Long Range Quigley Match 2021
Verfasst: 27. September 2021, 21:28
Endlich war ich wieder „on the Road“ zum Quigley Match in die Slowakei. Unser österreichisch-deutsches-schweizerisches Team, ist eine eingeschworene Gemeinschaft mit extrem leidenschaftlichen Hang zum Schwarzpulver. Das Wetter versprach sehr gute Bedingungen, also kein Regen. Donnerstag - Anreisetag - Treffen - Plaudern und anderen Kollegen beim Long Shot Training auf 1538 yards zugesehen.
Freitag, Trainingstag. Bedeckt und klare Sicht. Erstes Ziel 350 yards - Dioptereinstellung vom letzten mal - Baaaaam mittig auf die Stahlscheibe. Perfekt, denk ich mir und setze noch 6Treffer. Eigentlich unnötig, da beim Match auf diese Entfernung stehend frei geschossen wird. Für mich, keine Chance auf Punkte. Zweite Scheibe 417 yards, Treffer, leichte Korrektur auf Ansage meines Spotters. Nach 10Schuss, Wechsel auf 530 yards. Hier hab ich nach 5Treffern in Serie abgebrochen, es lief wie am Schnürchen. 22Schuss 20Treffer, geht doch, dachte ich mir.
Wechsel auf auf die andere Seite der Range. Büffel & Co. Die Sonne versuchte die Wolken zu vertreiben und Wind setze ein. Schwierige Bedingungen mit wechselnden Windrichtungen. Trotzdem auch hier, sehr gute Treffer und tolle Arbeit der Spotter.
Match
Steheden freies Ziel. Ein Spass für den Monkey weil chancenlos. Hab mich aber sehr bemüht und als Belohnung den letzten Schuss auf die Scheibe „geknallt“. Zweites Ziel - gleiche Sichtbedingungen wie am Trainingstag - in Action. 6 von 8 möglichen Treffern. Da geht noch was, denk ich mir. Drittes Ziel 530 yards - eigentlich eine Parade für mich. Leichter Wind kommt auf, Spotter korrigiert und ich dreh in der Hektik die Seitenkorrektur in die falsche Richtung. Wieder fehl. Nerven liegen blank und letztendlich komm ich nicht mehr auf die Scheibe. Sehr schade, denn zumindest 3-4 Treffer sollten es schon sein. Nun, das ist halt so und man muss es auch so hinnehmen.
Mittlerweile ist es Mittag und die Schützengruppen wechseln. Soll heißen, für mich ist nun der Büffel & Co dran. Boaaahhhh frontal gegen die Sonne. Am Vormittag hatte der Wald die Sonneneinstrahlung zumindest auf den Schützen abgeschirmt. Das Ziel 600 yards und ein Blick durch den Diopter … shit … die Wasserwaage vorne am Korntunnel kommt einem Flutscheinwerfer gleich. Nicht gut! Die heiße aufsteigende Luft lässt die Scheibe tanzen … gar nicht gut. Naja 3Treffer sind besser als gar nix. Gleiches Spielt auf 405 yards. Ein scheiß Wetter. Auch dem Büffel auf 805 yards habe ich 3x eine „aufgebrannt“. Schwerstarbeit. Alles in allem eine gute Leistung für mich. Ein Treffer weniger als vor zwei Jahren. Die Elite in den vorderen Rängen haben auch einen entscheidenden Vorteil … sie haben jeder Zeit (oder sehr oft) die Möglichkeit auf 600m zu trainieren. Ich gönn es ihnen!
Eine schöne Geschichte am Rande
Am Trainingstag ist meinem Spotter die Abzugsfeder seiner Ballard 45-90 gebrochen. Das Ende war eigentlich schon sicher. Da hat unser deutscher Schützenkamerad doch wirklich eine Feder mit. Aber keine Feder für die Ballard, nein das wär doch zu schön gewesen. Es war eine (damals) gebrochene Feder seiner Rolling Block. Unser Büchsenmacher im Team nimmt sich der Sache an. Ohne Säge, ohne Schraubstock nur zwei Feilen sind vorhanden! Kürzen, und feilen, feilen, feilen. Das Glück und eine goldene Hand, hat aus einer gebrochen Feder eine Neue gemacht. Der Abzug ging nach der Reparatur noch besser als zuvor und es hat sich „bezahlt“ gemacht. Klasse Leistung meines Spotters, nur knapp den 3. Platz in der Kategorie Schwarzpulver verpasst und seine Bestleistung. Einfach schön!
