Frust- und Ärger-Thread

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Tobi
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Re: Frust- und Ärger-Thread

Beitrag von Tobi »

Von 300.000 "aufstellen" sind wir wohl weit entfernt. Wer damals nicht mit mindestens 6% als worst-case-scenario gerechnet hat und sich bis dahin lediglich über die Niedrigzinsen gefreut bzw. davon profitiert hat, ist gewissermaßen selber Schuld. Einige Bankberater, wenn auch sehr wenige, haben damals schon dazu geraten. Dann hätte es evtl. keinen Pool und keine Leasing-Karre dazu gegeben, aber man würde jetzt noch über die Runden kommen. Der Großteil aber hat mit vorhin erwähnten Argumenten agiert. Richten sollen's wie immer die anderen.
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Kemira
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Re: Frust- und Ärger-Thread

Beitrag von Kemira »

Wir haben damals ("damals"...) auch den variablen Zinssatz genommen. No na. Wir haben allerdings auch den Euribor im Auge behalten (tlw. 2x täglich; scheiß Paranoia :mrgreen: ...) und haben, als die Gschicht absehbar wurde, auf Fixzins umgestellt (und das auch allen Bekannten, die einen Baum stehen haben, geraten).
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sparrow77
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Re: Frust- und Ärger-Thread

Beitrag von sparrow77 »

Varminter hat geschrieben: 24. August 2023, 01:26 @Balistix: so ist es und nicht anders. Wenn, sagen wir mal, 300.000 Häuslbauer mit Kindern ansonsten ihre kreditfinanzierte Hitn verlieren, ist Feuer am Dach..
Wie sollens denn die verlieren, wer sollt die denn kaufen?
Was soll so eine kleine Bauernbank am Land (z.B.) mit 10 oder 20 Häusln denn machen? Alle versteigern?
Die werden nicht um die aushaftende Kreditsumme weggehen :whistle: .
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MarkM
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Re: Frust- und Ärger-Thread

Beitrag von MarkM »

Die Zins Diskussion wundert mich nicht und spiegelt den Zustand der Gesellschaft. Der Staat muss mich retten, alle sind so böse, wir werden alle ertrinken :whistle: Noch gar nicht lange her, der Krieg hat gerade begonnen klang das noch ganz anders…Geiz ist geil…D&G behängte Schnepfen mit aufgespritzten Lippen präsentieren unfassbaren Luxus der nichts kosten darf. YouTube und TikTok Finanzgurus wird mehr geglaubt als kritischen Stimmen. Abgeklärt und cool blickt man dem Risiko ins Gesicht, lässt sich von ewig gestrigen Pessimisten nicht den Lifestyle schlecht reden…die Opfer…bei dem Begriff drehts mir überhaupt den Magen um…die müssen halt glauben was vorgebetet wird. Selbst mehrfach erlebt, wenn ich versucht habe anhand meiner Fehler andere vor Schaden zu bewahren. Ich habe das Experten Wissen der Finanzgurus und Banken im Provisionsrausch erlebt und mit Fremdwährungen und Immofonds knapp 300.000 € verloren und zahle noch immer, wo ich mit einem konservativen Schilling Kredit lange schon fertig wäre.

Ich könnte mich selbst Ohrfeigen, weil ich in Summe 3x gegen mein Bauchgefühl entschieden habe und auch der Leiter der Fremdwährungs Sparte einer großen Bankengruppe zählt zu meinen Freunden. Als ich die Notbremse ziehen wollte, meinte er noch…den Verlust hast du bereits, weiter runter kann’s nicht gehen, weil die Schweizer können sich das nicht leisten…man braucht halt auch die Eier…da war mein Stichwort…wobei die brauchst gar nicht mit dem Deckel…es kann nur nach oben gehen. Das war die dritte Fehlentscheidung :mrgreen:

Ich habe dann die Reißleine gezogen, bin zur Zeit der Negativzinsen in einen Fixzins gewechselt und habe freiwillig mehr bezahlt, weil eine 4. Fehlentscheidung würde ich nicht überleben.

Überraschung…genau die die mehrfachen Urlaube im Jahr mit den nicht geleisteten Zinsen finanziert wurden heulen jetzt. Die Banken kommen sicher auch bald, weil auch wir auf eine Immobilienkrise zusteuern und die Banken gerettet werden müssten. Die Wirtschaft geht 2024 sowieso den Bach runter.

