Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

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Bravo
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von Bravo »

weils mir gerade untergekommen ist. Die Uni Münster hat eine Protestforscherin... "Auch knapp ein Jahr nach der Stuttgarter Krawallnacht ist unklar, wie es eigentlich zu dem Gewaltausbruch kommen konnte. Eine Protestforscherin von der Universität Münster empfiehlt, auf die Randalierer zuzugehen."
Solange das Volk derarte Dümmlichkeiten bei der Wahl nicht abstraft sind Gender Experten oder sonstige Fantasiewissenschaften durchaus ein Bereich mit guten Jobaussichten... frei von jeder realen Arbeitsbelastung.
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cas81
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von cas81 »

Für den Berufswerber: Es kommt vielmehr darauf an, welchen Beruf man ergreifen möchte. Bei der Lehre lernst was und kannst idR nachher schon richtig arbeiten. Beim Studium lernst etwas und idR schaffst damit nur die Voraussetzung, um nachher das zugehörige "Handwerk" zu erlernen. Ausgelernt hat man nie, schon klar.

Meine persönliche Meinung: Ich bin grundsätzlich ein Freund der Lehre oder spezialisierter und praxisorientierter Schulen, einfach weil ich darin eher die für Alltag des "kleinen Durchschnittsmenschen" wirklich wichtigen und nützlichen Berufe sehe. Das Handwerk musst und kannst lernen, aber für die freien Berufe und die Führungsqualität hast entweder das gewisse Etwas, auf dem man auch mittels Studium aufbauen und die Skills damit ausbauen kann, oder eben nicht. Wenn der Tischler keinen Schrank zusammenbringt, dann wird er sich nicht behaupten (und wahrscheinlich auch nie ein Tischler werden können). Der Quacksalber aber ggf dennoch, bloß weil er einen akademischen Titel hat und Rezepte ausstellen oder Gutachten erstellen darf, etc. Klar darf man auch für die Lehre nicht untalentiert sein, aber ich habe den Eindruck, dass der Spielraum bei den Studien größer ist. Denn während dem Studium profitiert niemand von deinen Ergebnissen, da muss sich niemand auf dich verlassen können, du musst dich gegen niemanden behaupten. Also ggf gehst als Akademiker raus und kannst nicht wirklich etwas, was bei den Lehrberufen nmE eher seltener der Fall ist.

Für Andere: Ergo sind nmE viele abgeschlossene Studien weniger ein Indikator für die Qualität und damit den Nutzen für Andere. Auch weil unser Uni-System amS antiquiert ist: In Summe ist es für alle nur unnötig mühsam, das Gras ist oft blau und nicht grün, bei den Prüfungen darfst einfach kein Pech haben, aber eine richtiges und umfassendes Abklopfen des Wissens findet verhältnismäßig selten statt. Bei den FH´s kenne ich mich nicht aus.

Für alle Seiten: Es gibt auch Berufe, in denen beides möglich ist. ZB überschneiden sich die Tätigkeiten der unterschiedlichen kaufmännischen Berufe. Da hast den gelernten Buchhalter (oder HAK-Absolventen) und daneben den BWL-Absolventen. Beide machen die gleiche Arbeit, die letztendliche Qualität hängt oft mehr am Individuum als am Titel. Oder Fotografen bspw: Als Kunststudent oder Lehrling, auch da hängt es für kundenorientierte Arbeiten zumeist mehr am Individuum, aber das Handwerk beherrschen beide in ähnlichem bis gleichen Ausmaß. Meine früheren Chefs waren HAK-Absolventen, bis hinein ins obere Management (UBL, Konzern in der Baubranche). Wenige Akademiker waren auch dabei, die haben exakt dieselbe Arbeit verrichtet. Meine jetzigen Chefs sind Akademiker. Für ihre Arbeit brauchten sie zwar kein Studium, aber für sie war es nützlich, für ihre Angestellten auch. Weil sie nicht so abhängig von anderen "Experten" sind, damit in Summe weniger Brösel passieren und die Kosten für Fremdleistungen geringer ausfallen, weshalb sie ihre Leute großzügiger entlohnen können. Win-Win.

Ergebnis: Wenn zwei Bewerber vor mir stünden und ein Studium keine Voraussetzung für den Job wäre, dann wäre das abgeschlossene Studium bestenfalls ein Zuckerl. Da wäre mir der Gesamteindruck aber wichtiger. Das sehen auch die meisten mir bekannten Führungskräfte so. Problematisch wird es bei den HR, denn die gestalten ihre Ausschreibungen oft auf eine Weise, dass die Führungskräfte manch geeignete (und ggf bessere) Bewerber gar nie kennen lernen. Bspw hat ein Freund von mir einen Job ergattert, nachdem seine Bewerbungsunterlagen schon im Mistkübel lagen, weil wir bei den HR anriefen und uns nach seiner eingegangenen Bewerbung erkundigten. Der hat dann einen 2-monatigen(!) Bewerbungsmarathon inkl 2 fertige(!) Probearbeiten abgeliefert (die dann natürlich der Arbeit der dort bereits Beschäftigten dienten, what else) und ist es letztendlich tatsächlich geworden. Durchgesetzt hat er sich gegen viele Akademiker. Aber er hätte nicht einmal die Chance bekommen, wenn wir nicht gesagt hätten: "Den müssts euch anschauen". (Und dabei blieb es von unserer Seite, also keine klassische Freunderlwirtschaft). Wenn also der Konzern Leute für einen bestimmten Betrieb sucht, der Betrieb die Bewerber aber nicht mal auf dem Papier kennen lernt, dann ist das mMn richtig ungut und zwar für alle. Wenn sich die Chefs also nur noch passiv ums Personalmanagement kümmern, musst einfach "stur" das mitbringen, was auf dem Papier verlangt wird. Und da landen wir wieder beim ersten Satz ganz oben.
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von gipflzipfla »

