Frust- und Ärger-Thread

[Varminter]

@Tom91: tu es nicht. Wien ist Scheisse... du verlierst durch die Fahrt zur Arbeit unendlich viel Lebenszeit.

[cas81]

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Habe innerbetrieblich ein Job Angebot bekommen wo die gleit Zeit besser ist, die Arbeit auch aber es in Wien ist und ich mit dem Auto pendeln muss ca45min öffentlich über 2:15h, bin jetzt in der Zwickmühle ob ich es machen soll. Jetzt sind es ca 15 Fahrzeit.

Auf den paar Zeilen aufbauend, sollen Leute, die dich und deine Lebenssituation nicht kennen, hinsichtlich einer doch wichtigen Entscheidung, Ratschläge erteilen? Auweh.

Ein paar Denkanstöße:

Wäre der Job so toll, würdest du nicht Fremde im Internet fragen. Oder? Mein Prinzip: Freiwillig richte ich mein Leben nie wieder nach der Arbeit. Die Arbeit muss zum Leben passen. Kompromisse gibt's natürlich immer, die dürfen aber nicht weh tun, ansonsten wird auch der beste Job irgendwann bloß zu Arbeit. Außer, du bist einer von denen, die sich über ihre Arbeit definieren. Aber auch dann würdest du nicht Fremde im Internet fragen. Da darfst dir außerdem keinen Tiefgang erwarten, den braucht es bei solch einem Thema aber. Irgendwelche typisch ländlichen Plattitüden taugen keinesfalls als Entscheidungsgrundlage. Du musst und willst ja nicht in Wien leben; Es geht ums Pendeln.

Ich hatte sowas mehrere Jahre lang. Tangente zur Stoßzeit, die Hölle. Nie wieder. Täglich (im besten Fall) eine Stunde weniger Lebenszeit. In dieser Rechnung sind Unannehmlichkeiten wie Stau, Auto springt nicht an, Unfall, Übermüdung, Sprit, uvm noch gar nicht enthalten. Selbst wenn der Arbeitgeber teils dafür aufkommt (zB Dienstwagen, Parkplatz) oder das Pendlerpauschale zur Anwendung gelangt. Aber das sind meine Erfahrungen. Deine können völlig anders werden. Wie lange dauert es, bis daraus aufgrund verlorener Freizeit und schwindendem Nervenkostüm "ich halt's nicht mehr aus!!!" wird? Von sonstigen ärgerlichen Erlebnissen ganz zu schweigen, das kommt zumindest hin und wieder noch dazu. Wenn du ein ganz harter Hund bist, der die Autozeit genießt, an der Semmel dabei kaut, gern Radio hört und sich von keinem Verkehrschaos bei Wind und Wetter aus der Ruhe bringen lässt, dann schaut es natürlich anders aus. Das kannst aber nur du wissen und prognostizieren.

Zu Wien, von einem Wiener, der auch schon in kleineren Städtchen gelebt hat und teils (tief) am Land aufgewachsen ist: Wien ist nicht Baltimore. Wien ist auch nicht einheitlich, die Randbezirke sind nicht zu vergleichen mit den inneren Bezirken und selbst die Randbezirke sind nicht homogen. Es macht auch einen Unterschied, ob du durch Wien fahren musst. Der Verkehr ist schlimm, im Sommer zusätzlich überall Baustellen, die Radfahrer sind eine ernstzunehmende Gefahr. Außerdem Garage oder Parkpickerl. Sollte Park & Ride eine Option sein: Öffis sind unzuverlässig, total überfüllt. Plane zusätzlich extra Zeit für den Arbeitsweg ein. Wie viel hängt u.a. davon ab, wo du genau hin und vorher durch musst. Auch bei Gleitzeit, du wirst ja auch mal persönliche Tagespläne haben. Da du wohl vom Land kommst (ja, auch Baden und Korneuburg sind für viele Wiener "Land"): Du solltest auch lernen (rechtzeitig!) zu blinken, das Licht immer anzumachen (auch hinten und nicht bloß diese depperten Tagfahrlichter nur vorne) und generell bedenken, dass du nicht alleine auf der Straße bist Die Unfreundlichkeit der Wiener hat manchmal gute Gründe. Die Stadt bietet außerdem auch Vorteile. Bei "Vielfalt" denken voreingenommene Landleute oft nur an Talahons, aber die geht weit darüber hinaus. Also keine Angst machen lassen, Wien alleine sollte mMn kein Grund dafür oder dagegen sein.

Falls Geld ein Thema ist: Wenn du überlegst, dann brauchst du es wohl nicht dringend. Kein Geld ersetzt Lebenszeit oder kompensiert täglichen Stress. Außerdem, falls kein Dienstwagen: Reifen, Flüssigkeiten, allgemeiner Verschleiß. Plötzlich wird das Auto wesentlich teuer. Wenn das Geld allerdings deutlich steigt, dann steigt auch der Lebensstandard, vielleicht können Träume erfüllt werden, dann kann die Gewichtung schon anders ausfallen. Und wieder: Das kannst nur du wissen.

Wichtige Aspekte sind auch Jobsicherheit und Umfeld. Der beste Job wird zur Qual, wenn er täglich wackelt oder die Kollegen Armleuchter sind.

Mein einziger wirklicher Ratschlag: Wenn du es dir leisten kannst, die Entscheidung nicht bloß aus Vernunft zu treffen, dann geh nach Bauchgefühl.

