Seite 3 von 4

Re: Elektroschaltkasten

Verfasst: 30. Juni 2021, 19:33
von Hane
Kenne keinen Elektriker der Schaltpläne für die Einfamilienhäuser die er gemacht hat aufbewahrt. Normalerweise musst dich schon freuen, wenn halbwegs beschriftet.
Ich nehme an, da hat nicht nur der Elektriker gewerkt? Vermutlich hat das EDV Zeug jemand anderer verlegt und gleich den Schaltschrank missbraucht.
Schön ist auf alle Fälle anders
Ich würde wegen dem Geruch Mal mit der Wärmebildkamera schauen und alle Klemmen nachziehen. Damit ist nicht zu spaßen.

Re: Elektroschaltkasten

Verfasst: 30. Juni 2021, 19:44
von Reverend357
Also die LSA Leiste ist defintiv keine Elektrik Sache, die sind wenn ich mich richtig erinnere zu schwachbrüstig dafür, die werden in EDV und in Telekommunikationsschaltkästen verwednet....ergo geht da mehr als nur Strom drüber, und das allein irritiert mich massiv, weil wenn das wirklich netzwerk/internet/telefonanlagen kabel sind....stromkabel in der nähe davon ist ein garant für scheiße, das haben wir so oft dass uns die Stromkabel einen Hunds ins System hauen das ist schon nimma lustig. Und für den fall dass da mal ein Telekom Techniker ran muss, der greift dir in diesen Kasten nicht rein, schon gar nicht wo sie im Moment sogar die Standley Messer von den Technikern einkassieren weil Arbeitnehmerschutz grade massiv läuft.....

Falls irgendwer einen Schaltplan hat würde es schon sinn machen das ding ordnetlich zu verkabeln und alles was nicht strom ist räumlich zu trennen....

Re: Elektroschaltkasten

Verfasst: 30. Juni 2021, 20:08
von Ares
Wenn ich mir den Starkstromteil näher anschaue, fehlt mir da auch die Unterteilung Licht zu Steckdose. Ein Gesamtbild des Verteilers wäre eventuell hilfreich. Dafür kann man dann ein Stromkreisverzeichnis anlegen (lassen).

@ Hane
Kein guter Ratschlag von einem Laien alles auf Verdacht nachziehen zu lassen!
Vorgeschriebene Werkzeuge, Drehmomente, Sicherheitsvorkehrungen etc. gibt es auch in der Elektrik die eingehalten werden möchten. :chears:

Re: Elektroschaltkasten

Verfasst: 30. Juni 2021, 20:18
von Pitmaster
Lindenwirt hat geschrieben: 30. Juni 2021, 15:57 Ähh, von einem Schaltplan weiß ich nix, nur einer schwer leserlichen Beschriftung der Drähte...
Beim Einziehen der Kabel, Drähte werden diese beschriftet das reicht,
Schaltplan braucht keine Sau wenn der Verteilerkasten ordentlich beschriftet und angeschlossen ist.

Bravo hat geschrieben: 30. Juni 2021, 16:56 Sobald du dich durchgeackert hast kannst du bei mir weitermachen. Ich habe 9 beschriftete Sicherungen und 10 unbeschriftete. Keine Ahnung was da dran ist. :-D
Wenn der FI nicht mehr hält wird bei dir spannend bei der Fehlersuche wennst nicht weißt wo der Hund begraben ist,
würde die 10 unbeschrifteten Automaten deaktivieren und einem nach dem anderen rauf drücken dann weißt du Bescheid.
Was ist wennst was nachziehen bzw. umbauen willst in einem Stromkreis, schaltest du immer den FI ab?
In meinem Verteilerkasten sind über Ü30 Automaten und Vorsicherungen alles ordnungsgemäß beschriftet,
wenns mir den FI runter haut habe ich die Fehlerquelle im Handumdrehen gefunden.

