Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Hier werden Test- und Erfahrungsberichte veröffentlicht.
Bitte keine Fragen posten!
Benutzeravatar
matt_anders
Beiträge: 925
Registriert: 18. September 2020, 01:45
KW-Schütze: Ja
LW-Schütze: Ja
Jäger: Nein
Wiederlader: Ja
Waffenliste: Glock 17 Gen3
Beretta 71
IWI Zion15
Wohnort: Wein4tel

Re: Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Beitrag von matt_anders »

ist halt ein Slowene der sehr viel Background von Arex direkt bekommt, und GENAU DIESES Problem mit mir schon vor vielen vielen Monden besprochen hat per Mail. Ziga versteht nämlich nicht warum Arex es nicht von Werk aus so macht.

Es geht da auch garnicht um den Trigger Pull sondern darum den Pickup sauberer zumachen. Sie bricht ja danach genauso klar wie vorher.

Ich denke, mit viel Dryfire (was er auch anspricht) kriegt man das genauso hin.
Benutzeravatar
cas81
Beiträge: 2778
Registriert: 16. September 2020, 15:07
KW-Schütze: Ja
LW-Schütze: Ja
Jäger: Nein
Wiederlader: Nein
Wohnort: Wien

Re: Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Beitrag von cas81 »

Ich versteh´s nicht. Meine Delta hat einen vergleichsweise strengen Abzug iVz den beiden anderen Deltas, die ich bisher probieren durfte. Takeup und Druckpunkt verhalten sich allerdings gleich. Das ist nicht nur für eine Dienstpistole schon sehr gut, sondern ganz allgemein (sofern man die benötigte Kraft aussen vor lässt). Klar geht es besser, so gut wie immer, sogar bei Pistolen mit sportlichem Abzug. Aber wenn dieses Level, welches die Delta bereits ab Werk mit sich bringt, nicht genügt, dann ist man vielleicht einfach kein Typ für ein teilgespanntes Schlagbolzenschloss. Ich behaupte mal ganz frech, dass derartige kleine Verbesserungen gar nicht auffallen, solange man keine direkte Vergleichsmöglichkeit hat. Klingt für mich nach der Lösung für ein künstlich geschaffenes Problem. Darum bleib ich dabei: Triggersnobs finden auch an den besten Modellen einer PPQ oder P10 etwas auszusetzen und das, obwohl deren Abzüge nicht nur klar brechen, einen kurzen Takeup, Reset und kaum Creep haben, sondern auch noch butterweich gehen. Deshalb an letztendlich doch sensiblen Teilen herum zu feilen, halte ich persönlich für unverhältnismäßig. Irgendwann muss auch mal Schluss sein. IdS, auch wenn ich die Leute von Polenar schätze, halte ich von so einem Unterfangen gar nichts. Meine Meinung, auch wenn sie von anderen Meinungen abweicht.
... abusus non tollit usum ...
Benutzeravatar
Tobi
Beiträge: 1953
Registriert: 16. September 2020, 14:59
KW-Schütze: Ja
LW-Schütze: Ja
Jäger: Nein
Wiederlader: Nein

Re: Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Beitrag von Tobi »

Das ist auch meine Meinung zum Thema Abzüge. Ich habe noch nie an einem Abzug irgendwas herumgeschliffen oder -poliert und noch nichteinmal bei einer Waffe einen Zubehör-Abzug verbaut. Ich freu mich eher, wenn ich auch mit serienmäßigen Waffen halbwegs mithalten kann, dafür ohne Störungen, denn wenn es dazu kommt, ist das meist Ursache Nr. 1 im Sinne von:

"Wie, die schlägt nicht mehr ab? Ich habe doch nur 12 Windungen der Feder abgezwickt, so wie auf Youtube gezeigt!" :evil:
"Wie, die doppelt? Ich habe doch nur die Raste auf 0,2mm poliert, so wie auf Youtube gezeigt!" :twisted:
"Wie, ungewollte Schussabgabe? Mein Abzug löst doch erst bei 35g aus!" :evil:
Benutzeravatar
cas81
Beiträge: 2778
Registriert: 16. September 2020, 15:07
KW-Schütze: Ja
LW-Schütze: Ja
Jäger: Nein
Wiederlader: Nein
Wohnort: Wien

Re: Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Beitrag von cas81 »

