Beretta 92FS oder A1

[Tobi]

Hallo zusammen,

mein leerer Platz fängt wieder an zu Schmerzen wie eine Narbe im Winter. Da ich von der Cx4 schon passende Magazine habe und ich diesen Klassiker eigentlich schon immer wollte, überlege ich die Anschaffung einer Beretta 92FS oder A1.

Die FS würde mir besser gefallen, weil klassischer, allerdings finde ich sie auf der Beretta-Homepage nicht mehr. Kann man die noch neu bestellen (in brüniert, nicht inox)?

Außerdem habe ich gelesen, dass alle paar tausend Schuss irgendwelche Federn getauscht werden sollten, was für mich für eine Dienstpistole inakzeptabel wäre, muss man bei einer CZ auch nicht.

Wer hatte mal eine? Ihr "Ruf" eilt ihr in Sportschützenkreisen voraus, andererseits war sie jahrzentelang die Dienstpistole der U.S. Army.

Verwendung soll wie beim 1911er das gelegentliche nostalgische Schießen am 25m Stand sein, keine übermäßigen Präzisionsanforderungen und kein IPSC.

[cas81]

Die 92X- Serie (=/= die Perormance) ist das Update der 92FS, afaik. Dh wird die 92FS wohl über kurz oder lang aus dem Programm verschwinden. Aber deshalb lösen sich die bestehenden FS- Modelle nicht in Luft auf, also sollten sie noch beschaffbar sein. Frag doch (d)einen Händler, denn der weiß besser, was er beschaffen kann.

Federntausch ist wohl eine Empfehlung, um die maximale Produktlebensdauer herauszukitzeln. So wie sinng. "kein +p". Dazu kann ich aber keine Erfahrung vorweisen. Meine Erfahrung mit der 92FS beschränkt sich auf eine Stunde am Schießstand und in dieser kurzen Zeit hat sie mich absolut begeistert. Geschmeidig, gute Handlage, sanft im Rückstoß, Abzug wie bei allen DA-SA Vollmetallwaffen, ergo ein rundes Gesamtpaket.

Afaik kann man aber bei der FS das Korn nicht tauschen, an der A1 hingegen schon. Nur falls das ein Thema sein sollte.

Solltest du dich für die Spitze der Eleganz begeistern, dann schau dir mal die 92FS Centennial an. Thumb Safety, schwarz vernickelt, Holzgriffschalen, 3.5k Euro. Oder gleich die Fusion Black für ca 10k Euro. Und "k" steht dabei für Kilo und Kilo steht für Tausend Wenn schon - denn schon ^^ Beide sind Gun Porn Models.

Eine weitere Alternative und die spacige Variante der 92er Serie: Beretta 90Two. Wie ich dich einschätze, gefällt dir aber die A1 besser. Wobei die 90Two optisch irgendwie ein Mittelding zwischen FS und PX4 (eins1elf!!) ist.

Die Alternative ohne FPB ist die 92S. Nur gebraucht, aber noch klassischer und amS noch edler als die FS. Kostet idR auch deutlich weniger.

Brigadier Modelle könntest du dir auch noch ansehen. Mehr Beef, aber nicht mehr Pimp.

[Old Dog]

Darüber ließe sich streiten, ob eine 50er Jahre Konstruktion, die zwar a bissl aufgebrezelt ist das Geld Wert ist
(bzw geht die Grundkonstruktion auf die Walther P38 zurück)

https://www.waffengebraucht.at/waffen/p ... ra--123236

[Varminter]

@Old Dog: gehts nur mir so, aber ich finde die von dir verlinkte Waffe optisch voll schiarch. .

[cas81]

https://www.beretta.com/de/92-fs-centennial/
Besser? Nein? Wollen wir über die noch ältere Konstruktion der 1911 oder Revolver und deren tlw Wucherpreise reden? Oder gleich über Ästhetik und Preis gravierter Jagdflinten? War sowieso eher ein Scherz, zum Spaßballern kauft sich sowas bestenfalls ein Poser und kein Minimalist. Minimalisten stehen übrigens auch auf Infos, idS BTT:

Fröwis hat zumindest eine schwarze FS, ready für den Warenkorb und der Preis ist vergleichsweise moderat.
https://www.froewis.co.at/beretta-92-fs

Die Produktion der FS ist scheinbar (noch) nicht eingestellt:
https://www.beretta.com/en-us/92-fs/

Die allererste M9 ist übrigens auch noch im Programm:
https://www.beretta.com/en-us/m9

Du musst nur auf die richtige Seite gehen und das nicht die deutsche:
https://www.beretta.com/de/firearms/finder/?ds=Pistol
Da fehlt viel!