Alles was z(ä)ahlt ist der Mensch…
:sarkasmus: manchmal auch :offtopic:
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Tobi
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Re: Frust- und Ärger-Thread

Beitrag von Tobi »

Kann ich gut verstehen, viele unserer Freunde, die ungefähr zu selben Zeit gebaut haben, ließen sich nicht "dreinreden", weil sie den Banker schon "von früher" kennen, dabei sind das nicht deine Freunde, sie tun lediglich so und versuchen dir ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn du den überteuerten Kredit nicht bei ihnen nimmst, weil sie betreuen dich schließlich "seit Jahren" und das völlig selbstlos. :roll:

Nachdem wir zu einem Kreditvermittler gegangen sind und ein wirklich gutes Angebot für einen Kredit bekamen, rief mich mein Hausbanker sogar an und fragte, warum ich denn nicht erst zu ihm gekommen bin. Hab ihm dann höflich gesagt, dass der Kreditvermittler auch bei ihm angefragt hat und er dort ja das beste Angebot hätte abgeben könne, wenn ihm daran gelegen wäre. :D

Der Clou ist aber, dass wir den Kredit nun bei der Hausbank meiner Freundin haben, die uns vor dem Kredivermittler 1,65% fix angeboten haben, mit der Info, dass man "schnell zuschlagen" müsse. Das war mein Stichwort, extra zu warten und zu dem Vermittler zu gehen, bei dem genau diese Bank dann das beste Angebot mit 1,25% einreichte. :shock:

Nur, dass die Wirtschaft nächstes Jahr untergehen wird, glaube ich nicht so recht. Das wird mittlerweile jährlich prophezeit.
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MarkM
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Re: Frust- und Ärger-Thread

Beitrag von MarkM »

Ich gebe nichts auf herbei gebetete Krisen und mediales Gewäsch. Die Baubanche wird komplett einbrechen, da es aktuell keine Großprojekte gibt.Die Kreditvergabe wurde weiter verschärft und Unternehmen und Privatpersonen bekommen nichts mehr.

Gerade im ORF…steigende Zinsen und nicht leistbare Kredite…sollen die Banken die Zeche zahlen? Eco…die Meldung ist schon alleine eine Frechheit, zeigt aber wo es hingehen wird.

Selbst wenn jetzt eine Bremse kommt, die könnte bei 5% liegen, was die Leute trotzdem nicht berappen können. Die Energiepreise werden weiter explodieren, da und dort ein Jobverlust und das Eigenheim wird unfinanzierbar. Die Goldgräber und Immogurus haben mit Fantasiemargen verkaufen können. In meinem Heimatort waren selbst Reihenhäuser nicht unter 550.000 € zu bekommen und vor Fertigstellung schon verkauft. Bis Mitte dieses Jahres…die letzte Siedlung ist nicht mehr zu verkaufen. 16 Häuser stehen leer, der Investor kommt in Zugzwang, da die Zinsen steigen und nie eine Finanzierung geplant war. Großprojekte fallen weg und der Privatbereich wird mit Versteigerungen überschwemmt. Bau und Baunenengewerbe kommen in Schieflage.

Ich hoffe ich täusche mich, habe aber selbst schon Zahlungsausfälle und Insolvenzen bei meinen Kunden. Ich habe immer die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, wenn wir Finanzkrisen durch Medien und Banken herbei sehnen, weil ich immer gut aufgestellt war. Bis Ende erstes Quartal war es nicht möglich qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen. Seit einem Monat gehen wir unter in Initiativbewerbungen nationaler und internationaler Bewerber.
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Balistix
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Re: Frust- und Ärger-Thread

Beitrag von Balistix »

Tobi hat geschrieben: 24. August 2023, 07:54 Wer damals nicht mit mindestens 6% als worst-case-scenario gerechnet hat und sich bis dahin lediglich über die Niedrigzinsen gefreut bzw. davon profitiert hat, ist gewissermaßen selber Schuld.
Da bin ich ganz bei dir. Nur - je mehr das machen, umso ärger kracht's dann im Gebälk und irgendwann gerät die Politik unter Zugzwang. Auch das was du zuvor gesagt hast (sinngemäß: "ich bin der Dumme, weil ich selbst vorsichtig war und jetzt als Steuerzahler trotzdem die Zeche der anderen mitzahle") unterschreibe ich.
MarkM hat geschrieben: 24. August 2023, 14:01 Selbst wenn jetzt eine Bremse kommt, die könnte bei 5% liegen, was die Leute trotzdem nicht berappen können. Die Energiepreise werden weiter explodieren, da und dort ein Jobverlust und das Eigenheim wird unfinanzierbar. Die Goldgräber und Immogurus haben mit Fantasiemargen verkaufen können. In meinem Heimatort waren selbst Reihenhäuser nicht unter 550.000 € zu bekommen und vor Fertigstellung schon verkauft. Bis Mitte dieses Jahres…die letzte Siedlung ist nicht mehr zu verkaufen. 16 Häuser stehen leer, der Investor kommt in Zugzwang, da die Zinsen steigen und nie eine Finanzierung geplant war. Großprojekte fallen weg und der Privatbereich wird mit Versteigerungen überschwemmt. Bau und Baunenengewerbe kommen in Schieflage.

