmal vor am Abzugsbügel hängen bleibt bzw sich verkantet und ich gsr nicht in den Bügel reinkomme.

Will sagen: nicht jede Version/Innovation ust für den gewohnten Nutzer wirklich von Vorteil

Persönlich finde ich die "inhouse" Neuerungenwie Abzug, supressor sights etc sympathischer als die xte tuningteilfirma
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von Mr.Propper »

Will nur zum nachdenken anregen:
Wenn ihr einem unerfahrenen Schützen raten sollt welche Waffe er sich kaufen soll, würdet ihr sagen, die die ihm am besten liegt und mit der er ein gutes Gefühl beim Greifen und im Schuss hat.
Jetzt lese ich hier 2 Seiten lang wie man sich verbiegen muss bzw. den persönlichen Workaround finden muss damit der Abzug, oder die Griffposition, der Abzugsfinger oder die Hand am besten auf die Glock passt.
Sollte man sich da nicht überlegen die Waffe zu wechseln?

Einem Neuling würde man auch nicht sagen er soll den Abzug tauschen, die Griffposition ändern, … um mit einer Waffe schiessen zu können.
Ist nicht böse gemeint, nur für mich liest sich das nicht nach „Lieblingswaffe“ sondern nach „Kompromiss“.
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von cas81 »

Das ist der Unterschied zwischen Sportgerät und Waffe. Beim Sportgerät kann man sich verbiegen oder sogar natürliche Abläufe und Verhaltensweisen überwinden. Bei der Waffe hingegen kann es durchaus sein, dass das im falschen Moment plötzlich nicht mehr funktioniert. Eine unter allen Umständen taugliche Waffe will ich auch maximal schlampig betätigen können. Tobis Ansatz mit Finger Lang und davon schnell, unsauber und brutal den Abzug durchreißen zu wollen, hat schon eine Berechtigung bei einer Dienstpistole.
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von impact »

Mr.Propper hat geschrieben: 24. Februar 2023, 09:24 Einem Neuling würde man auch nicht sagen er soll den Abzug tauschen, die Griffposition ändern, … um mit einer Waffe schiessen zu können.
Ist nicht böse gemeint, nur für mich liest sich das nicht nach „Lieblingswaffe“ sondern nach „Kompromiss“.
Da ist was dran.
Ist auch ein Grund warum ich der Walther PDP ne richtige Chance gegeben hab um über ein Jahr ein paar tausend Schuss durchgejagt habe. Am Ende war auch sie leider auch nur ein weiterer Kompromiss für meine großen Hände. Nicht besser oder schlechter als ne normale Glock 17, aber Stärken und Schwächen etwas anders verteilt.
Mittlerweile liebäugle ich die M&P 2.0 Core immer mehr, die sich mittlerweile auch schon als ausgesprochen zuverlässig erwiesen haben dürfte...


Und was die Abzugsbetätigung angeht... Aufgrund meiner großen Hände lieg ich selbst mit L Beavertail Griffrücken noch mit Innenkante Fingerglied bis erste (letzte?) Gelenkbeuge im Abzug. So hab ich vielleicht ein bisschen weniger Gefühl aber dafür kann ich die Abzugsbewegung besser dosieren und für mich ist "gerade zurück" so intuitiver umsetzbar.
Also niemand brauch ein schlechtes Gewissen haben, wenn er nicht mit Lehrbuch-Abzugsfinger Platzierung arbeitet. Außer bei Präzisions Matchwaffen, wo aber alldergings oft die Griffhaltung von einer optimalen Abzugsplatzierung ausgehend aufgebaut wird, die Griffgeometrie daran angepasst wird und die Abzüge sehr leicht sind.
Bei Dienstpistolen, dynamischen Schießen ist es eher umgekehrt, hier muss der Griff sitzen und davon ausgehend wir der Abzugsfinger dann platziert. Mit etwas "Glück" passt die Hand und Waffengeometrie gut zusammen und die Fingerplatzierung ist sehr brauchbar. Die überwiegende Mehrheit der Fehlschüsse kommt hier eh eher durch Rückstoßvorwegnahme und fehlendem isolieren der Abzugsfingerbewegung zustande, als durch eine unsaubere Abzugsfingerbewegung selbst...
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Re: GLOCK Performance Trigger & Standard Gen5 GLOCK Abzug: Abwärtskompatibilität & Testbericht

Beitrag von Tobi »

Interessante Einsichten, hätte nicht erwartet, dass das Abziehen mit der Beuge doch auch angewandt wird.

Jedenfalls bin ich den Abzug los und werde mich zukünftig wieder auf die bewährte Methode verlassen: Abwarten, Hype um ein neues Produkt abflauen lassen, die dann zahlreich zu findenden Vor- und Nachteile für die persönliche Situation abwägen und dann entscheiden, ob es gekauft wird oder nicht. Bei einem originalen Glock-Abzug wurde ich zwischendurch wiedermal schwach und bin von dem Konzept abgewichen. :)
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