Re: Elektroschaltkasten

Verfasst: 30. Juni 2021, 20:30
von Burgenlandy
Reverend357 hat geschrieben: 30. Juni 2021, 19:44 ... Und für den fall dass da mal ein Telekom Techniker ran muss, der greift dir in diesen Kasten nicht rein, schon gar nicht wo sie im Moment sogar die Standley Messer von den Technikern einkassieren weil Arbeitnehmerschutz grade massiv läuft.....
Naja es gibt dafür ja auch Sicherheitsmesser :lol: Kosten halt das 2-5fache

Dafür ist gefühlt jeder zweite "Sicherheitsausbilder" (für SVP SFK usw) freier Handelsvertreter für irgendeinen Anbieter dieser Messer. Kein Kurs ohne Katalog 🙈

Seit in der ersten Hilfe nicht mehr abgebunden wird sind Messer eben ein No Go





Zum Thema. Der Tipp mit der Wärmebildkamera oben von @hane ist ein interessanter Ansatz. Sicher besser als der Nase nach wenn man sowas zur Verfügung stehen hat dann sicher einen Versuch wert

Re: Elektroschaltkasten

Verfasst: 30. Juni 2021, 20:39
von DocRuger
Pitmaster hat geschrieben: 30. Juni 2021, 20:18
Beim Einziehen der Kabel, Drähte werden diese beschriftet das reicht,
Schaltplan braucht keine Sau wenn der Verteilerkasten ordentlich beschriftet und angeschlossen ist.
Hane hat geschrieben: 30. Juni 2021, 19:33 Kenne keinen Elektriker der Schaltpläne für die Einfamilienhäuser die er gemacht hat aufbewahrt.


Quelle Kuratorium für Elektrotechnik
Der bundeseinheitliche Prüfbefund Stand 2015


Anlagenbuch (siehe Musterbild auf Seite 14)
Die technischen Daten der Anlage und alle anderen erforderlichen Unterlagen sind vor der Inbetrieb-
nahme im Anlagenbuch zusammenzufassen.
Das Ersatzanlagenbuch ist nach Abschluss einer außer-
ordentlichen Prüfung einer bestehenden elektrischen Anlage zu erstellen. Fehlende Unterlagen sind
bei der außerordentlichen Prüfung einer bestehenden elektrischen Anlage als Mängel zu bewerten
und in der Mängelliste anzuführen.
Inhalt des Anlagenbuches:
Tag der Übergabe an den Auftraggeber
Allgemeine Angaben über den Planer, den Anlagenerrichter und den durchführenden Prüfer,
den Anlagenverantwortlichen und den Netzbetreiber wie: Name, Adresse und
Telekommunikationsdaten, Prüfdatum, Angaben zu den angewendeten Errichtungsvor-
schriften.
Umfang der Installation (örtlich), Pläne, Angaben über Planunterlagen der elektrischen Anlage,
Hauptleitungsschemata, Planverzeichnis, (z.B. Verteiler-, Stromlaufpläne und der ausge-
führten Installation etc.). Ist kein Plan vorhanden, ist als Mindesterfordernis ein Auslassschaltplan
mit eingezeichneten Betriebsmitteln zu erstellen, aus dem sich die Stromkreiszugehörigkeit
ersehen lässt.

Netzsystem/Schutzmaßnahme
Versorgungsparameter, z.B. Nennspannung, Nennfrequenz
Anlagenparameter, z.B. Sicherung bzw. Leitungsschutzschalter (Typ, Nennstrom), Fehlerstrom-
Schutzeinrichtung (Typ, Nennstrom, Nennfehlerstrom)
Anlagenerder, z.B. Art, Material
Schutzleiter, z.B. Schutzerdungsleiter, Potentialausgleichsleiter, Nullungsverbindung
Zusätzlicher Potentialausgleich
Verteiler, (Type, örtliche Lage, Bezeichnungen in Plänen, Anspeisungen etc.)
Haupt- und Verteilleitungen
Art, Anzahl und Lage der elektrischen Auslässe (z.B. Schalter, Steckdose, Anschlussdose,
Wand- und Deckenauslass)
Angaben über die Raumnutzung (z.B. Ex-Anlage, Feuchtrauminstallation)

@ Hane er sollte sie im Anlagenbuch übergeben :whistle:

Re: Elektroschaltkasten

Verfasst: 30. Juni 2021, 20:56
von Jagdmatch
Bin jetzt nicht auf dem letzten Stand, das schaut mir aber nach Pfusch aus.

