Bericht: Tikka T1x, German Gunstocks

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Bezirkler
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Bericht: Tikka T1x, German Gunstocks

Beitrag von Bezirkler »

Ende letzten Jahres erhielt ich eine T1x, die ich bei gewo nach langer Wartezeit gekauft habe. Irgendwie hat Tikka die Waffe nicht gleich ordentlich hinbekommen, die .17HMR war schon lange erhältlich, als die .22 noch rar wie Einhörner waren. Und zwar grüne. Weiße sind ja vergleichsweise häufig.

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Der Besen war nicht im Lieferumfang.

Ich habe mich für die 16“ Variante entschieden, denn ein A-TEC Wave Carbon Dämpfer war schon fix eingeplant. In Vorbereitung auf den Empfang der Waffe hatte ich bereits in England eine 20 MOA-Picatinnyschiene von Britannia Rails und Leupold PRW Ringe in passender Höhe besorgt.
In diese Ringe sollte sich ein Bushnell Engage 4-16x44 mit Deploy Reticle (MOA) schmiegen. Alle Teile waren schließlich da, aber das Gewehr ließ auf sich warten.

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Als ich die Tikka dann endlich in Händen hielt wurde zuerst der Staub von den bereits erworbenen Komponenten entfernt und dann flugs alles montiert, mit Schraubensicherung verklebt und ein nettes Harris-Zweibein kam auch dran. Dann ging es auf den Schießstand.
Der Schaft wirkte irgendwie filigran, aber die Tikka schoss OK.

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Ich habe etliche Sorten Munition probiert. Die Geco Semi Auto hat akzeptable Ergebnisse bis 50m gebracht. Ein Glücksfall, denn die wird auch von meiner Savage Mark 2 FVSR (ebenfalls mit A-Tec Wave Carbon) gut verdaut. Ein Schusspflaster auf 50m ist problemlos haltbar. Zu dem Preis war das eine tolle Sache.

Im Frühjahr 2020 erhielt dann ich einen Schaft von German Gunstocks. Diese Schäfte zeichnen sich durch ein leichtes Gewicht (mit Kunstharz getränktes Birkenholz), äußerst saubere Verarbeitung und attraktive, durchdachte Designs aus. Thomas Graf, der hinter GGS steckt, erzählte mir, dass diese Schäfte mehr Steifigkeit und Bruchfestigkeit aufweisen als vergleichbare Carbonschäfte. Ich habe mich für den Reaper Tac Schaft entschieden, da er nicht so wuchtig ausfällt. Die Tikka ist ja auch eine schlanke Dame.

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Ich hatte mir das Bloody Waidmann Camo-Muster ausgesucht, wollte jedoch kein Bloody. Also hat man das Rot durch ein Schwarz ersetzt. Perfekt. Passt dann im Endeffekt zu den schwarzen Gesellen aus der Singvogelliste, die damit fallweise (legal) bejagt werden. Das Muster wird händisch aufgetragen und daher gibt es keine zwei identischen Schäfte, die GGS verlassen.
Entfernt man den Originalschaft werden die Qualitätsunterschiede zum GGS Schaft deutlich… Aluchassis, Haptik, Verarbeitungsqualität.... STABILITÄT!



Bei der Gelegenheit überarbeitete ich auch den Abzug, um ein ordentliches, aber im Schießbetrieb sicheres Abzugsgewicht zu erhalten. Der Abzug bricht jetzt sauber bei unter 1000g. Weniger mag ich nicht, da ich die Waffe ja nicht nur steril am Schießstand einsetzen will.

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Zu erwähnen ist das Alu-Chassis im Holzschaft und auch der Stahl-Rückstoßstollen, auf den man nicht verzichten sollte. Im Gegensatz zum originalen Kunststoffstollen wird damit auch das letzte Spiel im Schaft ausgeschaltet.

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Im Schießbetrieb bemerkte ich, dass die Gruppen doch kleiner wurden. Das mag einerseits an der besseren Handlage, andererseits am höheren Gewicht des GGS-Schaftes sowie der hochwertigen Bettung im Alu-Chassis liegen. Letztlich ist auch die Haptik entscheidend, sowie auch die individuell auf Knopfdruck einstellbare Schaftbacke, die eine konsistentere Position des Kopfes ermöglicht und alleine dadurch schon eine Fehlerquelle ausschaltet.

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Zusätzlich erhielt ich später noch den Tacticool Kammerstengel, der ein Repetieren mit Daumen und Zeigefinger wegen des höheren Eigengewichtes deutlich erleichtert. Die Teile sind wirklich sehr hochwertig und passgenau gefertigt. Ein Foto folgt vielleicht.

Die Tikka fühlt sich jetzt wie ein vollwertiges Gewehr an. Letztens habe ich die Schönebeck SK Standard plus ausprobiert und ein Freund hat damit prompt eine ca. 15mm messende 10Schuss-Gruppe auf 100m damit hingelegt. Ich denke das reicht vorerst für die Präzision.
Positiv ist auch, dass die V0 der SK Standard PLUS knapp unter der Schallgeschwindigkeit liegt und die Waffe dadurch mit dem Dämpfer ein wirklich fast lautloses Erlebnis bietet.

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FAZIT: Wer eine Tikka T1x hat, der kann sie optimieren, indem er zumindest einen ordentlichen Schaft dazukauft. Der ist nicht ganz billig, aber die Unterschiede sind deutlich spürbar: Begehrliche Blicke der Standnachbarn, allgemeine Unbesiegbarkeit und Eier aus Stahl - nein, falsch....Deutlich erhöhte Präzision, die sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt, nämlich der Minimierung der Schützenfehler und der Verbesserung der Steifigkeit des Schaftes und der besseren Bettung des Systems.

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Scherz beiseite: Der GGS-Schaft (www.german-gun-stock.de) ist ein wirklich sinnvolles und präzisionssteigerndes Zubehörteil, natürlich sollte man aber auch an den anderen Komponenten nicht sparen. Danke für die Aufmerksamkeit!

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MadButcher
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Re: Bericht: Tikka T1x, German Gunstocks

Beitrag von MadButcher »

Hi
Schönes Review... gute Komponenten.... der schaft sieht toll aus... viel spass mit der kleinen.... :aut:
..a Sound you will not hear... from a place you will not see....... si vis pacem para bellum
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Re: Bericht: Tikka T1x, German Gunstocks

Beitrag von ICEMAN »

Wieder eine geniale Waffenvorstellung von Dir! Das professionelle tuning kann man halt als Waffentechniker. Da ich von Langwaffen so gut wie gar nix verstehe genieße ich den Anblick und hoffe, dass du es mal zu einer unserer Ballerein mitbringst bitte!! :applaus:
(die Katze ist übrigens süß!!! :D )
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Re: Bericht: Tikka T1x, German Gunstocks

Beitrag von McMonkey »

Sehr schöner Bericht - Danke :applaus:

Macht Lust auf ein 22iger mit einem tollen Schaft :mrgreen:
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IT Guy
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Re: Bericht: Tikka T1x, German Gunstocks

Beitrag von IT Guy »

Sehr fesch!
Freundschaft und langes Leben,
IT Guy

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