Kostenkalkulation für Wildcat-Kaliber

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dermitdemraptortanzt
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Kostenkalkulation für Wildcat-Kaliber

Beitrag von dermitdemraptortanzt »

In anderen Foren ist gelegentlich davon gesprochen werden, 2Recon hat dazu auch immer wieder mal geschrieben.

Aber das es hier ein beliebtes Thema ist, würde ich das Fass gerne nochmal (vielleicht auch zum Anpinnen?) aufmachen.

Was kostet es eigentlich, wenn ich ein bereits existierendes oder gar ein eigenes Wildcat realisieren möchte?

Wie geht man vor, wo kann man Kosten sparen??


Moderative Einfügung von Varminter:

die Idee für diesen Thread ist gut.

Ich ersuche, beim Thema zu bleiben, damit die fachlichen Informationen übersichtlich bleiben.

Danke im voraus für euren Input!
Zuletzt geändert von Varminter am 27. August 2014, 15:50, insgesamt 4-mal geändert.
Grund: Informative Änderung
Brumbär
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Re: Wildcat und Kosten?

Beitrag von Brumbär »

Das auch wissen Will! :whistle: Für nen Kumpel und Mich. :mrgreen:
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Re: Kostenkalkulation für Wildcat-Kaliber

Beitrag von jfgpm »

Meines bescheidenen Wissens nach braucht man mindestens einen bis zwei Testläufe, ein paar Lehren plus den Beschuss.
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Re: Kostenkalkulation für Wildcat-Kaliber

Beitrag von zelle12 »

Was kostet die Welt....

Wer bei Triebel kauft sollte für Fertigreibahle, 2 Verschlussabstandslehren (min u max) sowie einen Matrizensatz (Voll- und Halskalibriermatrize, Setzmatrize) mal mindesten 1300 Euro kalkulieren.

Günstiger geht es sicher bei Herstellern in den USA. Aber wo man kauft ist sicher auch eine Frage der persönlichen Einstellung.

Günstiger wird es wenn sich mehrere Leute für ein solches Projekt zusammentun.
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Re: Kostenkalkulation für Wildcat-Kaliber

Beitrag von dermitdemraptortanzt »

Um mal etwas konkreter zu werden, hier mal ein Link zu einem anderen Forum.

http://forum.wildundhund.de/showthread. ... llen/page6
Hallo,
den genannten Kostenrahmen kann man so in etwa definieren.
Allerdings kommt die erste "Versuchswaffe" und die Kosten dafür erst sehr spät im Verlauf einer Patronenentwiklung zum tragen.
Aus einem aktuellen Projekt ( 12,7 x 68 )

- 360 Euro Matrizensatz ( Hornady Custom )
- 450 Euro Reibahlen + Lehren ( D. Manson / USA)
- 900 Euro Meßlauf ( KEINE Entwicklung ohne......alles andere ist basteln)
- 700 Euro bis jetzt "Verbrauchsmaterial" ( Hülsen, Geschosse, Prüfgebühren, Porto usw......)

Nächste Schritte:
Beschaffung Testwaffe, in diesem Fall CZ-550 in .416 Rigby

- ca. 1200 Euro
- Lauf : 800 Euro
- Spende an BM : 600 Euro
- Beschuß: 100 Euro
- nochmals "Verbrauchsmaterial" um dafür die passende Laborierung zu finden....ca.100 Euro

Abschließend CIP.

Beschaffung von 2000 Stk. Hülsen mit richtigem Bodenstempel

- ab ca. 5000 Euro
- Werkzeug ( Stempel selber) 170 Euro
- ggf. Prüfung der Laborierung mit den neuen Hülsen 150 - 200 Euro
- Fertigung der 100 Schuß zur CIP-Prüfung, Prüfgebühren,Porto usw usw . je nach Material ca. 600 - 1000 Euro

So "grob" in etwa...........

Gruß
Wildcat
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Re: Kostenkalkulation für Wildcat-Kaliber

Beitrag von 2RECON »

Hallo,

Das ist mit die schwerste Frage die man bei so einem Projekt gestellt bekommt. WIRKLICH nicht einfach nzu beantworten.
VORHER muß einiges an Rahmendaten abgeklärt und festgelegt werden.
Zelle12 hat einen Rahmen genannt der sich auf "einfaches" Umbauen einer Standart-Patrone zur "AI-Variante" bezieht.
In all diesen Fällen müßen keine Hülsen umgeformt werden (passiert beim Schuß mit der "Fabrikmun.) wozu ggf. mehrere Matrizen benötigt werden.....extra Kosten.

Es ist z.B. immer ein DEUTLICHER Unterschied ob eine Patrone NUR für den Privatmann (ggf.einige Freunde) entstehen soll, oder ob eine spätere komerzielle Verwendung angestrebt wird.
Ja, hier geht es dann in den Bereich "Entwicklung mit CIP-Zulassung". DAS wird dann R I C H T I G teuer. Meßlauf ( so grob ab 1500 Euro/stk.) wurde hier ja schon genannt. Ins Geld gehen dann aber hauptsächlich die HÜLSEN für das "neue" Kaliber. Es gibt (derzeit bekannt) 4 Firmen die Hülsen mit Custom-Bodenstempel liefern.........können.
Manche fertigen nur ausgewählte "Grundhülsen" (Basic-Brass) manche fertigen fast alles, aber nur wenn ihnen gerade danach ist, manche versprechen ALLES können aber irgendwie jetzt gerade nicht liefern...... Die ganz Großen, Mun.-Hersteller machen das auch. Ich hab vor Jahren anläßlich der IWA .Messe mal bei SM-Thun angefragt. .338Lapua Hülsen mit anderem Bodenstempel. Antwort: Kein Problem. Mindestabnahme 40.000 Stk.