Busleitungen etc. arbeiten generell in einem Spannungbereich, deren Berührungsspannung nicht lebensbedrohlich ist. Deswegen gibt es bei diesen Leitungen keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen (FI, Sicherung, ..).

Deswegen sind diese Leitungen aber auch von Leitungen mit Berührungsspannungen im tödlichen Bereich (230V) räumlich zu trennen. Z.B. Kabelkanal mit Trennsteg.
Sinn ist, dass bei Bruch der Isolierung (Kabelbruch) keine tödliche Spannung an EDV Leitungen ohne Schutzmaßnahme (FI, Sicherung, ..) anliegen kann.
Es gibt aber auch EDV Leitungen mit zusätzlichenn Mantel, die dann den Zweck der räumlichen Trennung übernehmen.

Re: Elektroschaltkasten

Verfasst: 30. Juni 2021, 21:02
von Pitmaster
Okay Herr Direktor,
früher war halt noch alles besser,
bin froh das Thema vom Tisch zu haben. ;)
Ich habe damals meine Bude mit einem Freund gemacht,
von seiner Firma war das ganze Material,
die ganze Elektroinstallation ist alles andere als unterdimensioniert,
ohne Anlagenbuch oder was da jetzt erforderlich ist wie es ausschaut.
Alles vom Fachmann eingebaut und angeschlossen aber an so spezielle Unterlagen kann ich mich nicht mehr erinnern.

Re: Elektroschaltkasten

Verfasst: 30. Juni 2021, 21:20
von DocRuger
Pitmaster hat geschrieben: 30. Juni 2021, 21:02 Okay Herr Direktor,
früher war halt noch alles besser,
bin froh das Thema vom Tisch zu haben. ;)
https://www.e-installationen.at/leistun ... e-anlagen/

Prüfungen
Erstprüfung ÖVE/ÖNORM E8001-6-61

Die Erstprüfung einer E-Anlage muss entweder bei Abschluss der Errichtung oder bei einem Umbau der Elektroinstallation durchgeführt werden.

Wiederkehrende und außerordentliche Prüfungen ÖVE/ÖNORM E8001-6-62

Bei bestehenden Anlagen, bei denen noch kein Anlagenbuch vorhanden ist, muss durch eine “außerordentliche Prüfung” der Sicherheitsstandard der elektrischen Einrichtungen überprüft werden und das Ergebnis der Prüfung wird in einem Anlagenbuch dokumentiert.

Eine wiederkehrende Prüfung zu vorgeschriebenen Intervallen ist den meisten Betreibern bekannt. Die einzuhaltenden Prüffristen für wiederkehrende Prüfungen sind in der Elektroschutzverordnung festgeschrieben. Die Standardprüffrist für elektrische Anlagen ist fünf Jahre. Je nach Beanspruchung der elektrischen Ausrüstung gibt es auch längere und kürzere Intervalle. So kann das Intervall auf ein Jahr reduziert werden, wenn die Anlagenteile einer starken Verschmutzung und Feuchtigkeit ausgesetzt sind.

Die Kriterien für die Errichtung und Wartung von Blitzschutzanlagen werden von der ESV in diesem Bundesgesetzblatt geregelt. Die Fristen für Überprüfungen liegen zwischen einem und drei Jahren.

