Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

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Varminter
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von Varminter »

@Lindenwirt:

das beginnt schon damit, dass die NMS massiv kulturell bereichert wird, zunehmend auch am Land.

Der Unterricht wird dadurch sehr erschwert/gestört.

Von der NMS höher aufzusteigen, wie du seinerzeit, ist schwieriger geworden.

Es ist kein Wunder, wenn einige Kollegen über Privat/Eliteschulen für ihre Kids nachdenken.
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Lindenwirt
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von Lindenwirt »

Ok, das ist dann wahrscheinlich geografisch unterschiedlich. Bei uns im Ort sind im Kindergarten und in der NMS null (in Worten Null) Ausländer.
Das Sprachproblem kenne ich aber aus der nächsten größeren Stadt aus meiner ehemaligen Hauptschule. Damals hatten wir, Sensation war das, ein jugoslawisches Kind. Mittlerweile sind über 90% fremdsprachig unterwegs. Es wird natürlich verschärft weil mittlerweile keine Österreicher (Muttersprachler) ihre Kinder mehr in die Schule dort geben, damit entwickelt es sich jetzt automatisch weiter in eine reine Integrationsschule. Ein Teufelskreis. Jedenfalls gibts dann anscheinend nur mehr solche oder solche Schulen in der Stadt.
Bravo
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von Bravo »

Lindenwirt hat geschrieben: 11. Juni 2021, 09:55
Varminter hat geschrieben: 10. Juni 2021, 10:36 Dazu die klassische Startrampe für die Lehre: die NMS.

Entwickelt sich in Richtung der früheren Sonderschule.
Ist zwar bei unserer Tochter noch lange kein Thema aber nur zum Verständnis, wieso?
Die NMS ist doch direkt aus der Hauptschule entsprungen, auch bei uns im Ort ist die Hauptschule halt seit ein paar Jahren die NMS. Ist da qualitativ was schlechter geworden? Ich war vor zig Jahren ja selber in der Hauptschule und habe im Anschluss problemlos die Elektronik/Informatik HTL absolviert. Hatte nicht den Eindruck das Hauptschüler einen Nachteil hatten. Die Gymnasiasten waren meiner Erinnerung nach nur das Lernen besser gewöhnt, das musste ich erst kapieren, dass es nicht mehr so locker geht.
Habe gestern die Homepages der beiden NMS in meiner Umgebung studiert. NMS1: Es gibt in den Kernfächern (Mathe, Englisch, Deutsch soweit ich mich erinnere) das Level Standard und das Level StandardAHS. Nur mit StandardAHS kann man direkt ohne Prüfung in ein Oberstufengymnasium gehen. Soweit so gut, das Kind wird zumindest in den Kernfächern das Niveau haben welches ich damals erreichen musste. In den anderen Fächern gibts nur Standard. Heißt das, sie wird da ne Hauptschule besuchen?
NMS2 hat dazu keinerlei Info auf der Homepage, da muss ich wohl hinwatscheln um herauszufinden ob dort AHS oder Hauptschulniveau gelehrt wird.

Das Fremdsprachenthema haben wir hier - gottseidank - auch nicht wirklich, aber dem inländischen Ruß bin ich genausowenig zugeneigt. Und was ich garantiert nicht zulassen werde, ist dass mein Kind dann gratis Nachhilfelehrer für andere spielen muss und Aufgaben deren Eltern übernimmt anstatt selbst zu lernen. (natürlich mit Maß und Ziel, selbstverständlich braucht man auch soziale Kompetenz und lernt beim Lehren am Besten) Ich glaube maßgeblich ist hier das Verhältnis Ruß/Gesamtkinder, und das kippt in den Ballungsräumen halt komplett, zumal die Bildungsschicht besser ausweichen kann als am Land.
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Varminter
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von Varminter »

@Bravo: genau DAS ist das Problem der NMS.

Sinkendes Niveau auf Titanic-Ebene.
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Pitmaster
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von Pitmaster »

Das wichtigste ist das es den Kindern gut geht ohne Druck und Brechstangentaktik,
weil es der Papa oder die Mama glaubt besser zu wissen ihren Weg gehen.
Mir ist der eine oder andere Hunderter wurscht, es geht auch um die Freude an der Arbeit und nicht nur rein ums Geld.
Verdiene nicht die Welt komme durch und gehe gerne in die Arbeit,
werde meinem Nachwuchs sicher nicht vorschreiben was zu tun ist und welche Lehre oder Schule das Optimale ist in meinem Weltbild.
Wenn ein Kind sich in Mathe schwertut und der Vater unbedingt will dass der Nachwuchs Buchhalter wird sehe ich schwarz.
Wir brauchen beides die Bleistiftspitzer im Büro, aus auch Leute die anpacken und sich die Finger dreckig machen.
Geld ist ein Mittel zum Zweck und nicht mehr und nicht weniger,
kenne Menschen die es im Leben zu einem Haus gebraucht haben mit einem schlecht bezahlten Lehrberuf und glücklich sind,
als auch studierte Menschen mit guten Löhnen in einer alten verschissenen Wohnung,
leben von der Hand in den Mund weil sie eben sehr kostspielige Hobbys haben und das Geld für Luxus drauf geht.
Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und das letzte Hemd hat keine Taschen,
aber ein paar Hunderter mehr am Lohnzettel muss nicht immer ein Vorteil sein.
"Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht, Gehorsam aber Verbrechen!"
Papst Leo XIII., 1891
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Re: Lehrberuf oder akademische Laufbahn?

