Wichtiger Zwischenbericht:
Ich muß noch einen - für mich sehr wichtigen - Zwischenbericht einfügen.
Da ich aufgrund der aktuellen „Covid Situation“ das Longe Range Turnier in der Slowakei absagen mußte, blieb nur noch der von mir geschätzte Wiener Bodine Bewerb um die Rolling Block „artgerecht“ auszuführen.
Den Vorabend zum Bewerb hatte würdevoll dem „Stopfen“ der Patronen gewidmet. Die Entscheidung ein bewährtes zugekauftes Geschoss zu nehmen - bei dem die aktuelle Visiereinstellung gerade passt - oder die selbsgegossenen (siehe Testscheibe einen Post zuvor), hat es mir nicht leicht gemacht. Ich wollte es wissen und hab mich für die Eigenproduktion entschieden, trotzdem mir bewusst war eine Korrektur der Visierung vornehmen zu müssen. Eine kurze Rücksprache mit meinem Büchsenmacher vor Ort betreffend der Spindel am Diopter und der Gewindesteigung hat mir die nötige Zuversicht gegeben, eine passgenaue Korrektur nach der ersten Serie vorzunehmen.
Das Schussbild der ersten Serie war wie erwartet einen Ticken zu tief und - es war ja fast zu erwarten - ein wenig zu weit rechts. Zu erwarten deswegen, da die Tagestemperatur um 10Grad weniger war und auch die Luftfeuchtigkeit einen winzigen Anteil hatte. Aber, eine sehr gute Gruppe. Mit dem Wissen um die Spindel und deren Steigung, meiner bescheidenen Erfahrung und dem positiven Umstand „ich mach das und das wird passen“ hatte ich der Visierung die nötige Order gegeben sich entsprechend auszurichten. Da die geschossenen 10er Serien währenddessen nicht eingesehen werden durften - weder mit dem Spektiv noch mit dem Einholen der Scheibe - war die Anspannung hoch. Ich spulte exakt mein „Protokoll“ herunter, Atmung, Zeitmanagement, das Einblasen über den Blow Tube etc.
Ohne zu Wissen was das Ergebnis in Bezug der Endauswertung wert war, ich war überglücklich und deutete meine Bemühungen als mehr als zufriedenstellend. Die Ausreißer sind natürlich auch mehreren Umständen geschuldet ... einem müden Auge, einer mangelnden Kondition und ein wenig der wechselnden Lichtverhältnisse, wobei diese ja auch die anderen Schützen mehr oder weniger beeinträchtigt hatten.
Zum Schluß, es hat für den 1.Platz in meiner Kategorie „Blackpowder“ gereicht. Ein erster Platz ist schon lange her, laufe ich doch meistens diesem Erfolg als Zweiter oder Dritter oder dem Undankbarsten, als Vierten Platz hinterher. Für mich ein wirklich krönender Abschluss meiner Bemühungen der letzten 14Monate, eine ansprechende Ladung zu basteln. Es war und ist jedoch nur eine Etappe auf dem noch langen Weg, denn es kommen noch eine Menge Tests auf mich zu. Nicht nur ein oder zwei weitere Geschosstypen, sondern auch der Einfluss und die Erkenntnisse eines anderen Zündhütchens, einer gänzlich anderen Fettkombination, einer Veränderung der Geschosslegierung und irgendwann die Krönung, das Verladen von Paperpatch Geschossen.
Ein Ende und das reicht mir ist immer leicht. Ich möchte es mir nicht leicht machen. Das Wissen darum, die Erkenntnisse und der Einfluss auf eine neue Variante ist der Motor für mich und liegt in meiner Natur der Sache, wenn ich mich in meiner Leidenschaft dem Schießsport vollends hingebe.
Schützengruß
McMonkey
100m sitzend
vorne aufgelegt (keine eigenen Auflagen erlaubt)
Diopter
20Min Zeitvorgabe für 10Schuss Serie