Servus
Bravo hat geschrieben: 9. Juni 2021, 08:39 .....
Solange das Volk derarte Dümmlichkeiten bei der Wahl nicht abstraft sind Gender Experten oder sonstige Fantasiewissenschaften durchaus ein Bereich mit guten Jobaussichten... frei von jeder realen Arbeitsbelastung.

Weil jede Wahl den Umbruch eines politischen System bringen kann, würde ich mich darauf nicht verlassen (wollen)

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Das gilt auch heute noch..... "Gas, Wasser, Scheisse" hat auch immer Konjunktur! :whistle:
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von Lindenwirt »

Es gibt aber auch für Akademiker durchaus Branchen mit guten Zukunftsaussichten. Medizintechnik/informatik, Umwelttechnik, Verpackungs- und Lebensmittelindustrie. etc.
Ich denke das ist man relativ zukunftssicher unterwegs. Diese Branchen waren auch in der jetzigen Krise stark.
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von brunnerkalle »

Ist egal, wenn man eine gute Ausbildung hat wollen die Firmen nichts bezahlen.
HTL Fachschule Elektrotechnik, Lehre Mechatroniker (hieß damals noch Anlagenmonteur), Schlossermeister (gewerblich) Elektrotechnik Werkmeister, geprüfter Schweisser..... fehlt nur noch der Tierpfleger aber dann wäre ich überqualifiziert;-)
Eigentlich sollte man denken wenn das Ganze noch mit 15 Jahren Auslandserfahrung, mit Montageleitung bis zu 45 Monteuren garniert wird dass man auch in diesen Berufen unterkommt.
Sollte man meinen, jetzt bin ich Außendienstler weil nur ein Japanischer Konzern diese Ausbildung bezahlen wollte. Es gibt keinen Facharbeitermangel, es gibt nur minderwertige geizige Firmen!
Ich bin jetzt seit ca. 16 Jahren wieder in Österreich und weiß noch genau wo damals der Kollektivlohn für einen Schlossermeister brutto lag, ich hab dann für mehr netto + Firmenwagen im technischen Aussendienst begonnen.
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von IT Guy »

Wenn mich ein/e Junge(r) fragen würde, welchen Beruf er/sie erlernen soll bzw. was studieren, würd ich empfehlen das zu machen, was einem Spaß macht und gefällt. Viel Geld kannst in jedem Beruf verdienen.
Ja, in jedem. Eventuell muss man sich nur eine Spezialisierung oder Nische suchen.
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von DocRuger »

IT Guy hat geschrieben: 9. Juni 2021, 19:57 Wenn mich ein/e Junge(r) fragen würde, welchen Beruf er/sie erlernen soll bzw. was studieren, würd ich empfehlen das zu machen, was einem Spaß macht und gefällt. Viel Geld kannst in jedem Beruf verdienen.
Jein.

Die Floristin die 2,5-3k netto im Monat verdient würde ich gerne sehen zb.

Auch heute für 1300 brutto + Diäten Lkw fahren ist nicht gerade der finanzielle Bringer.

Andererseits ist der Anteil an Dr. der Philosophie im 3k Gehaltbereich nicht besonders hoch denke ich.
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von IT Guy »

Die Floristin im Holland Blumenmarkt ned, die Cheffloristin im Luxushotel vielleicht schon.
Die Frisörin beim xy wohl auch ned, aber der Udo Walz hat sicher mehr eingenommen.
Die Putzfrau in einem kleinen Bertrieb wohl auch nicht, ein zertifizierter Denkmalreiniger oder Tatortreiniger wohl schon.
etc pp
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von DocRuger »

Ich weiss nicht aber gerade die Gastronomie und Hotellerie ist nicht gerade für ihre Gehälter berühmt und mittlerweile ist die Saison auch nimmer das wahre was man so hört.

Ich kann dir aber versichern das ich für das Geld was nein Tatort oder Denkmalreiniger bekommt in der früh liegen bleiben würde :whistle:

Das was ein Florist mit Meisterprüfung verdient ist oft weniger als was ich nebengebühren habe und selbst wenn sie den doppelten KV Lohn kriegt sind wir von gut verdienen noch sehr weit entfernt.
Zuletzt geändert von DocRuger am 9. Juni 2021, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von Roliboli »

IT Guy hat geschrieben: 9. Juni 2021, 20:48 Die Floristin im Holland Blumenmarkt ned, die Cheffloristin im Luxushotel vielleicht schon.
Die Frisörin beim xy wohl auch ned, aber der Udo Walz hat sicher mehr eingenommen.
Die Putzfrau in einem kleinen Bertrieb wohl auch nicht, ein zertifizierter Denkmalreiniger oder Tatortreiniger wohl schon.
etc pp
Gerade die zahlen oft schlecht.
Wenn man die richtigen Leute kennt geht immer was.
Die verdienen sicher besser aber kein 5k Brutto.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.
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