Fazit
Trotz der einen „Nuller-Scheibe“ hatte ich nur einen Ring weniger als bei meinem ersten Antritt vor zwei Jahren. Jetzt könnte ich sagen, ja da, aber da und auch hier. Hätt i tät i, war i. Es ist wie es ist und die Wetterverhältnisse sind eben so wie sie sind. Ich bin sehr zufrieden und vor allem ich war dabei. Mit einer Schwarzpulverpatrone auf solche Distanzen ist halt schon eine Nummer und hier spielt neben vielen Faktoren auch der Schütze und das Wetter eine sehr große Rolle. Was mich besonders freut ist, dass ich das Spotten jetzt richtig lernen konnte. Da immer sechs Augenpaare auf einem Schützen gerichtet waren, konnte ich meine Sicht mit der, der anderen abgleichen und so sehr viel von den Profis lernen. Dazu muss man sagen, dass die Ziele ca. 2m über Boden hängen und das Gelände durch Senken und kleine Anhöhen geprägt ist. Hier ist das Ansagen eines Fehlschusses, eine richtige Herausforderung. Nur erfahrene Spotter sind hier Gold wert für den Schützen. Und da ich ja nicht nur Schütze bin, sondern ja auch meinen Buddy als Spotter diene, war es für mich ein sehr lehrreiches/erfolgreiches Wochenende.
Ein schönes Wochenende, ein tolles Team. Und es gibt noch so viel zu lernen. Wenn mein Büchsenmacher, Laufhersteller und der Paperpatch Kollege zusammenstehen, dann sind die Augen und Ohren weiten offen, um alles aufzusaugen. Gut 140 Jahre Fachwissen geht sich für mich nicht mehr aus, aber ich nehm alles dankbar mit, was ich kriegen kann.
Wen es interessiert, hier ein Auszug aus dem Regelwerk
viewtopic.php?p=54360#p54360
Freitag, Trainingstag. Bedeckt und klare Sicht. Erstes Ziel 350 yards - Dioptereinstellung vom letzten mal - Baaaaam mittig auf die Stahlscheibe. Perfekt, denk ich mir und setze noch 6Treffer. Eigentlich unnötig, da beim Match auf diese Entfernung stehend frei geschossen wird. Für mich, keine Chance auf Punkte. Zweite Scheibe 417 yards, Treffer, leichte Korrektur auf Ansage meines Spotters. Nach 10Schuss, Wechsel auf 530 yards. Hier hab ich nach 5Treffern in Serie abgebrochen, es lief wie am Schnürchen. 22Schuss 20Treffer, geht doch, dachte ich mir.
Wechsel auf auf die andere Seite der Range. Büffel & Co. Die Sonne versuchte die Wolken zu vertreiben und Wind setze ein. Schwierige Bedingungen mit wechselnden Windrichtungen. Trotzdem auch hier, sehr gute Treffer und tolle Arbeit der Spotter.
Match
Steheden freies Ziel. Ein Spass für den Monkey weil chancenlos. Hab mich aber sehr bemüht und als Belohnung den letzten Schuss auf die Scheibe „geknallt“. Zweites Ziel - gleiche Sichtbedingungen wie am Trainingstag - in Action. 6 von 8 möglichen Treffern. Da geht noch was, denk ich mir. Drittes Ziel 530 yards - eigentlich eine Parade für mich. Leichter Wind kommt auf, Spotter korrigiert und ich dreh in der Hektik die Seitenkorrektur in die falsche Richtung. Wieder fehl. Nerven liegen blank und letztendlich komm ich nicht mehr auf die Scheibe. Sehr schade, denn zumindest 3-4 Treffer sollten es schon sein. Nun, das ist halt so und man muss es auch so hinnehmen.
