Da mich gelegentlich Anfragen zu meinem Lampen-Setup auf der AK über PN erreichen und User Tobi ein vorbildliches Review zu seinem Setup auf dem AR15 verfasst hat, verhalte ich mich proaktiv und mache es einfach nach. Nur halt mit einem richtigen Gewehr
Das im Folgenden beschriebene Setup:
Die Lampe:
Armytek Dobermann Pro XHP35 HI
https://www.armytekstore.de/taschenlamp ... ermann-pro
Eckdaten:
- Leistung: 1.400lm OTF mit 39.000 Candela bei max. Output
- Hotspot 5°, Spill 40°
- Stromquelle: 1x 18650 oder 2x CR123(A)
- Maße und Gewicht: 140mm Länge, 1 Zoll Durchmesser Body, 34mm Durchmesser Head, 115g (leer).
Die Angaben zur Leuchtdauer beziehen sich die Verwendung eines 18650-Akku mit 3.400mAh bis zum Abfall der Leistung auf 10%. Bis dahin liefert die Lampe die o. g. Leistung grundsätzlich als Dauerlicht, in den beiden höchsten Modi allerdings kann es temporär zu einer Reduktion der Helligkeit kommen ( ab 60°).
- 1.400lm: 60Min
- 800lm: 100Min
- 150lm: 10.5h
- Strobefunktion: Ja
Verarbeitung:
Die Lampe verfügt über Dichtungsringe, angepriesen wird sie mit einer Wasserfestigkeit von 50m. Sie wirkt sehr stabil, soll auch Stürze aus „großer Höhe“ überstehen und ist generell für den Rückstoß von Kaliber 12 ausgelegt. Die Batterieaufnahme umfasst vorne und hinten gefederte Kontakte, sodass auch Batterien von unterschiedlicher Länge fest sitzen. Einzig der Backbutton aus Gummi macht mir auf Dauer etwas Sorgen, denn Gummi wird irgendwann spröde. Für diesen Fall liegt der Lampe aber eine Ersatzkappe bei, ebenfalls weitere Dichtungsringe.
Einstellung und Bedienung:
Die Dobermann ist alles andere als einfach hinsichtlich ihrer Voreinstellung. Man kommt sich ein bißchen vor, wie während eines alten Resident Evil - Rätsels; Da ein bißchen drücken, dort ein bißchen drehen, dann alles wieder resetten und nochmal von vorne... aber die BDA ist auch hierbei hilfreich. Ich weiß, ich weiß: Männer brauchen keine BDA und AK-Guys sind immer Männer. Selbst wenn sie Frauen sind. Ich wollte nur auf die Existenz der BDA hinweisen, denn beschreiben kann und will ich das hier nicht. Außerdem ist es so kompliziert, dass ich mich erneut einlesen müsste. However...
Sie verfügt jedenfalls über 2 Grundmodi: Jagd und Taktisch.
- Der Jagdmodus schaltet alle Leuchtstufen (und wahlweise auch Strobe) durch. Ich finde das lästig, da man dadurch nicht kurze Lichtstöße hintereinander abgeben kann, ohne, dass die Lampe umschaltet. Wird der Jäger wahrscheinlich aber eher nicht brauchen, insofern gibt es für die Anhänger von Special Operations, SWAT und Call Of Duty einen weiteren Grundmodus:
- Der taktische Modus hingegen fixiert zwei Leuchtstufen, nämlich 150lm und 800lm oder 1.400lm (je nach Voreinstellung). Zwischen den Leuchtstufen wird nicht mehr mittels Backbutton umgeschaltet, stattdessen muss der Lampenkopf mit einem schnellen Handgriff um mindestens 1/8 Umdrehung gelockert und wieder festgezogen werden. (Das gibt es auch im Jagdmodus, allerdings schaltet man auf diese Weise dort die stärkste [voreingestellte] Leuchtstufe ad hoc ein). Lässt man den Lampenkopf um 1/8 gelockert (also ohne erneutes Festziehen), so springt die Lampe in den Strobe-Modus.
