Daten
Die Baikal MP-153 ist ein Gasdrucklader mit starrer Verrigelung, die Patronenzufuhr erfolg aus einem fixen Röhrenmagazin welches vier Patronen fasst. Die Einsatzschussweite …, ach lassen wir das, es wird sonst zu militärisch. 😉
Auch wenn diese kleine Anspielung auf den ÖBH-Merksatz zum StG77 schon einige Daten bekannt gibt, ist das noch lange nicht alles was man über die MP-153 sagen kann. Hier jetzt ein paar Eckdaten meiner MP-153 (Es sind Modelle mit anderen Lauflängen, Patronenlagern und Schaftvarianten erhältlich!):
- Kaliber: 12/89 (Mind. Patronenlänge 70mm; Max. Patronenlänge 89mm)
- Lauflänge: 75cm (Hartverchromter Lauf mit Stahlschrotbeschuss)
- Gesamtlänge: 128cm (130cm bei montiertem Choke)
- Choke: Wechselchokes (F-IC-M-C)
- Magzinkapazität: 4 Patonen im Magazin, eine in der Kammer *
- Schaft: schwarzer Kunststoff
- Gewicht: ca. 3,5kg (ohne Patronen)
Quelle: Baikal MP-153 Handbuch
*) bei jagdlicher Verwendung kann eine Magazinbegrenzung eingesetzt werden, damit passen nur zwei Patronen ins Magazin.
Verwendungszweck
Zur jagdlichen Verwendung kann ich nicht viel sagen, da ich kein Jäger bin. Allerdings habe ich gelesen dass sie gerne für die Krähen- und Gänsejagd verwendet wird. Bei der Entenjagd wird sie wohl auch Verwendung finden.
Bei mir wird sie zum Sport und zum Spaß eingesetzt. Da ich diese Flinte noch nicht so lange habe, konnte ich sie sportlich noch nicht oft einsetzten, da es im Großraum Graz zuwenige Bewerbe dafür gibt. Zum Einsatz kam sie bisher nur beim „Verteidigungsschießen mit Flinte“ bei HESA und bei der „Weihnachtsüberraschung“ der LUNA – Legalwaffen Union Austria.
Hier ein kurzer Mitschnitt aus der Weihnachtsüberraschung:
Zukünftig wird sie hoffentlich öfter bei Bewerben Teilnehmen, natürlich auch bei unseren! 😉
Zum Spaßhaben werden damit hin und wieder ein paar Tontauben zerbröselt oder ein paar Fallscheiben umgeworfen.
Warum die MP-153?
Im Normalfall überlegt man sich bei einer Anschaffung ja „Was brauche ich“ und sucht dann Hersteller/Modell das den Anforderungen entspricht. Tja, manchmal ist es aber umgekehrt. 😉 Da sieht man etwas und weiß „MUSS ICH HABEN“. Mir ist es mit der MP-153 so ergangen. Nach dem ich ein Video auf Youtube gesehen habe, war mein erster Gedanke „HABENWILL“. Warum? Seht selbst:
Extrem, oder? Meine Flinte wird solche Torturen (hoffentlich) nie mitmachen müssen, aber gut zu wissen dass sie es aushalten würde. 😀
Meine Erfahrung damit
Die MP-153 kommt, ihrem Preis entspechend, nicht 100% überarbeitet zum Kunden. Das ist aber nicht so schlimm, da sie trotzdem sofort einsatzbereit ist. Bei meiner Flinte waren noch ein paar Grate von der Fertigung vorhanden. Bis jetzt hab ich mir aber noch nicht die Mühe gemacht, alle zu entfernen. Ich hab nur den Ladelöffel bearbeitet, da die schafen Kanten beim Laden etwas „störend“ sind und der Kollege Griffin immer weint, wenn er sich etwas kratzt. 😀
Bei der letzten Reinigung der Flinte habe ich erstmals die Abzugseinheit ausgebaut und gereinigt. Da waren ganz schön viele Metalspäne drinnen (Nein, nicht von meiner Bearbeitung, die hab ich erst danach gemacht ;-))!
Der maximale Gasdruck liegt bei 1050bar, dadurch können auch richtig „fette“ Ladungen (63g) verschossen werden. Nach unten gibt es vom Hersteller aber keine Angaben, ist auch schwer da die Mindestladung zum Einen von der Leichtgängigkeit der Flinte und von der Gasdruckeinstellung abhäng. Gut, die Einstellung lässt sich definieren, aber die Leichtgängigkeit ist, neben anderen Faktoren, von der Schussbelastung abhängig. Im Internet liest man oft, dass die MP-153 erst nach ca. 500 Schuss richtig „eingelaufen“ ist. Ich bin da durchaus geneigt das zu glauben. Meine hat jetzt ca. 300 durch und geht schon wesentlich geschmeidiger als bei den ersten paar Schüssen. Besonders bemerkbar ist das beim Laden ins Röhrenmagazin, da musste man am Anfang ganz schön fest drücken, inzwischen geht es schon mit weniger Kraftaufwand. Es ist zwar noch nicht so leicht wie bei hochpreisigen Flinten, aber es wird!
Apropos Röhrenmagazin: Laut Hersteller gehen vier Patronen ins Magazin, bei Verwendung von Patronen mit einer länge von 56mm (unverschossen!) passen fünf Stück ins Magazin. Wäre das Magazin um 1cm länger, würden auch von den standard 12/70ern fünf Stück rein passen. Der Hersteller schreibt zwar von einer Mindestpatronenlänge von 70mm, die 67,5er funktionieren aber auch tadellos! Kürzer sollten sie aber nicht sein, da es sonst zu Fehler bei der Zuführung kommt.
Ich habe, als ich das Gerät neu hatte, mal zwei Pufferpatronen mit ca. 1″ Länge ins Magazin geladen und danach abgeschlagen. Es wurden dann beide Patronen auf den Ladelöffel befördert. Das liegt daran, dass der Nachschub aus der Röhre erst blockiert wird, wenn die Patrone am Ende anschlägt. Und bis das passiert, ist bei den extrem kurzen Patronen bereits die zweite am Löffel.
Jetzt aber zurück zur Leichtgängigkeit: Mit der werkseitigen Gasdruckeinstellung verdaut sie 28g-Ladungen ohne Problem, bei den 24g-igen verschluckt sie sich noch recht oft. Ich könnte die Gasdruckeinstellung zwar anpassen, da es preislich zwischen den 24ern und den 28ern eigentlich keinen Unterschied gibt, lass ich es lieber wie es ist. Garnicht mag sie die Subsonic-Patronen, damit wird sie zur Repetierflinte.
Geplante Veränderungen
Auf diese Flinte werde ich noch eine Magazinverlängerung montieren, das wird aber ein Eigenbau, da zur Zeit scheinbar keine Magazinrohre aufzutreiben sind bzw. wenn, dann zu extremen Preisen. Wenn der Eigenbau fertig ist, wird es natürlich ein Review dazu geben.
Weiters war ein Leuchtpunktvisier geplant, das ist inzwischen aber schon realisiert. Review folgt! 😀