Mittlerweile ist es Mittag und die Schützengruppen wechseln. Soll heißen, für mich ist nun der Büffel & Co dran. Boaaahhhh frontal gegen die Sonne. Am Vormittag hatte der Wald die Sonneneinstrahlung zumindest auf den Schützen abgeschirmt. Das Ziel 600 yards und ein Blick durch den Diopter … shit … die Wasserwaage vorne am Korntunnel kommt einem Flutscheinwerfer gleich. Nicht gut! Die heiße aufsteigende Luft lässt die Scheibe tanzen … gar nicht gut. Naja 3Treffer sind besser als gar nix. Gleiches Spielt auf 405 yards. Ein scheiß Wetter. Auch dem Büffel auf 805 yards habe ich 3x eine „aufgebrannt“. Schwerstarbeit. Alles in allem eine gute Leistung für mich. Ein Treffer weniger als vor zwei Jahren. Die Elite in den vorderen Rängen haben auch einen entscheidenden Vorteil … sie haben jeder Zeit (oder sehr oft) die Möglichkeit auf 600m zu trainieren. Ich gönn es ihnen!
Eine schöne Geschichte am Rande
Am Trainingstag ist meinem Spotter die Abzugsfeder seiner Ballard 45-90 gebrochen. Das Ende war eigentlich schon sicher. Da hat unser deutscher Schützenkamerad doch wirklich eine Feder mit. Aber keine Feder für die Ballard, nein das wär doch zu schön gewesen. Es war eine (damals) gebrochene Feder seiner Rolling Block. Unser Büchsenmacher im Team nimmt sich der Sache an. Ohne Säge, ohne Schraubstock nur zwei Feilen sind vorhanden! Kürzen, und feilen, feilen, feilen. Das Glück und eine goldene Hand, hat aus einer gebrochen Feder eine Neue gemacht. Der Abzug ging nach der Reparatur noch besser als zuvor und es hat sich „bezahlt“ gemacht. Klasse Leistung meines Spotters, nur knapp den 3. Platz in der Kategorie Schwarzpulver verpasst und seine Bestleistung. Einfach schön!
Fazit
Trotz der einen „Nuller-Scheibe“ hatte ich nur einen Ring weniger als bei meinem ersten Antritt vor zwei Jahren. Jetzt könnte ich sagen, ja da, aber da und auch hier. Hätt i tät i, war i. Es ist wie es ist und die Wetterverhältnisse sind eben so wie sie sind. Ich bin sehr zufrieden und vor allem ich war dabei. Mit einer Schwarzpulverpatrone auf solche Distanzen ist halt schon eine Nummer und hier spielt neben vielen Faktoren auch der Schütze und das Wetter eine sehr große Rolle. Was mich besonders freut ist, dass ich das Spotten jetzt richtig lernen konnte. Da immer sechs Augenpaare auf einem Schützen gerichtet waren, konnte ich meine Sicht mit der, der anderen abgleichen und so sehr viel von den Profis lernen. Dazu muss man sagen, dass die Ziele ca. 2m über Boden hängen und das Gelände durch Senken und kleine Anhöhen geprägt ist. Hier ist das Ansagen eines Fehlschusses, eine richtige Herausforderung. Nur erfahrene Spotter sind hier Gold wert für den Schützen. Und da ich ja nicht nur Schütze bin, sondern ja auch meinen Buddy als Spotter diene, war es für mich ein sehr lehrreiches/erfolgreiches Wochenende.
Ein schönes Wochenende, ein tolles Team. Und es gibt noch so viel zu lernen. Wenn mein Büchsenmacher, Laufhersteller und der Paperpatch Kollege zusammenstehen, dann sind die Augen und Ohren weiten offen, um alles aufzusaugen. Gut 140 Jahre Fachwissen geht sich für mich nicht mehr aus, aber ich nehm alles dankbar mit, was ich kriegen kann.
Wen es interessiert, hier ein Auszug aus dem Regelwerk
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