Naja... Das Video, um das es geht, ist aber eh auf einem verhältnismäßig harmlosen Niveau. Da geht's nur darum, mit homöopathischen Mitteln aus einer ohnehin immer leicht bissigen Pistole eine Feelgood-Gun zu machen. Zumindest etwas mehr, denn ganz wird sie das nie sein können. In diesem Fall sage ich "Falsche Pistole gekauft". Bei einer G34 oder so verstehe ich es ja irgendwie, da ist die Ergonomie "einzigartig" und man will vielleicht nicht ständig andere Griffe und Griffwinkel in der Hand halten, es gibt Magazine en masse von einer bereits im Besitz befindlichen G17, Holster, Ersatzteile, etc. Zugegeben, Deltas gibt es jetzt auch mehrere Modelle; Nur ich schätze den Anteil jener, welche mehrere Deltas besitzen und eine davon sportlich verwenden wollen, als äußerst gering ein. Aus den bereits genannten Gründen. Irgendwelche bloß gefühlten Performancesteigerungen um 5% nimmt sowieso niemand wahr, der dynamisch unterwegs ist und für richtige Präzi ist sie alleine schon dank dem strengen Abzug sowieso nichts.
... abusus non tollit usum ...
Benutzeravatar
Old Dog
Beiträge: 842
Registriert: 10. Januar 2014, 01:12
KW-Schütze: Ja
LW-Schütze: Ja
Jäger: Ja
Wiederlader: Ja

Re: Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Beitrag von Old Dog »

Da ich mich indirekt wegen meiner Aussage am 04.10. bez. des "Abzugstuning" angesprochen fühle einige Klarstellungen:

Unabhängig ob man es braucht oder will, immer sind (aufgrund von rationeller Serienfertigung) Abzugsteile bei Strikerfire-Pistolen als Blechbiege/Blechstanzteile gefertigt. Dabei entsehen fertigungsbedingte Unebenheiten, Grate u. rauhe Stellen, welche das "aneinandergleiten" erschweren u. fühlbar als kratzen/ruckeln usw empfunden werden.

Um diese Stellen zu bearbeiten um das Gleiten zu optimieren bedarf es a) entsprechendes Werkzeug u. b) entsprechendes know how.

Dazu gehört (Beispiele beziehen sich auf das angesprochene Vid) u. a:
a) das die Teile eingespannt werden (Schraubstock), u. entsprechende Feilen
b) nicht mit Holzleiste mit Schmirgelpapier, oder gar mit Dremmel die Flächen u. Winkel falsch zueinand stehen u. die Kanten vernudelt (=abgerundet) werden.

Da ich häufig (von IT-Guy !) kritisiert wurde nicht ausreichend Wissen weiterzugeben:
Das ganze Thema (Triggertuning) ist so komplex, auch wenn ich jetzt 100 Seiten tippen würde, wäre die Handfertigkeit u. das Hirnschmalz nicht wiederzugeben.

Um ein Vid zu machen wie man Abzugsteile bearbeitet fehlt mir die Ausrüstung.
Der Mut zu Warten ist die Kunst, Fehler zu vermeiden.
Benutzeravatar
cas81
Beiträge: 2778
Registriert: 16. September 2020, 15:07
KW-Schütze: Ja
LW-Schütze: Ja
Jäger: Nein
Wiederlader: Nein
Wohnort: Wien

Re: Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Beitrag von cas81 »

Danke für die Erklärungen.
Old Dog hat geschrieben: 6. Oktober 2021, 20:26 ... immer sind (aufgrund von rationeller Serienfertigung) Abzugsteile bei Strikerfire-Pistolen als Blechbiege/Blechstanzteile gefertigt.
Kurze OT-Frage:
Bei Pistolen mit Hammerschloss ist das anders? Oder meinst du im Gegensatz zu Matchpistolen, Custom-Fertigungen, etc (die ja idR ein Hammerschloss aufweisen)?
... abusus non tollit usum ...
Benutzeravatar
matt_anders
Beiträge: 925
Registriert: 18. September 2020, 01:45
KW-Schütze: Ja
LW-Schütze: Ja
Jäger: Nein
Wiederlader: Ja
Waffenliste: Glock 17 Gen3
Beretta 71
IWI Zion15
Wohnort: Wein4tel

Re: Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Beitrag von matt_anders »

Ich denke es versteifen sich hier alle auf das Video und übersehen einen wichtigen Kommentar den Ziga gleich zu Beginn abgibt.

Nämlich DRYFIRE tut das selbe was er hier macht. Das weiß man auch von der Gen1 ! Nach 1k Schuss ca, hat sich das in etwa ein wenig eingelaufen. Also ist auch HIER dann die "Farbe" weg. Das ändert aber nix an der Härtung oder Oberflächenbehandlung an sich (so wie bei den Läufen).