Beachtlich ist der Hotspot dieser Lampe: 5°. Ich habe noch eine kleinere und leistungsstärkere Armytek Partner C2 Pro, die sogar auf 1.700lm OTF bei gleicher Leuchtdauer kommt. Diese verfügt allerdings über einen großzügigeren Hotspot, nämlich 20° und entsprechend weniger Candela (unter 10.000). Im Ergebnis leuchtet die Dobermann mit 800lm weiter als die Partner C2 mit all ihren 1.700lm und aufgrund des geringeren Outputs auch um 70% länger. Lumen sind die Megapixel: Immer nur die halbe Wahrheit.
Die Montage:
Nitecore GM03
https://flashlight.nitecore.com/product/gm03
Bezugsquellen gab es viele, Preis unter € 20. Heute scheint die Beschaffbarkeit schon eingeschränkter, zumindest finde ich aktuell keinen Shop „um die Ecke“, der sie anbietet.
Enthalten sind zwei Montagen, einmal beidseitig für ca 1 Zoll und einmal auf einer Seite 1 Zoll und auf der anderen Seite zur Laufmontage etwas kleiner. Man kann eine Lampe somit auf dem Gastube oder dem Lauf montieren. Ich habe mich für die Montage auf dem Gastube entschieden, da dies keine (wenn auch bloß vernachlässigbare oder gar rein theoretische) Treffpunktverlagerung nach sich zieht und es an dieser Stelle langsamer heiß wird. Die Lampe sitzt außerdem sehr nahe am Gewehr, man könnte es auch so formulieren: Das Konstrukt ist relativ kompakt und seitlich flach gehalten. Das führt aber auch zum Schattenkino, welches das Korn in Übergröße auf die Wand projeziert.
Da die Montage aus (glattem) Metall besteht und der Gastube ebenso, neigt die Montage zur Rotation. Um das zu verhindern habe ich einen Silikon-Spacer (das Material kenne ich nicht, es fühlt sich aber so an und deshalb nenne ich es auch so) von meiner Rifle-/Flintenhalterung des MantisX zugeschnitten und einfach dazwischen geklemmt. Da guckt sie plattgequetscht hervor (es ginge zwar schöner, aber ich bin kein weinerlicher AR-Guy):
Leider finde ich diese Silikon-Spacer nicht separat, auf dem zweiten Bild seht ihr sie aber, sie sind bei der Montage von MantisX mit dabei:
https://www.mantisx.at/collections/lang ... hrotflinte
Ich bin sicher, dass MacGyver- Fans so etwas auch selbst basteln können. Jedenfalls ist sowas ratsam, da der Gastube etwas kleiner ist und die Montage schon stark auf die Lampe drückt, bevor sie am Gastube richtig fest sitzt. Der Begriff "Spacer" ist also bewusst so gewählt und er erfüllt somit 2 Funktionen, solange die Lampe im Durchmesser 1 Zoll beträgt.
Mit Kraft lässt sich das Konstrukt weiterhin rotieren, allerdings genügt weder der Rückstoß auch mehrerer, schnell verschossener 7,62x39 dafür, noch ein Umfallen der AK direkt auf die Lampe. Das funktioniert also wie die rutschfeste Gummimatte, die eure Oma hoffentlich in der Dusche hat. Auch ist bisher nichts geschmolzen, obwohl der Lauf schon gefühlt so heiß wie eine Herdplatte wurde. Don´t try this at… the range, ich habe mich bereits für euch geopfert.
Der Gastube lässt sich ganz normal an- und abmontieren, die Montage hält sowohl auf glatten, wie auch auf kannelierten Gastubes. Auf letzteren allerdings benötigt man etwas weniger Kraft um die Montage zu verdrehen. Ich kann die Montage nach vorne oder hinten rücken, wofür ich die allerdings minimal lockern muss. Durch Rotation des Konstruktes kann ich die Höhe und damit auch die Distanz zum Daumen bestimmen.
Das Konstrukt ist also stabil, aber eben nicht ganz starr. Die Lampe funktioniert bisher einwandfrei und hat einige hundert Schuss problemlos überstanden. Mit dieser Kombination bin ich vollends zufrieden und ich bin froh, nicht einen Hunderter oder mehr für eine einfache C-Clamp ausgegeben zu haben, die nur auf dem Lauf montiert werden kann.
Vielleicht "inspiriert" es ja den ein oder anderen AK-Guy, der das liest, während er seine Kaffebohnen kaut.
Rifle is always fine,
cas