Wie bereits manche im AK-Thread mitbekommen haben, habe ich mich nun auch für einen AK-Ableger entschieden. Nach längerem hin und her zwischen der WBP und der Arsenal ist es nun die Arsenal geworden.
Das Äußere
Die SAR-M1 hat im Gegensatz zur AKM-Familie ein gefrästes Gehäuse und ist somit etwas schwerer. Die Verarbeitung ist überraschend gut, jedenfalls habe ich sie mir weitaus rustikaler vorgestellt. Keine Kratzer, keine Oberflächen- oder Beschichtungsfehler und recht saubere Kunststoffteile.


Ich habe mich bewusst für den angewinkelten, fixen Schaft entschieden, da mir dieser besser liegt und ich nicht vor habe, die Waffe mit einer Optik auszurüsten. Für alle, die das wollen ist der gerade Schaft aber auf jeden Fall empfehlenswerter, da der ohnehin schon große Versatz ansonsten noch größer wird.

Die Ausfräsungen auf beiden Seiten dienen der Gewichtsersparnis. Die Montageschiene ist AK-Standard, es passen alle Optiken dafür. Der Griff entspricht ziemlich genau dem Original, mir liegt er gut und somit werde ich ihn nicht austauschen. Der Abzug ist anfangs noch etwas kratzig, wird aber bereits jetzt mit jeder Anwendung besser. Das Abzugsgewicht ist deutlich niedriger als bei meinen Vergleichswaffen, mehr dazu weiter unten.

Oberer und unterer Handschutz sind sauber eingepasst und lassen sich ohne Probleme entfernen. Beide sind mit einem Hitzeschild ausgestattet, das sehr gut funktioniert und die Kunststoffteile auch bei heißem Lauf kalt hält.

Der Mündungsfeuerdämper ist auf ein M24-Gewinde auf dem Kornträger aufgeschraubt. Wie alle AK-Mündungsfeuerdämpfer wird er durch einen Pin gehalten und wackelt somit leicht in Drehrichtung, sitzt aber ansonsten spielfrei auf dem Gewinde, somit werde ich das nicht extra nachbearbeiten. Die Gasentnahme erfolgt über einen 90°-Gasblock. Somit hat das Gewehr Anleihen von AK-47, AKM und AK-103.

Die Standard-Schiebekimme sitzt spielfrei und hat Einstellungen bis 800m (sehr optimistisch). Das Korn hat eine seitliche Markierung und wurde werkseitig eingeschossen.

Zum Lieferumfang gehört eine Tragetasche mit drei Magazintaschen, ein Öler, Putzzeug, 5-Schuss Magazin und eine einfache Bedienungsanleitung. Seltsamerweise gibt es im Schaft kein Fach für das Putzzeug, aber geputzt wird sowieso daheim.
Die inneren Werte
Die saubere Verarbeitung zeigt sich auch hier. Durch das gefräste Gehäuse läuft der Verschluss wie auf Schienen. Die Federführungsstange ist als Teleskopstange ausgeführt, was auch hier wieder dem Vorbild der AK-47 entspricht.

Verschlusskopf und Auszieher im Detail. Ach ja, für den cas81: Der Schlagbolzen ist nicht gefedert.

Das Patronenlager mit der typischen Geschosszuführ- und Einführrampe. Hier stellt sich erst gar nicht die Frage, ob geschmiedet oder gegossen und es können auch keine Nieten locker werden, wobei das bei halbwegs brauchbaren AKs mit gekanteten Gehäusen auch kein Problem sein sollte.

Der gefräste Magazinschacht hat sich als recht zickig erwiesen, was billige Magazine mit schlechten Toleranzen angeht, da hier nicht so viel Freiraum ist, wie bei gekanteten Gehäusen. Stahlmagazine passen aber ohne Probleme und sitzen recht spielfrei.

Die Anwendung
Zu Funktionsstörungen kam es wie erwartet nicht, alle Magazine haben unter allen Bedingungen (vor- und zurückgedrückt) sauber zugeführt.
Edit: Schussbilder folgen im Thread.
Vergleich
Hier ein Größenvergleich zwischen Arsenal SAR-M1, Sig Sauer SIG 516 und Steyr AUG Z A3.

Kat. A Genehmigungen für alle drei Waffen vorhanden.
Nach dem ersten Schießen mit der AK fühlt es sich irgendwie an, wie Oldtimer fahren: Nostaglisches Glücksgefühl, aber objektiv betrachtet ist ein modernes Auto (hier: Waffe) ist in ziemlich jeder Disziplin besser, angefangen von Ergonomie, Gewicht, Präzision, Bedienung (vor allem Magazinwechsel und Verschlussfang). Trotzdem gehört die AK in meine "Sammlung" und ich werde sie nicht mehr hergeben.
Gemessene Waffengewichte:
- Arsenal SAR-M1: 3,490 kg
- Sig Sauer Sig 516: 3,770 kg - 0,335 kg (Aimpoint) = 3,435 kg
- Steyr AUG Z A3: 4,500 kg - 0,680 kg (Kahles) = 3,820 kg
Gemessene Abzugsgewichte:
- Arsenal SAR-M1: 2,1 -2,2 kg
- Sig Sauer Sig 516: 3,0 - 3,1 kg
- Steyr AUG Z A3: 4,1 - 4,2 kg
Zusammenfassung
Alles in allem bin ich sehr positiv überrascht von dem Prügel, da ich ansonsten eher pingelig bin, was Produkte angeht, für die man viel Geld auf den Tisch gelegt hat. Bezahlt habe ich übrigens 1200,-€ geradeaus, was ich - für unsere Verhältnisse - als durchaus angemessen empfinde.
Was will ich daran noch ändern? Gar nichts mehr! Das soll eine reine Spaß-/Standwaffe werden und größtenteils werde ich damit stehend frei schießen.
Wer weitere Detailfotos sehen will, bitte melden.