Nun war es soweit. Katja Triebel war bei Markus Lanz zu Gast. Aber lest selbst den Beitrag von legalwaffenbesitzer.de
Sie sind Frau Triebel und sind Waffenhändlerin? Mit diesen Worten begrüsste Markus Lanz seinen Berliner Gast am späten Abend im Gästebereich seiner ZDF-Talkshow. Aber auch die anderen Gäste wurden von ihm durch einen Smalltalk aufgewärmt. Nach dieser kurzen Begrüßung und einer witzigen Erklärung Katjas, was den Waffenhandel vom Handel mit Rüstungsgütern unterscheidet, ging es nach einer mächtigen Verspätung endlich ins Studio. Vorher waren natürlich noch der übliche Gang zur Maskenbildnerin angesagt und man kann sagen, dass sich das Team der Agentur „Die Fernsehmacher“ wirklich grosse Mühe geben, den Talkgästen den Aufenthalt in Hamburg so angenehm wie möglich zu gestalten. Wirklich Klasse!
Nachdem Herr Ingo Lenßen durch seine verspätete Ankunft schon einige Talkgäste – insbesondere Herrn Wolf Schneider – mächtig verärgerte, zeigte er als Gegenpart von Katja Triebel, was er von Schusswaffen in den Händen von Privatleuten hält: Gar nichts! Und Gelegenheit dafür bekam er genug. Obwohl sich Pistolen in den Händen seiner „Ermittler“ in den früheren Staffeln der gescripteten Anwalts-Soap „Lenßen & Partner“ gut verkauft haben müssen, hat er sich in dieser Sendung als strikter Gegner des privaten Waffenbesitzes geoutet. Ok, so ein Mitarbeiter einer Security-Agentur, der nächtelang aus seinem Wagen heraus Personen überwacht, sieht ohne Ballermann halt auch nur aus wie ein abgehalfterter Kaufhausdetektiv! Einschaltquoten sind halt wichtiger als Realitätsnähe und zumindest scheinen Schusswaffen für den Erfolg einer Seifenoper gut zu sein.
Eingeleitet wurde die Sendung mit dem Thema des erschossenen Austauschschülers in Montana. Während Katja sachlich argumentierte und aus ihrer Sicht eine Notwehrsituation anzweifelte, wollte Herr Lenßen wohl etwas Öl ins Feuer giessen. Mehrfach nutzte er das Wort „Kind“ für das Opfer und wollte durch seine Äusserungen sicherlich keine neutrale Betrachtung dieses Falles bei den Zuschauern anregen. Aber Katja stieg darauf ja nicht ein und liess Moderator und Gegenspieler Lenßen ins Leere laufen! Aber Anwalt Lenßen schien völlig ausgeblendet zu haben, dass es in einer Notwehrsituation juristisch keine Verhältnismässigkeit gibt! Katja stellte das richtig.
Dann verlagerte Herr Lanz das Gewicht auf das deutsche Waffenrecht und fragte einleitend, wie viele Waffen es denn in Deutschland gäbe und auch hier war Katja so schlagfertig, sofort in legale und illegale Waffen zu trennen. Und sie hatte die Zahlen parat! Ich weiss nicht, ob jedem von uns diese Zahlen in dieser angespannten Situation eingefallen wären? Man darf schliesslich nicht vergessen, dass dies der erste Talk-Auftritt von Katja war und der Druck war sicherlich enorm. Vielen unwissenden Zuschauern wird auch der Hinweis auf den damals möglichen Kauf von Schusswaffen über die Kataloge der grossen Versandhäuser Neckermann & Co verblüfft haben – Katja erklärte damit eine der Möglichkeiten, wie unbescholtene Bürger per späterer Gesetzgebung zu illegalen Waffenbesitzern wurden und diese hohen Zahlen an nicht erfassten Waffen zustande kommen können.
Auffallend war die suggestive Nachfrage Markus Lanzs zur „Waffen im Haushalt“, um Katja eine Antwort zu entlocken, die man hören wollte:
1. Anlauf
Lanz: „Sie sagen zum Beispiel einen solchen Satz wie: Selbst wenn es in fast jedem Haushalt eine Waffe gäbe, stellt das keine Gefahr dar, sondern das wäre ein Vorteil für die Gesellschaft?“
Es folgt die Erklärung Katjas über das Beispiel eines Jägerhaushalts, bei dem Waffen nicht als Machtinstrumente, sondern als Werkzeuge analog einer Bohrmaschine angesehen werden.