[Nusskipferl]

Habe in einem besseren Viertel in Wien 20 Jahre gelebt ....Leider ist es durch Kriminalität, Randale, Sachbeschädigungen und Zuzug " sonderbarer Menschen nicht mehr lebenswert...auch sind Öffis permanent überfüllt zu fast allen Zeiten .Man wundert sich wie viele Leute den ganzen Tag frei haben oder nix hackeln . Ich bin jetzt aus Wien geflüchtet ...auch der Ex Bürgermeister logiert nimmer in Wien , genauso etliche " Wiener Politiker"

[Tom91]

Dankeschön für die Antworten und Meinungen!

Also ich Frage hier im Internet Leute dich ich nicht kenne in der Hoffnung dass ich persönliche Erfahrungen bekomme, natürlich kann man nicht alles eins zu eins auf jeden umlegen aber ich habe in meinem Bekannten Kreis leider niemand der pendeln muss um in die Arbeit zu kommen und 2oder 3 Tage Home-Office ist auch nicht in meinem Beruf.

Ja es gibt mehr Geld und eine körperlich einfache und weniger stressige Arbeit am Rand von wien bei Strebersdorf.
Für mich sehr negativ ist die Strecke von 80km hin (75km Autobahn) und die Zeit!!
Die die ich kenne arbeiten im Büro und müssen einmal durch Wien oder rein und zu Stoßzeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

[TBone]

... am Rand von wien bei Strebersdorf. ...

Also laut deinen ersten Postings in der Begrüßung bist du aus St. Pölten. Dh. S33 S5 A22 Strebersdorf runter und du bist da (vmtl., weiss ja nicht exakt wo). Dazu kann ich dir als Berufskraftfahrer (Hängerzug, 2,5 m breit, 18m lang, 3,8m hoch, meistens um die 28 bis 32 Tonnen schwer) nur abraten, wenn du weiter als Strebersdorf auf der A22 musst. Je nach Arbeitsende kann's mal auf der 22er zur 5er runter auch zwicken, meistens ab 15:30/16:00. Westeinfahrt kannst in der früh rein und am Abend raus fix abhageln, da fahr ich nichtmal für 150 Euro Stundenlohn freiwillig hin.

Also ich maße mir als Fremder der dich und deine näheren Umstände nicht kennt hier und jetzt an: bei 20% mehr Geld, mehr oder weniger echter Gleitzeit (dann kannst du nämlich für dich den Sweet Spot besser finden) und einer für dich lohnenswerten Verbesserung des Arbeitsumfeldes rate ich dir unter der Prämisse der nördlichen Route: tu es. Ich hab kurz vor Weihnachten auch mit 47 eine radikale Kursänderung eingeschlagen und bereue es keine Sekunde. Aber ich hab nicht nur den Arbeitsort (haha, als LKW Lenker mein ich damit den Abfahrtsort), nicht nur das Unternehmen sondern sogar den Beruf ansich gewechselt. Das Leben besteht aus Veränderungen.

Ein Rat zum Schluß handel dir eine eventuelle Rückkehr aus

[sparrow77]

Vom Norden kommend bis Strebersdorf ist ungefähr die beste Möglichkeit nach Wien zu pendeln. Keine Südbahn, keine Südautobahn, keine Tangente, keine Westeinfahrt.
Strebersdorf ist gut, die Staus fangen meist erst danach an.
Ich bin 30 Jahre lang vom Norden nach Wien reingependelt, meist mit dem Zug, 1-2x pro Woche mit dem Auto.
So sexy das in den Ferien und in verkehrsarmen Zeiten mit dem Auto war (40 Minuten von Garage zu Garage), so nervig wars mit dem Zug (mögen Andere anders sehen), jeweils 1:20 in der Früh und am Abend. Zu blöden Zeiten hab ich das aber mit dem Auto auch gebraucht, meine Arbeit war am Donaukanal.
Mit dem Auto gehts halbwegs, wenn man dem Frühverkehr ausweichen kann und erst um 9 oder später ins Büro kommt. Dafür wirds dann am Abend später, hat auch den Vorteil, dass der Verkehr weniger wird. Müssen die Arbeitszeiten halt zulassen. Wennst um 7:30 im Büro sein musst .
Alle meine Freunde und Bekannten ziehen eine Arbeit vor Ort dem Pendeln vor. Lebensqualität ist Pendeln ganz bestimmt nicht.
Und wennst die Mehrkosten rechnest, wennst kein Dienstauto hast, kommen noch ein paar Negativposten dazu.

[gunlove]

Strebersdorf ist gut, die Staus fangen meist erst danach an.

Auf der Nordbrücke!

[gunlove]

Ich musste auf YT gerade feststellen, dass das im Freude-Thread verlinkte Video viewtopic.php?f=21&t=13&p=76366#p76366 von unserem Foristi @GGRShM nicht in seinem YT Channel https://www.youtube.com/@ShootAUT/videos verlinkt/aufgelistet/zu finden ist.
Warum eigentlich?

[Pitmaster]

Das Video von der Pasta ist auf Privat geschaltet und ist nur direkt über den Link ersichtlich im Topic auf LS.
Soll wie es den Eindruck erweckt nur was für uns sein auf LS und nicht für alle Menschen, die sich im Internet herumtreiben und auf seinem Kanal vorbeischauen.

[Salem]

Warum eigentlich?

Naja, Geheimrezept halt...