Woran es dann bei der Mehrzahl der Wildcat-Interessenten scheitert ist der Faktor "Zeit".
Kaum einer will einsehen das es von der Idee bis zur fertigen Patrone mit dazugehöriger Waffe incl. deren Beschuß gerne mal DEUTLICH LÄNGER als ein Jahr dauern kann. Ein Projekt mit CIP-Zulassung auch doppelt so lang.
Dabei ist der ganze "Papierkram" noch das kleinste Problem.........

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Re: Kostenkalkulation für Wildcat-Kaliber

Beitrag von dermitdemraptortanzt »

Ich denke, die "grosse" Lösung dürfte nur ausnahmsweise interessant sein.

Einige haben ja hier schon Ideen geäußert und das sind eher "Spinnereien" für den Privatgebrauch.

Für mich persönlich ist der Zeitfaktor unproblematisch; die Raptor hat gut zwe Jahre gebraucht.
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Re: Kostenkalkulation für Wildcat-Kaliber

Beitrag von 2RECON »

Weiter in Sachen INFO :

Grundsätzlich sollte jeder der sich an so ein Projekt begibt sich darüber im Klaren sein das "Bigger zwar better" ist, aber auch gleich deutlich teurer.....
Eine Wildcat auf einer 30-06, 8x57, oder 300 WinMag Hülse aufbauen ist simpel und NOCH relativ "kostengünstig"
( in vielen Fällen kann man Matrizen von anderen Wildcats verwenden oder ggf. leicht abändern)

Wird das Kaliber deutlich größer, GROB also überhalb eines 450Rigby / 460 Weatherby- Hülsenformates geht es dann schnell RICHTIG ins Geld.
Das meint jetzt nicht so sehr weil das "Verbrauchsmaterial" (Hülsen+Geschosse+Pulver) schon teurer ist, sondern weil man ab bestimmten (Hülsen-) Durchmessern größere Matrizen (Gewindedurchmesser) verwenden MUß.....meist 1" manchmal eher 1 1/4"......
SO eine Umform-Einzieh-Matrize kann dann ganz schnell mal 350 Euro kosten. STÜCK wohl gemeint.....
Wer also im Bereich .500 - .510 - .577 - .600 "arbeiten" will ( Tip für den Freund vom Brumbär) sollte SEHR genau überlegen WAS er will und prüfen (lassen) ob sich so eine Idee überhaupt umsetzen läßt.
Lieber vorab mal 5 Hülsen geschrottet und gemerkt "......das wird nix" als für ettliche Hundert / Tausend Euro Werkzeuge umsonst machen zu lassen......

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Re: Kostenkalkulation für Wildcat-Kaliber

Beitrag von Brumbär »

Autsch :roll: aber Danke für die Info :chears:

Nee der wollte max 4000€ ausgeben für seine 600er Spezial. :poke:

Ich hab zur zeit ein max von 1100€ für den Waffenumbau. Daher bastel ich gern im sicheren Rahmen meiner Möglichkeit selbst. :whistle:

Wobei mir die 500er von 2RECON ganz dezent gefällt. :sabber: :sabber: :sabber: :whistle:

Werd wohl nen älteren 98er oder CZ umbauen ggf auch ne Kettner. Sind grad paar günstige Ausgansbüchsen auf EGun.

MfG Brumbär :whistle: :chears:
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Re: Kostenkalkulation für Wildcat-Kaliber

Beitrag von 2RECON »

Brumbär hat geschrieben:Autsch :roll: aber Danke für die Info :chears:

Nee der wollte max 4000€ ausgeben für seine 600er Spezial. :poke:

Ich hab zur zeit ein max von 1100€ für den Waffenumbau. Daher bastel ich gern im sicheren Rahmen meiner Möglichkeit selbst. :whistle:

Wobei mir die 500er von 2RECON ganz dezent gefällt. :sabber: :sabber: :sabber: :whistle:

Werd wohl nen älteren 98er oder CZ umbauen ggf auch ne Kettner. Sind grad paar günstige Ausgansbüchsen auf EGun.

MfG Brumbär :whistle: :chears:

Hallo,

4000 Euro für die Patrone klappt schon.............ggf. bleibt dann auch noch was für die Waffe übrig.
NOCHMAL, vieles hängt von den Rahmendaten ab.
Erst wenn festgelegt ist auf welcher Hülse, mit welchem Kaliber, für welche Waffe usw usw kannst Du anfangen zu "rechnen".
Oft kann man Matrizen "einsparen" wenn man sich einen möglichst optimalen Weg einfallen läßt WIE man die Ausgangshülse umformt........also für was man Werkzeug haben MUß und was man ggf. "feuerformen" kann.

Best
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