2. Anlauf
Lanz: „Also Sie plädieren(?) dafür, dass möglichst viele Haushalte eine Waffe zu Hause haben? Habe ich das richtig verstanden?“
Katja: „Ich plädiere nicht dafür – ich kann das ja keinem vorschreiben… wer es machen möchte und zuverlässig ist – ja!“
Na? Aufgefallen? So einfach wird aus einer Annahme ein Plädoyer!
Dann musste natürlich noch der Fall „Sittensen“ thematisiert werden…(dieses Thema und einige Minuten Disput mit Herrn Lenßen fielen der Schere zum Opfer!)
Katja versuchte zu erklären, dass sich selbst die Justiz noch nicht einig ist, ob dem jugendliche Einbrecher nur deshalb in den Rücken geschossen wurde, weil er sich – mit einer Waffe in der Hand – unmittelbar vor dem tödlichen Treffer noch einmal umdrehte. Katja weiss es nicht… Für Herrn Lenßen ist der Fall jedenfalls klar! Hätte der überfallene Rentner keine Schusswaffe gehabt, wäre der Jugendliche noch am Leben! Dem kann man nur zustimmen. Was ist aber mit der Waffe des Jugendlichen, der diese dem Überfallenen – der übrigens an Krücken ging – an den Kopf hielt, um ihn zur Öffnung des Safes zu „überreden“?
Auch bekam Katja keine Möglichkeit zu erwähnen, dass sich in der Umgebung wenige Tage vor dem tragischen Unglück ein Überfall ereignete, bei dem ein Rentner durch einen Serieneinbrecher erschossen wurde.
Als ganz schlechten Stil empfanden wir den Schachzug der Moderation, der darauf abzielte, beim Thema Aufbewahrung von Schusswaffen im Allgemeinen (aber besonders grosskalibriger Waffen) nur den Kontrahenten von Katja Triebel die Möglichkeit zu geben, ein Statement abzugeben. Katja Triebel wurde es quasi verwehrt eine Art Schlusswort zum Talk-Thema an die Zuschauer zu richten. Einfach vergessen oder einfach nur mies?
Was meinen wir nun nach der Ausstrahlung der Sendung? Hat sich Katja Triebel wacker geschlagen oder ist sie den Medien auf den Leim gegangen?
Apropos gegangen – wussten Sie, dass man eine laufende Talkshow-Aufzeichnung aus Protest verlassen kann und niemandem fällt das auf? Ich hab es erlebt – Katja fühlte sich durch die Art des unfairen und nicht abgesprochenen Kreuzfeuers so verschaukelt, dass sie bereits wieder oben in der VIP-Lounge stand und ihre Jacke in der Hand hatte. 3 Ochsengespanne und ein paar liebe Worte waren nötig, um Katja wieder zur Rückkehr ins Studio zu bewegen! Da das Kamerateam sofort dazu angehalten wurde, Katjas leeren Platz möglichst nicht zu zeigen, kann es sein, dass dieser Kinski-reife Auftritt nie in Youtube erscheinen wird.
Nun stellt sich die Frage: War Katja Triebel der Hecht im Karpfenteich oder eher doch die Antilope, die durch einen Fluss voller Alligatoren watet?
Wir wissen es nicht! Das werden nämlich die Reaktionen der Zuschauer oder der Internetgemeinde zeigen.
Folgende Fragen können wir aus unserer Sicht allerdings bereits beantworten:
- War es die richtige Entscheidung, die Einladung zu diesem brisanten Thema überhaupt anzunehmen?
- Hat Katja durch ihren Auftritt der „Waffenlobby“ geschadet?
Hier unsere Antworten:
- Ja – denn dieses Thema geistert wiederholt durch die Medien und wird – sofern kein Vertreter unserer Meinung gehört wird – immer wieder zu unserem Nachteil verbogen oder einseitig publiziert
- Nein – weil sie trotz der fehlenden Talkshow-Erfahrung und der ziemlich unfairen Konstellation an (Meinungs)Gegnern wacker die Stellung gehalten hat. Wichtig ist auch die Tatsache, dass sie für den Fernsehzuschauer als die Waffenhändlerin aus Berlin aufgetreten ist und keinerlei Verbandsinteressen vertrat. Diese haben somit keine Schwierigkeit sich von ihren Ansichten distanzieren zu können.
Wenn sie – anders als der Moderator der Sendung – wissen wollen, was Katja Triebel wirklich unter Opferschutz versteht, dann lesen Sie hier mehr: http://legalwaffenbesitzer.wordpress.com/opferschutz/
Quelle: Legalwaffenbesitzer.de