Seas Leutz
Eines vorweg: die Jenigen, die wissen wie mans macht.. einfach meinen folgenden Beitrag überlesen!
Weil das Ganze ja als Projekt läuft, so nach dem Motto:
" ...noch nie gemacht, fangen wir halt einfach einmal damit an..." erzähle ich Euch auch einmal etwas dazu, was man dabei an Mist vulgo
im schlimmsten Falle an Schaden produzieren kann.
Aber auch davon, wie man ein fabriziertes Übel wieder beseitigt
Sagen wir also, weils ja ein Projekt ist, ich hätte es nicht besser gewusst
.
Die Systembettung hatte ich, wie gezeigt, duchgeführt und allen feinen Endarbeiten unterzogen. Scharfe Kanten wurden gebrochen, die Kanäle für Abzug und Sicherungshebel eingefräst, am Ende alles zusammengebaut.
Das Ergebnis, auf den ersten Blick, war eigentlich tadellos. Pfooahh, geil. Zumindest, was die Passform anbelangt
Jetzt wäre das Dinge eigentlich vom Tisch, so dachte ich mir. Ja, wenn da nicht....
Also, wenn ich da nicht festgestellt hätte, dass die vordere Systemschraube das System gar nicht festhält.
Die Schraube war zwar festgezogen, aber trotzdem konnte ich das System vorne um gut 5mm hoch aus dem Schaft heben
Mein Stimmungsbarometer fiel unter Null
Was war da wohl geschehen? Hat doch vorher alles gepasst...
Nun, wenn man nicht tut, wie mans tun muss, dann presst man sich beim Einlegen des Systemes in die frische Bettungsmasse natürlich Selbige auch in die Gewindebuchse des Systemhaltestollens. Und weils so toll ist, schiebt man daraufhin, beim Einstecken der Systemschraube, noch mehr von dem Zeug hinten nach. Zumindest das ist mir perfekt gelungen
Irgendwann sitzt die Schraube dann fest, weil voll ist voll. Das ganze Zeug hat sich natürlich auch komprimieren lassen, weswegen mir das nicht sofort aufgefallen ist.
Von gut 16 mm Tiefe waren ~10mm mit hochfester Bettungsmasse zugesetzt
Das Runterspannen funktionierte rein nur über die hintere Systemschrauben, hier ein Durchgangsgewinde. Also keine wirkliche Herausforderung. Dort habe ich die anhaftende Bettungsmasse auch sofort wieder weggeputzt.
Mein Tag war eigentlich gelaufen... Von einem Problem will ich nicht sprechen, aber diese Herausforderung musste ich ja nun irgendwie annehmen.
Meine erste Überlegung war, dass ich die verstopfte Gewindehülse einfach mit der Standbohrmaschine ausbohren und das Gewinde dann freischneiden könnte.
Leider musste ich diese Idee wieder verwerfen... es ist ja eine Sacklochbohrung und dementsprechend ist ein normaler Gewindeschneider dann auch unbrauchbar.
Also war, kopfschwer, recherchieren angesagt. Was weiss man schon, als
"Einer, nicht vom Fach". Aber Sackloch und Gewindebohrer sind dann doch Schlagwörter, die einem weiterhelfen.
So fand ich dann die Idee, mir einen
https://www.werkzeuge-bohrer.de/werkzeu ... ndebohrer/ zu kaufen, gar nicht so übel.
Mein Stimmungsbarometer stieg somit leicht an. Darüber erst einmal schlafen..
Teil 2 der Herausforderung....
Um den Sacklochgewindebohrer nutzen zu können, müsste die Kernbohrungvon 5mm Durchmesser haben. Dummerweise misst das aber auch das Kernloch vom bereits vorhandenen M6x1 Gewinde.
Was würde denn wohl geschehen, wenn man mit dem Bohrer schief geraten und das Gewinde zerstören würde?
Jo, genau, das System wäre mit einem Schlag unbrauchbar und der Schaden realisiert. Also musste dafür erst einmal eine Lösung her. Wieder kreisen die Gedanken..
Sich eine Buchse für einen dünneren Bohrer drehen lassen? Diese Buchse dann in das Gewinde schieben und den Bohrer in der Buchse laufen lassen
Hm, klappt... Aber wer schafts denn, eine ~30mm lange Buchse mit 2/10mm Wandung zu drehen? Also war auch dieser Ansatz eher etwas für die Katz.
Gradewegs fällt mir auch jetzt vor Ort Niemand dazu ein. Mein Uhrmacherkumpel ist fast unerreichbar weit weg
Und während mir so das Wasser übers Kopferl plätschert, weil ich dusch ja grade, kommt mir die Erleuchtung: ich mach mir die Buchse selber, mit Paketklebeband
Also, 4,3mm HSS Bohrer mit Klebeand umwickelt. Nur die konische Schneidspitze blieb frei, somit waren die scharfen Schneiden sauber kalt gestellt!
Und der geneigte Leser ahnt es vielleicht? Jawohl, kleinweis zwar, aber immerhin :
Und weil ich schon dabei war, beim Nachdenken, habe ich meine Gedanken an die Standbohrmaschine auch gleich verworfen. Das Weicon A ist zwar brutal hart, aber ich kanns zuerst mit drehen von Hand versuchen? Und tatsächlich, das funktioniert:
Ach so, ja.. Stimmungsbarometer:
Langsam, aber sicher und stetig, schabe ich mich durch die Bettungsmasse, die Hülse tut dabei perfekt ihren Dienst!
Und irgendwann, das Licht am Ende des Tunnels.
Da ich wenigstens die Schrauben und das Gewinde vor dem Betten ordentlich eingefettet hatte, konnte ich die nun noch im Gewinde verbliebene Bettungsmasse Stück für Stück vorsichtigst mit der Schraube herausschneiden:
Was soll ich noch sagen....
Und die Moral von der Geschicht?
"Ohne füllende Gewindestangen mach so was besser nicht! "
Fortsetzung folgt...