Der Weg der Waffe ist folgender: Hersteller -> Importeur/Großhändler -> Einzelhändler -> Endkunde
Hersteller
Bei fast allen Herstellern (auch sehr Hochpreisige) kommt es vor, dass Waffen mit diversen Mängeln ausgeliefert werden, egal ob aus Österreich, Europa, USA oder Asien. Oft werden die Waffen bei der Endkontrolle nur auf Funktion getestet, ob zB eine Picatinny-Schiene da schief oben sitzt, wird da meist nicht bemerkt. Die Mängelrüge und die Abhandlung ist da für die Importeure meist sehr schwierig und überaus zeitaufwändig oder gar unmöglich. So ziemlich alle großen Firmen die in China fertigen lassen, schicken regelmäßig Mitarbeiter nach China um die Fertigung zu überprüfen, damit Mängel sofort vor Ort abgestellt werden, denn ohne Kontrolle bekommt man meist nicht so gute Qualität aus China geliefert. Ein Freund von mir ist jahrelang monatlich zur Qualitätskontrolle/Qualitätssicherung nach China geflogen.
Importeur/Großhändler
Der Großhändler/Importeur hat so eine große Warenumwälzung, da fallen oft diverse "kleinere" Mängel nicht auf. Der Großhändler/Importeur schaut in erster Linie darauf, dass die Ware funktionstüchtig ist und nötigenfalls beschossen (CIP) wird, eine detaillierte Kontrolle ist aus Zeitgründen gar nicht möglich, diese würde pro Waffe ja mehrere Minuten dauern. Da hat man das Hauptaugenmerk also auf die "größeren" Mängel. Wenn man glaubt, dass jede Waffe ohne Probleme durch den Beschuss kommt, irrt sich leider, die Durchfallquote ist je nach Hersteller teilweise sehr groß und verursacht so massive Mehrkosten. In Ländern ohne CIP sind derartige Waffen daher deutlich günstiger.
Einzelhändler
Spätestens beim Einzelhändler sollten auch die kleineren Mängel auffallen. Wenn schon nicht bei Übernahme vom Großhändler, dann zumindest bei der Endkontrolle der Ware vor Übergabe an den Endkunden. So waren alle von mir verkauften Norincos und SDM AKs stets mangelfrei. Ich habe stets dem Großhändler (ist ein guter Freund von mir) die Mängel mitgeteilt, aber um Zeit und Weg zu sparen, habe ich sämtliche Mängel ausgebessert. Da ich aber weiß, dass viele Einzelhändler Waren unkontrolliert an Endkunden verkaufen, kommt es leider öfter vor, dass Endkunden mangelhafte Waren erhalten. Genau deshalb habe ich diese 2 häufigen Mängel und deren Behebung beschrieben. Mein Beitrag ist daher nicht nur an Endkunden gerichtet, sondern vor allem auch an andere Gewerbetreibende.
Endkunde
Wenn der Endkunde eine mangelfreie Ware bekommt, dann hat die Kontrollfunktion der Lieferkette funktioniert. Mangelhafte Ware sollte umgehend beim Einzelhändler reklamiert werden bevor man selber Hand anlegt.
Nachtrag zum 2. Mangel: Der zu kleine Magazinschacht, ist aus Herstellersicht eigentlich gar kein Mangel. Die China AKs sind halt nur für die chinesischen Blechmagazine ausgelegt (so etwas wie Mil-Spec gibt es bei den AKs ja nicht) und nicht für Fremdmagazine aus Kunststoff, die es bei uns in Massen gibt. Ich verwende bei meinen unterschiedlichen AKs auch hauptsächlich die Originalmagazine, da diese im Normalfall die wenigsten Probleme verursachen.
Die Erklärung ist einfach: Kunststoffmagazine passen zwar in den Schacht, rasten aber oft nicht ein, da das Magazin durch die Verjüngung des Magazinschachtes im vorderen Bereich in Richtung Magazinhalter gedrückt wird. Die Rast ist somit zu weit hinten und scheinbar zu groß. Wenn man die Rast am Magazin verkleinert, rastet der Magazinhalter zwar ein, nur ist dann das Magazin weiter hinten und bei anderen AKs mit einem größeren Magazinschacht kann dann mit so einem modifizierten Magazin so viel Spiel sein, dass es instabil im Magazinschacht sitzt und sich deutlich bewegen kann. Von einer Modifikation der Rast wird daher abgeraten, stattdessen sollte der Magazinschacht angepasst werden.Eines verstehe ich aber bei der Beschreibung oben noch nicht ganz: Wenn das Magazin so ansteht, wie auf dem Bild, dann nützt auch das Abfeilen der Rast nichts. So weit kommt man ja erst gar nicht.