Ich war gestern erst wieder mit der Gen2 L das Reddot einschießen, und habe auf Anhieb Gruppen geschossen die mit Minusfeder und 5k Schuss durch meine Glocke nie drin waren.

Man merkt auch das "Gewicht" des Abzugs ansich nicht. Das ist nämlich das lustige an der Delta meiner Meinung nach.
Benutzeravatar
cas81
Beiträge: 2778
Registriert: 16. September 2020, 15:07
KW-Schütze: Ja
LW-Schütze: Ja
Jäger: Nein
Wiederlader: Nein
Wohnort: Wien

Re: Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Beitrag von cas81 »

matt_anders hat geschrieben: 7. Oktober 2021, 09:39 Ich denke es versteifen sich hier alle auf das Video und übersehen einen wichtigen Kommentar den Ziga gleich zu Beginn abgibt.

Nämlich DRYFIRE tut das selbe was er hier macht.

...

Man merkt auch das "Gewicht" des Abzugs ansich nicht. Das ist nämlich das lustige an der Delta meiner Meinung nach.
Das ist doch bloß ein Nebengeräusch. Wie bei jeder anderen Pistole halt auch. Das macht es außerdem erst recht fragwürdig. Die Frage, warum Arex nicht gleich so ausliefert, wird damit auch gleich beantwortet: Gut "eingeschliffenes Übermaß" führt zum perfekten Maß. Dafür muss man nicht extra an grundsätzlich sensiblen Teilen herumtüfteln. Solange der Anspruch nicht "Matchpistole" lautet, ist alles darüber hinaus amS preistreibender Overkill.

Ich schieße mit der Delta auch präziser als mit jeder anderen Pistole. Das Abzugsgewicht merke auch ich nicht, außer ich benötige zu lange für den Abzugsweg. Dennoch, ein lupenreiner Sportschütze wird sich idR nicht dafür begeistern können. Ich schieße ausschließlich Abzüge ab Werk und keiner davon ist leichtgängig (SA beim Revolver schieße ich äußerst selten), von daher tue ich mir damit leichter.
... abusus non tollit usum ...
Benutzeravatar
Old Dog
Beiträge: 842
Registriert: 10. Januar 2014, 01:12
KW-Schütze: Ja
LW-Schütze: Ja
Jäger: Ja
Wiederlader: Ja

Re: Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Beitrag von Old Dog »

cas81 hat geschrieben: 7. Oktober 2021, 09:17 Danke für die Erklärungen.
Old Dog hat geschrieben: 6. Oktober 2021, 20:26 ... immer sind (aufgrund von rationeller Serienfertigung) Abzugsteile bei Strikerfire-Pistolen als Blechbiege/Blechstanzteile gefertigt.
Kurze OT-Frage:
Bei Pistolen mit Hammerschloss ist das anders? Oder meinst du im Gegensatz zu Matchpistolen, Custom-Fertigungen, etc (die ja idR ein Hammerschloss aufweisen)?
Zur OT Frage:

Je nach Hersteller unterschiedlich: Bei zB Ruger sind Hammer, Abzugstollen u. Unterbrecher im MIM-Verfahren hergestellt u. kaum bis gar nicht nachbearbeitet.

S&W ist berühmt/berüchtigt. Früher (in der guten alten Zeit) wurden Schlossteile gesenkgeschmiedet u. spanabhebend bearbeitet. Seit Umstellung auf MIM ist es zur Katastrophe geworden.

Sig/Sauer scheint aus Stangenmaterial spanabhebend gefertigt.

Andere Hersteller könnten ev. aus Stangenrohmaterial fertigen od geschmiedete Teile verwenden, das lässt sich aber von aussen ohne zerstörende Werkstoffprüfung nicht feststellen. Eine Röntgenuntersuchung welche Gefügeunterschiede anzeigt ist mir nicht bekannt.
Der Mut zu Warten ist die Kunst, Fehler zu vermeiden.
Benutzeravatar
cas81
Beiträge: 2778
Registriert: 16. September 2020, 15:07
KW-Schütze: Ja
LW-Schütze: Ja
Jäger: Nein
Wiederlader: Nein
Wohnort: Wien

Re: Arex Delta - Polymer-Dienstpistole aus Slowenien

Beitrag von cas81 »

Danke!
... abusus non tollit usum ...
Antworten

Zurück zu „Berichte“