Beitrag von pastrana199 »

Ich habe schon den Hausbau Thread verfolgt und da dieser Thread hier neu entstanden ist will ich nochmal Bezug nehmen auf folgende Aussage.
Tobi1987 hat geschrieben: 8. Juni 2021, 14:11
DocRuger hat geschrieben: 8. Juni 2021, 13:55
Tobi1987 hat geschrieben: 8. Juni 2021, 13:09
Vergleich es in 10 Jahren nochmal (vorausgesetzt der Maturant/Srudent macht was draus). Als HTLer steigt das Gehalt um Faktor 2,5 zwischen Einstieg und den ersten 6 bis 12 Jahren, je nach Aufgabengebiet.
Jetzt stellt sich halt noch die Frage wie viel von diesem Faktor 2,5 dann die Steuer frisst und was einem dann effektiv wirklich bleibt.

Wenn man heute 9 Monate in eine Ausbildung investiert,wo ein Lehrabschluss reicht,und ein bisserl fleissig ist geht man regemässig mit mind 3-3,5 netto nach Hause.

Das musst Brutto aber wirklich erst einmal verdienen.

Die Zeit in der Schule/Studium wo du nichts verdienst und keine Beitragszeiten hast darfst halt auch nicht ausser acht lassen.
Die Handwerker, die "regelmäßig" mit 3-3,5 Netto heimgehen, ohne Überstunden, zeigst ma. Das ist kein objektives Bild und trifft bestenfalls für ein paar Spezialberufe zu.

Was hat die Steuer damit zu tun? Soll man weniger arbeiten, damit man nicht zu viel Steuern zahlen muss oder was willst du damit sagen?
Ich bin der Meinung, dass das bestenfalls eine Ausnahmeerscheinung ist. Die 3-3,5 Netto sind aus meiner Sicht nur mit bezahlte Überstunden im Auslandseinsatz zu schaffen.

Ich habe auch eine Doppellehre (damals hieß das noch Betriebselektriker und Maschinenschlosser) mit 2 Lehrabschlussprüfungen. Ich erkannte aber bald, dass Fleiß alleine noch nicht wirklich Auswirkungen auf das Gehalt hat. Ich wollte damals dann auch immer ins Ausland auf Montage, aber es hat sich wie so oft im Leben anders ergeben und ich habe die Abteilung gewechselt.
Die Versprechungen zum zugesicherten Gehaltssprung wurden nicht eingehalten. Wenn man jung ist, muss man halt auch mal Lehrgeld zahlen und seit dem weiß ich, dass man Gehaltsversprechen immer schriftlich festhalten muss.
Es dauerte auch dort nicht lange bis ich festgestellt habe, dass man ohne weitere Ausbildung kein Argument in der Tasche hat um mehr Gehalt zu bekommen. Wie gesagt Fleiß ist schwer messbar und wird gerne mit dem Argument, dass andere Kollegen auch nicht mehr verdienen abgetan.
Daher habe ich die Berufsreifeprüfung neben der Arbeit gemacht. Da diese damals relativ neu war, wusste ich noch nicht, dass die Berufsreife alleine auch noch nicht wirklich anerkannt wird.
Ich habe dann direkt danach ein Berufsbegleitendes Bachelor Studium in Automatisierungstechnik gemacht und auch gleich den Master drauf gesetzt. Das ganze war schon eine ziemlich harte Zeit das alles neben einem 40h Job unterzubringen. Aber am Ende hat es dann doch funktioniert.
Mittlerweile arbeite ich bei einem OEM in der Entwicklung und bin mit dem Gehalt zufrieden. Diesen Job könnte ich wahrscheinlich auch ohne das Studium machen aber ich wäre ohne Studium wahrscheinlich nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden.

Conclusio für mich: Vermutlich würde ich nur mit Berufsausbildung wahrscheinlich auch einige Überstunden machen und doch weniger verdienen als jetzt, aber dafür wahrscheinlich weniger Stress haben und vermutlich in meiner Freizeit weniger an die Arbeit denken.

Es muss halt jeder selbst entscheiden was für ihn der richtige Weg ist.
Schaut doch mal auf meiner Homepage vorbei.
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