Ich hoffe ich täusche mich, habe aber selbst schon Zahlungsausfälle und Insolvenzen bei meinen Kunden. Ich habe immer die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, wenn wir Finanzkrisen durch Medien und Banken herbei sehnen, weil ich immer gut aufgestellt war. Bis Ende erstes Quartal war es nicht möglich qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen. Seit einem Monat gehen wir unter in Initiativbewerbungen nationaler und internationaler Bewerber.
Sehr interessante Einblicke, vielen Dank.
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Re: Frust- und Ärger-Thread

Beitrag von Tobi »

Balistix hat geschrieben: 24. August 2023, 18:54
Tobi hat geschrieben: 24. August 2023, 07:54 Wer damals nicht mit mindestens 6% als worst-case-scenario gerechnet hat und sich bis dahin lediglich über die Niedrigzinsen gefreut bzw. davon profitiert hat, ist gewissermaßen selber Schuld.
Da bin ich ganz bei dir. Nur - je mehr das machen, umso ärger kracht's dann im Gebälk und irgendwann gerät die Politik unter Zugzwang. Auch das was du zuvor gesagt hast (sinngemäß: "ich bin der Dumme, weil ich selbst vorsichtig war und jetzt als Steuerzahler trotzdem die Zeche der anderen mitzahle") unterschreibe ich.
Was meinst du mit je mehr das machen? Hätten damals mehr Kreditnehmer trotz Niedrigzinsphase dennoch mit 6% als worst case gerechnet, wäre das Problem doch jetzt deutich kleiner? Man ist aber oft bei den damaligen Niedrigzinsen ans finanzielle Limit gegangen, in der Hoffnung es bleibt so.
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Re: Frust- und Ärger-Thread

Beitrag von Balistix »

Du hast geschrieben "wer das nicht macht" und ich meinte "je mehr sich so wie von dir beschrieben verhalten". Sorry für die Unschärfe.
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Re: Frust- und Ärger-Thread

Beitrag von Bravo »

Tobi hat geschrieben: 23. August 2023, 19:50 Mir sagten viele in ihrer unendlichen Weisheit, dass die Zinsen nicht mehr erhöht werden können, weil "...dann geht Griechenland pleite, woast eh!" und ich ein "Versicherumgsmensch" sei, was auch immer das ist. Meine momentanen Situation diesbezüglich gehört zwar eher in den Freude-Thread, aber dass ebenjene jetzt laut schreien, weil sie ihre eigene Risikofreudigkeit eingeholt hat, frustriert mich dennoch.
Ja, dem wäre auch so wenn nicht im Zuge der Eurobonds die Bonität der Nordländer an die Südländer verschenkt worden wäre was vor Corona ein theoretisches Hirngespinst war. Sogar für Merkel ein NoGo, die ja sonst keinen Schaden am eigenen Volke ausgelassen hat. Aber unsere Volksverräter lassen sich scheinbar gerne von den PIGS+F aussackeln. Was aber eh wurscht ist weils die Bevölkerung nicht bemerkt.

An den langfristigen Marktkräften ändert das Hütchenspiel der Euro-Verschuldung aber nichts. Ja ich dachte nicht dass die Zinsen deutlich steigen, schon gar nicht so hoch, allerdings glaube ich auch jetzt nicht, dass das länger so bleiben wird. Sämtliche Frühwarnindikatoren stehen auf dunkelrot, es fehlen nur noch die Nachlaufenden (davon der wichtigster: Arbeitsmarkt).

Noch ist mein variabler in Summe im Plus, und auch wenns monatlich jetzt fast das doppelte von davor ist: schauen wir mal wo die Reise hingeht. Ich bin sogar so zuversichtlich, dass ich anstatt außertourlich zu tilgen gerade Kryptos kaufe.
Tobi hat geschrieben: 24. August 2023, 08:26 Nur, dass die Wirtschaft nächstes Jahr untergehen wird, glaube ich nicht so recht. Das wird mittlerweile jährlich prophezeit.
In den meisten solchen Jahren war der wirtschaftliche Motor Europas (Deutschland) aber nicht in Rezession (was sie jetzt sind) und diesmal ist es kein Lockdown-Hickup sondern ein heftiger Mix an nachhaltigen Standortnachteilen.
sparrow77 hat geschrieben: 24. August 2023, 08:17 Wie sollens denn die verlieren, wer sollt die denn kaufen?
Was soll so eine kleine Bauernbank am Land (z.B.) mit 10 oder 20 Häusln denn machen? Alle versteigern?
Die werden nicht um die aushaftende Kreditsumme weggehen :whistle: .
Abschreiben muss die Bank den Kredit dann so oder so. Die großen Häuser haben bereits Task-Forces implementiert die aktiv die Problemhäuserfinanzierer ansprechen und gemeinsam versuchen wie sie da raus kommen.
Es sind auch sicher nicht alle selbst schuld. Mit blödem Timing nimmt man von allem etwas mit: Corona, explodierende Baukosten, vermeintliche Fixpreisanbieter die Insolvent werden usw...
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