Bei Beretta hat man das Glück, dass wirklich für jeden etwas dabei ist, der "so einen Klassiker" will. Alte und neue Modelle, sogar Kleinkaliber in der Optik von GK, gepimpte und minimalistische Guns, farbenfrohe Guns und jetzt sogar OR. Ich glaub aber, dein Verlangen nach einer 92FS ist ein Rohrkrepierer. Entweder man will eine 92/96er oder nicht. Ingenieurtypische Hirnwichserei über ein Federl hier oder dort, oder Gejammere der Sportschützenfraktion über die Dienstwaffe u. a. des US-Militärs haben da keinen Platz. Noch weniger Vergleiche mit dem Gucci Gun Hersteller, bei dem es sehrwohl immer wieder zu Bröseln kommt. Love it or leave it

Aber falls du haderst, weil der Gedanke der Knausrigkeit aufgrund eines eher mäßigen Habenwollens aufpoppt, hier nochmal:
https://www.gungarage-austria.at/beretta
Die gibt es auch in "wie neu", musst nur ein bisschen suchen. Klassischer und nostalgischer geht es nicht mit Beretta 92. Ob sie dieselben Magazine wie die 92FS nimmt, weiß ich aber nicht.

[Kemira]

@Tobi1987 - Federn tauschen muss man bei jeder Pistole früher oder später. Das hat mit Dienstpistole oder nicht Dienstpistole nix zu tun, das liegt einfach daran dass Federn mit der Zeit ihre Spannkraft verlieren. Aber wir reden da nicht von "alle paar tausend Schuss" sondern alle Zigtausend Schuss...

Ich hab meiner gebraucht gekauften 92FS am Anfang ne neue Schließfeder spendiert (vor 10 Jahren), und seitdem nicht wenig damit geschossen. IPSC, PPC1500,... rennt und rennt und rennt...

Der "Ruf" ist übrigens meiner Meinung nach unberechtigt. Die Waffe ist grundsolide und mit der richtigen Munition auch recht präzise. Ich hab mit meiner mit Fiocchi TMFK mehrmals Ergebnisse von 580 bis 585 im FFWGK-Vollprogramm geschossen. Für eine Dienstwaffe gar nicht schlecht, wie ich finde.

[Tobi]

Danke für die Infos! Werde mich mal nach einer FS umsehen. Die Neuerungen der A1 sind zwar nett, aber ich hab schon beim 1911er darauf Wert gelegt, dass er zwar modern, aber trotzdem noch an das Original angelehnt ist. Mit dem Ruger SR1911 habe ich einen guten Kompromiss gefunden. Mit Holzgriffschalen aus dem Beretta Shop könnte das eine schöne Pistole abgeben, die auch noch was fürs Auge ist.

Gäbe es bei gebrauchten irgendwas spezielles zu beachten?

[Old Dog]

@Old Dog: gehts nur mir so, aber ich finde die von dir verlinkte Waffe optisch voll schiarch. .

Hi Varmi,
nein, es geht nicht nur dir so! Wobei die Schönheit im Auge des Betrachters liegt.

Aber nicht nur das Äussere entscheidet, sondern die Technik. Diese wurde m.E. von Beretta nicht optimal gelöst.
Beispiele dazu sind die Art der Verriegelung (macht die Pistole unnötig breit u. gilt als technisch überholt) u. die aussen liegende Abzugsstange welche zu unbeabsichtigter Schussauslösung führen kann (gibt dazu genügend Berichte/Infos).

[Tobi]

Ich finde den schweren Verschluss der Brigadier und anscheinend auch der Cennential von der Seite extrem hässlich, weil es aussieht, als ob man ihn aus einem Stück Holz geschnitzt hätte mit dieser Kante in der Mitte. Hat nichts mehr vom eleganten Design mit offenliegendem Lauf.

@Old Dog: Der 1911er ist noch viel älter und ist auch nicht überall technisch optimal gelöst. Eine technisch perfekte Waffe ohne den kleinsten Kompromiss zu konstruieren, halte ich für so unmöglich wie bei allen anderen etwas komplexeren technischen Geräten. Ich bin sehr an Technik interessiert, so gesehen ist die Beretta auch dahingehend interessant.

[Warnschuss]

Tobi1987:

Bei meiner M9A3 (ital. Fertigung) steht in der beigelegten Bedienungsanleitung von Beretta U.S.A. eine Empfehlung für das Tauschen der folgenden Federn:

Abzugfeder: nach 5.000 Schuss
Schlagfeder: nach 5.000 Schuss
Schließfeder: nach 5.000 Schuss

Das sind aber lediglich Empfehlungen. Ich bezweifle, dass sich die meisten daran halten und die Waffen funktionieren trotzdem.

Erwähnen möchte ich auch noch kurz den Schwenkriegel. Dieser wurde über die Jahre verstärkt. In den heutigen Berettas ist die 3. Generation des Riegels verbaut, die deutlich höhere Schussbelastungen aushält als die früheren Versionen.