Das Anlagenbuch und Prüfberichte ÖVE/ÖNORM E8001-6-63

Das Anlagenbuch ist eine Sammlung von Anlagendokumentationen und Prüfprotokollen einer elektrischen Anlage. Im Anlagenbuch sind alle Schaltpläne und ein Schaltplanverzeichnis angefügt. Sämtliche Prüfprotokolle, wie Sicherheitsprotokolle, Blitzschutzprotokolle und Erdungsprotokolle, sind darin gesammelt. Allgemeine Angaben, wie Anlagenerrichter, Planer, Netzbetreiber und eine Reihe technischer Angaben sind darin beschrieben.
Bei Neuanlagen muss der Errichter der elektrischen Anlage dem Betreiber nachweislich das Anlagenbuch übergeben. Die Verantwortung über die Einhaltung der Prüffristen und der Nachweis der Überprüfung obliegen dem Anlagenbetreiber. Das Anlagenbuch stellt in diesem Zusammenhang ein wichtiges Instrument zur Einhaltung dieser Förderungen dar und ist daher für die Lebensdauer der Anlage aufzubewahren.


Hier noch deutlicher

https://www.zehndorfer.at/de/elektrotechnik

Anlagenbuch
Gemäß ÖVE/ÖNORM E 8001-6-63 muss es für jede elektrische Anlage ein Anlagenbuch geben, in dem die folgenden Parameter der Anlage dokumentiert sind:

Verteiler- und Stromlaufpläne
Netzsystem und Schutzmaßnahme
Stromart und Kurzschlussleistung
Schutzeinrichtungen (Sicherungen, Leitungsschutz, FI-Schutz)
Anlagen-Erdermetarial und -Widerstandsmessung
Schutzleiter und Potentialausgleich
Haupt- und Verteilerleitungen
Steckdosen und Anschlussdosen
Angaben über die Raumnutzung
Die Erstellung des Anlagenbuches ist eine Verpflichtung des Anlagen-errichters. Falls kein Anlagenbuch vorhanden ist, wird bei der Wiederkehrenden Prüfung ein Ersatz-Anlagenbuch erstellt.


Im Klartext bedeutet das dann, das der Lindenwirt bei seinem Neubau mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Anlagenbuch inkl Schaltplan und E-Befund haben sollte für seinen Schaltschrank.(Sicherheit)

Sollte nachträglich ein Pfusch passiert sein ist das natürlich eine andere Geschichte :whistle:

Re: Elektroschaltkasten

Verfasst: 2. Juli 2021, 15:26
von Lindenwirt
Ola, war jetzt nicht dauernd online und hab mal alles durchgelesen.
Ja ist ein Neubau, ca. 3,5 Jahre alt. Also einen Schaltplan habe ich nicht aber bei mir wurde auch kein hydraulischer Abgleich bei der Fußbodenheizung gemacht usw usw. Die Liste ist lang. In einer perfekten Welt schauts wohl anders aus aber Hausbau gehört da nach wie vor nicht dazu. :)
Grundsätzlich passt jetzt auch alles, die Kleinigkeiten die waren haben wir mittlerweile, wo möglich, ausgebessert. Nur der Schaltschrank macht mir noch etwas Sorgen. Das Ding ist riesig und trotzdem kein Platz mehr und wir haben nicht mal ein BUS System.
Ich habe mal alle Blenden abgebaut und geschaut ob da irgendwas warm ist oder für den Geruch in Frage käme, habe aber nichts gefunden. Ich kann mich aber erinnern dass ein Kabelschacht ohnehin stark riecht, ich glaube da hat beim Hausbau mal eine Katze am Dachboden ihre Blase entleert, das riecht man oben immer noch und war zu Beginn auch im Schaltkasten. Ev. kommt das manchmal noch durch...
Unseren Elektriker könnt ich sowieso würgen, der hat auch die Steckdosen mit Klammern befestigt und nicht geschraubt. Eine Wasserwaage ist ihm sowieso fremd, gerade war da keine einzige Dose. Bei Schaltern ist das mit den Klammern ja auch ok aber die Steckdosen sind nach der Reihe locker geworden, auf Zug hält das nicht lange. All diese Scherze werden halt jetzt noch ausgebessert...